Trockene Heizungsluft
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Winterzeit, Hustenzeit: Was tun gegen trockene Heizungsluft?

 

Der Winter macht es uns nicht gerade leicht: Zwar wünschen wir uns ein mollig-warmes Zuhause. Das Ergebnis ist aber trockene Heizungsluft und die belastet längst nicht nur unsere Atemwege.

Eine zu geringe Luftfeuchtigkeit ist nicht ideal für die Gesundheit. Das hat einen simplen Grund: Der menschliche Körper befindet sich allein über die Atmung in einem permanenten Austausch mit der Außenwelt. Die 20.000 Atemzüge pro Tag befördern kleinste Partikel, aber auch Bakterien und Viren in den Organismus.

Trockene Heizungsluft öffnet Keimen Tür und Tor

Damit diese Keime wirksam bekämpft werden können, ist das Atemsystem von Schleimhäuten überzogen. Darauf sitzen – für das menschliche Auge unsichtbar – die sogenannten „Flimmerhärchen“. Sie fangen Schädlinge ein und transportieren sie aus dem Körper. Dieses komplexe Abwehrsystem braucht für sein ständiges Funktionieren selbst nachts beim Schlafen vor allem eines: Feuchtigkeit. Deshalb ist trockene Heizungsluft so problematisch, denn sie entzieht dem Körper Feuchtigkeit.

Trockene Heizungsluft schadet der Gesundheit

Was passiert nun, wenn die Luftfeuchtigkeit im Wohnraum durch trockene Heizungsluft zu gering ist? Das führt vor allem zu trockenen Schleimhäuten und in der Folge auch zu einem verminderten Wasseranteil des Körpers. Symptome können sein:

  • Die Schleimhäute werden gereizt und können ihrer Schutzfunktion nicht mehr nachkommen,
  • Augen röten sich und
  • die Haut kann partiell gereizt werden und trockene, juckende Stellen bilden.

Dabei fällt die relative Luftfeuchtigkeit im Verhältnis zur Raumtemperatur je nach Wohnbereich sehr unterschiedlich aus. Das kann man beispielhaft an den Werten für drei Räume sehen:

  • Wohnzimmer: 20° C/40-60 Prozent relative Luftfeuchtigkeit
  • Badezimmer: 23° C/55-70 Prozent relative Luftfeuchtigkeit
  • Kellerräume: 15° C/50-65 Prozent relative Luftfeuchtigkeit

Die durchschnittliche Raumtemperatur korrespondiert dabei jeweils mit einer relativen Luftfeuchtigkeit.

Relative und absolute Luftfeuchtigkeit

In der Regel wird die Luftfeuchtigkeit in der Maßeinheit der „relativen Luftfeuchtigkeit“ angegeben. „Relativ“ besagt, dass von einer möglichen Gesamt-Luftfeuchtigkeit ein bestimmter Anteil erreicht ist. Jedoch kann diese denkbare maximale Menge je nach Außen- und Innentemperatur oder auch abhängig von der Raumgröße und Heiztechnik recht unterschiedlich ausfallen. Denn wärmere Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf als kältere, und ein größerer Raum mehr als ein kleinerer.
Die absolute Luftfeuchtigkeit hingegen, die eher Raumluft-Fachleute oder Wissenschaftler interessiert, gibt dem gegenüber die konkrete Menge an Wasserdampf in der Luft in Gramm an. Für das tägliche Leben ist also die relative Luftfeuchtigkeit die entscheidende Orientierungsgröße. Sie kann mit einem Hygrometer oder einem Hygrograph gemessen bzw. überwacht werden.

Viel und wenig Luftfeuchtigkeit im Haus

Badezimmer oder Küche weisen aufgrund ihrer Nutzung eine höhere durchschnittliche Luftfeuchtigkeit auf. Gerade rund um längeres Kochen, Duschen oder Baden steigt die Luftfeuchtigkeit sprunghaft an. Trockene Heizungsluft ist in diesen Räumen selten ein Problem.

Auch mehrere Menschen, die sich länger in einem Raum aufhalten, erzeugen durch ihren Atem oder ggf. durch Schwitzen eine höhere Luftfeuchtigkeit. Deshalb steigt in geschlossenen Räumen oder in Schlafräumen, in denen man sich einige Stunden am Stück aufhält, die Luftfeuchtigkeit an.

Je wärmer aber ein beheizter Raum ist, desto mehr Feuchtigkeit bindet er. Der Mensch nimmt eine solche Raumumgebung als trocken wahr. Tatsächlich kann er aus der erwärmten Luft weniger Feuchtigkeit entnehmen. Der Vorgang des Ein- und Ausatmens verläuft in diesem Fall zu seinen Ungunsten und lässt die Schleimhäute austrocknen. Das führt zum Beispiel zu Husten, Schnupfen und einer allgemeinen Reizung der Schleimhäute. Das Resultat: eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte.

Die optimale Raum-Luftfeuchtigkeit

Bei 22° C Raumtemperatur im Winter sollte die Luftfeuchtigkeit nie unter 40 Prozent fallen. Der Maximalwert erreicht ca. 60 Prozent relative Luftfeuchtigkeit. Läge die Luftfeuchtigkeit dauerhaft wesentlich darüber, bestünde die Gefahr der Schimmelbildung.

Heiztipps: Trockene Heizungsluft, was tun?

Trockener Heizungsluft kann man auf verschiedenen Wegen begegnen: über Luftbefeuchter, viele Pflanzen, die auch im Winter gegossen werden, oder Wasserschälchen an den Heizkörpern, bei denen aus hygienischen Gründen das Wasser täglich gewechselt werden sollte. Bei anderen Methoden wie dem Wäschehängen oder der offenen Badezimmertür nach dem Duschen, die die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung erhöhen, ist auf das richtige Lüften zu achten.

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