CO2-Steuer ab 2021
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“CO2-Steuer” ab 2021: Wie teuer wird das Heizen mit Öl und Gas?

 

Heizungen stoßen viel CO2 aus. In Deutschland entfielen 2018 auf den Gebäudesektor etwa 117 Mio. Tonnen CO2. Im Jahr 2021 sollen es „nur“ noch 70 Mio. Tonnen CO2 sein. Dieses Ziel steht im Bundes-Klimaschutzgesetz. Ein CO2-Preis verteuert deswegen bewusst fossile Brennstoffe, um speziell beim Heizen von Gebäuden den Umstieg auf erneuerbare Energien zu beschleunigen. Außerdem gibt es für umweltschonende Heizungen hohe Fördergelder. Hier die wichtigsten Zahlen, von denen Ihr ableiten könnt, wie teuer das Heizen mit Öl und Gas künftig wird.

Wie hoch ist der CO2-Preis für Heizöl und Erdgas?

Die CO2-Bepreisung – umgangssprachlich auch „CO2-Steuer“ genannt – ist seit 2021 fällig. Unabhängig vom Energieträger beträgt die Abgabe pro ausgestoßener Tonne CO2 zunächst 25 Euro. Das spielt eine entscheidende Rolle, weil beim Verbrennen von Heizöl höhere Treibhausgasemissionen entstehen als bei Erdgas. Pro Kilowattstunde (kWh) Heizleistung beträgt der CO2-Ausstoß von Heizöl nämlich rund 0,27 kg CO2, bei Erdgas sind es nur 0,2 kg CO2.

Dementsprechend machen sich die 25 Euro CO2-Preis pro Tonne bei Öl deutlich stärker bemerkbar. Umgerechnet verteuert sich Heizöl im Jahr 2021 um einen Preisaufschlag von etwa 8 Cent pro Liter, bei Erdgas sind es nur 5 Cent pro m³.

Wie stark steigen die Heizkosten durch die CO2-Abgabe?

Eine moderne Wärmepumpe steht abseits der Terrasse eines älteren Einfamilienhauses.

Mit Wärmepumpen könnt Ihr Euch von der Entwicklung des CO2-Preises abkoppeln. Moderne Wärmepumpen sind inzwischen auch für ältere Einfamilienhäuser bestens geeignet.

Mit diesen CO2-Preisen könnt Ihr Euren Heizölverbrauch oder Erdgasverbrauch aus dem letzten Jahr multiplizieren. So wisst Ihr zumindest, wie hoch die CO2-Abgabe bei Euren Heizkosten zu Buche schlagen wird.

Hier zwei Modellrechnungen für ein typisches Einfamilienhaus: Wer sein Eigenheim noch nicht energetisch saniert hat, braucht für das Heizen der Räume und für die Warmwasserbereitung rund 20.000 Kilowattstunden Gas pro Jahr. Die Mehrkosten durch die CO2-Abgabe (inklusive Mehrwertsteuer) liegt dann bei 120 Euro.

Wird das gleich Haus aber mit Öl beheizt, liegt der Verbrauch bei etwa 2.000 Liter pro Jahr – und weil beim Verbrennen von Öl mehr CO2 ausgestoßen wird, belaufen sich hier die Mehrkosten auf knapp 160 Euro. Ein Plus von 30 Prozent im Vergleich zu Gas.

Nicht berücksichtigt ist dabei natürlich die Entwicklung des Markpreises. Fest steht nur: Auch wenn die Preise für Heizöl und Erdgas wie immer schwanken, wird die CO2-Abgabe auf diese fossilen Brennstoffe weiter steigen.

Wie wird sich der CO2-Preis in der Zukunft entwickeln?

Der CO2-Preis von 25 Euro pro Tonne im Jahr 2021 ist aber nur der Anfang. Denn schon jetzt ist gesetzlich festgelegt, dass der CO2-Preis Jahr für Jahr auf 55 Euro pro Tonne CO2 im Jahr 2025 ansteigt.

Das Jahr 2026 wird dann der Übergang zu einem freien Handel mit Verschmutzungszertifikaten sein. Das heißt: Jeder Marktteilnehmer, der beispielsweise Heizöl oder Erdgas verkauft, muss dann solche Zertifikate ersteigern. Die Verschmutzungsrechte für den CO2-Ausstoß werden verknappt, um im Jahr 2030 dann das angepeilte Ziel von 70 Mio. Tonne CO2-Emission für den Gebäudesektor zu erreichen. Je weniger CO2-Zertifikate gehandelt werden können, umso höher steigt der CO2-Preis. Für 2026 gilt dafür ein gesetzlicher Preiskorridor von 55 bis 65€ pro Tonne CO2-Ausstoß. Ab dann bestimmt der freie Markt den CO2-Preis. Experten gehen davon aus, dass sich bis zum Jahr 2030 das Heizen mit Öl um etwa 35 Prozent verteuert haben wird, das Heizen mit Erdgas um rund 25 Prozent.

