„La famiglia“ – eine Ruine wird zu einem neuen zu Hause
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„La famiglia“ – eine Ruine wird zu einem neuen zu Hause

 

Im Herzen der süditalienischen Hafenstadt Neapel liegt eine grüne Oase. Doch warum kommt jemand auf die Idee, hier eine Ruine aus dem 15. Jahrhundert zu renovieren? Wegen der Familie!

In der sogenannten Oberstadt, der Vomero, hat man einen fantastischen Blick auf die antike Stadt Napoli, ebenso auf den Hafen und das Meer. Beide Stadtregionen sind seit dem 19. Jahrhundert mit einer Seilzugbahn verbunden, der „Funicolare“. Zuvor war die alte Vomero nur über Treppenwege erreichbar. Bis heute sind das die einzigen Wege zu den Anwesen des Vomero-Hügels.

RuineAls sein Vater ein Haus auf dem Vomero-Hügel kaufte, war Giovanni 15 Jahre alt. Für ihn bedeutete das: sieben Hektar Weinberge um ihn herum, Olivenhaine, Zitrusbäume und Bauern, denen er helfen und von denen er lernen konnte. Der Weg dorthin führte immer über die Ruine. Schon damals sagte er sich: „Hier möchte ich wohnen, wenn ich eine Familie habe.“

Nach dem Studium der Botanik trat Giovanni in die elterliche Firma ein, und berufliche Reisen führten ihn um die Welt. In Südamerika lernte er seine heutige Frau Janine kennen, eine Deutsche mit portugiesischen Wurzeln. Zurück in Italien blieb die Suche nach einem passenden Haus oder einer Wohnung mit Garten zwei Jahre erfolglos. „In Neapel ein Haus mit Garten zur freien Gestaltung zu finden – nahezu unmöglich“, erklärt Janine. So fasste Giovanni einen Entschluss: „Zeit, Träume wahr werden zu lassen.“

Die Erfüllung eines Traums

La famigliaNachdem er sich bei Architekten, bei Ingenieuren, dann noch bei Historikern und zu guter Letzt bei Juristen vergewissert hatte, dass die Ruine trotz hoher Auflagen des Denkmalschutzes restaurierbar sei. Dann kam die böse Überraschung: „Wir durften die Ruine zwar nach strengen Vorgaben restaurieren. Aber nur bewohnen, wenn wir nachweisen konnten, dass sie zuvor schon einmal als Wohngebäude gedient hat“, berichtet Janine. Nach sechsmonatiger Recherche in alten Dokumenten war das Gesuchte tatsächlich gefunden: Mönche des Klosters hatten die Ruine als Herberge genutzt, und auch eine Familie Mandara hatte sie einst bewohnt.

Bei der Restaurierung der Ruine galt es, die Herausforderungen des Denkmalschutzes, aber auch die spezielle Lage im schlecht zugänglichen Weinberg zu meistern. So musste der Wiederaufbau der Ruine in der exakt gleichen Bauweise erfolgen mit den exakt gleichen Materialien. Eine tägliche Herausforderung auf der Baustelle: der Transport der Baustoffe und Produkte. „Es gibt keine Straße, die direkt zu unserem Anwesen führt“, erläutert Giovanni. Die Seilzugbahn war keine Option. Das gesamte benötigte Material 150 Stufen hochzutragen ebenfalls nicht. Die Bauherren mieteten sich ein spezielles Kettenfahrzeug, mit dem man Treppen hochfahren kann.

Am liebsten energetisch autark

TransportFür Janine und Giovanni stand fest: Ihr neues Heim soll energieeffizient und nachhaltig sein, mit umweltschonender Technik für die Beheizung und Kühlung, die Warmwasserbereitung und die Stromerzeugung. Denkmalschutz und innovative Haustechnik galt es optimal zu verbinden.

Bei Vaillant bekam der Bauherr eine umfassende Beratung und die Wahl fiel schließlich auf ein Hybridsystem, das eine Luft/Wasser-Wärmepumpe, frei von CO2-Emissionen, mit einem Gas-Brennwertgerät kombiniert. Für warmes Wasser sorgt zusätzlich eine thermische Solaranlage. „Die Vaillant Lösung hat uns aufgrund ihrer ökologischen und ökonomischen Vorteile überzeugt“, erläutert Giovanni. „Die meiste Zeit des Jahres übernimmt die Wärmepumpe die Beheizung der Räume. Wenn die Umweltwärme im Winter nicht mehr ausreicht, benötigen Wärmepumpen zusätzlich Strom. Nicht unsere Anlage. Sie schaltet dann automatisch das Gas-Brennwertgerät zu. Sehr wirtschaftlich, denn die Kosten für das Gas sind günstig. Auch die CO2-Bilanz ist unter dem Strich besser, trotz des fossilen Brennstoffs – wenn man bedenkt, wie viel CO2 in Italien bei der Stromproduktion anfällt.“

Mit Blick in die Zukunft

„Leider lassen die derzeitigen Bestimmungen des Denkmalschutzes Solarzellen zur Stromerzeugung nicht zu“, berichtet die Bauherrin. „Aber das kann sich ja auch mal ändern. Unser System ist schon heute so ausgerichtet, dass es mit einer Photovoltaikanlage erweitert werden kann.“

RuineDie Wärmeverteilung in den Räumen erfolgt über eine Fußbodenheizung. Da man mit modernen Wärmepumpen nicht nur heizen, sondern auch kühlen kann, wurden entsprechende Gebläsekonvektoren in die Decke eingebaut. Lediglich die Lüftungsgitter sind sichtbar. „Somit mussten wir für die Kühlung der Räume an sommerlich heißen Tagen nicht zusätzlich eine kostenintensivere Klimaanlage installieren lassen.“

Kreativität bewiesen die Bauherren bei der Platzierung des Gas-Brennwertgeräts. Es wurde draußen unter der Terrassentreppe installiert, anschließend ummauert und mit einer Tür versehen, um es vor Witterungseinflüssen zu schützen. „Dadurch haben wir mehr Wohnraum.“ Im März 2019, nach eineinhalb Jahren Bauzeit, war es dann so weit. Die junge Familie konnte endlich in ihre denkmalgeschützte restaurierte Ruine einziehen. Inklusive Garten zum Tomatenanpflanzen und gärtnerischen Austoben – und der Hoffnung, irgendwann das autarke Wohnen über Solarstrom ohne Hinderung durch den Denkmalschutz weiter ausbauen zu dürfen. Denn (auch) dafür sind die Bedingungen im sonnigen Süditalien optimal.

Dies ist ein Artikel aus dem Vaillant Group Taking Care Magazin. Mehr Informationen und weitere Artikel finden Sie hier: www.vaillant-group.com

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