Übrigens: Dieses Prinzip macht deutlich, warum die Bezeichnung „CO2-Steuer“ zwar oft genutzt, aber fachlich nicht korrekt ist. Die CO2-Abgabe ist außerdem kein Teil des Steuerrechts.

Mit welcher Heizung lässt sich die CO2-Bepreisung sparen?

Ein Mann sitzt im Garten und vergleicht die absehbaren Mehrkosten für Energie mit der Investition in eine neue Heizung.

Seit 2020 zahlt der Staat erheblich höhere Fördergelder für umweltfreundliche Heizungen. Seit 2021 werden speziell Heizungen, die überwiegend erneuerbare Energie nutzen, zusätzlich gefördert. Der Umstieg rechnet sich, zumal die CO2-Abgabe stetig steigt.

Die Einnahmen aus der CO2-Abgabe werden dafür genutzt, die EEG-Umlage zu senken. Diese Umlage wird auf den Strompreis aufgeschlagen, um die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu fördern. Mit anderen Worten: Strom wird perspektivisch günstiger. Aber auch hier bleibt die Marktentwicklung des Strompreises abzuwarten.

Dennoch: Wer beispielsweise in eine Wärmepumpe investiert, ist in Sachen Energiepreisentwicklung auf jeden Fall schon heute auf der sicheren Seite. Denn für die „grüne“ Umweltenergie, die eine Wärmepumpe nutzt, gilt natürlich keine CO2-Bepreisung. Und für den Stromanteil von etwa 25 Prozent, um 100 Prozent Wärmeleistung zu erhalten, fällt die CO2-Abgabe praktisch auch nicht an, wenn Ihr die Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage auf Eurem eigenen Hausdach antreibt.

Wer jetzt genau nachrechnet, stellt fest: Trotz steigender Kosten durch die CO2-Abgabe amortisiert sich eine neue Heizung erst nach mehreren Jahren. Deshalb hat die Regierung mit der neuen Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) die Fördergelder für Heizungen, die überwiegend erneuerbare Energie nutzen, nochmals angehoben. Wer beispielsweise in seinem Haus eine Ölheizung gegen eine Wärmepumpe austauscht, bekommt diese Maßnahme bis zu 50 Prozent vom Staat bezahlt.

Mit anderen Worten: Der Umstieg auf eine umweltfreundliche Heizung ist nicht nur gut für die Natur, sondern auch für den Geldbeutel. Und zwar mit jedem Jahr mehr.

Habt Ihr in Eurem Haus eine alte Heizung gegen eine Wärmepumpe ausgetauscht? Teilt Eure Erkenntnisse doch mit allen Lesern in unseren Kommentaren.

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17 Kommentare

Ferdinand Höfer

Wie soll man einen Altbau einfach so umrüsten? Öl auf Gas, heizungsunterstützende Solaranlage – mehr geht meist beim allerbesten Willen nicht. Da helfen auch keine Fördermittel. Soll ich etwa mein Haus (Baujahr 1961), in das ich viel für Wärmedämmung investiert habe, demnächst abreißen?
Als privater Kleinvermieter zahlt man künftig auch noch für die Verschwendung seiner Mieter (hat aber keinerlei Befugnisse, sie darin einzuschränken). Und da wundern sich Leute über Leerstände und explodierende Mieten…
Ich bekomme inzwischen wirklich Existenzangst.

Steve

Im Altbau macht eine Wärmepumpe meist wenig Sinn. Wärmepumpen haben sehr wenig Leistung, daher auch nur mit Vollwärmeschutz 3 fach verglasten Fenstern und Fußbodenheizung. Das bedeutet mindestens ein KFW 55 Haus oder besser. Daher sind Pelletsheizungen meiner Meinung nach im Umbau von Ölheizung die sinnvollste Alternative. Günstiger pro kW/h und cO2 Neutral, daher fällt auch keine Umlage an.
Der Umbau wird auch je nach Modell bis zu 55% gefördert. Normal ist aber 45%.

21 grad Redaktion

Hallo Steve,

danke für Deine Nachricht. Früher waren Wärmepumpen im Altbau tatsächlich eher nicht möglich. Die Technologie hat sich aber weiterentwickelt, sodass auch Wärmepumpen mittlerweile hohe Vorlauftemperaturen schaffen. Daher können sie auch im Altbau eine sinnvolle Alternative ein.

Liebe Grüße,
Jacqueline vom 21grad Team

Torsten grün

Ist doch der Hammer was in diesem Land abgeht,der kleine Mann mit geringem
einkommen und altem Haus mit Ölheizung wird spätestens mit Renteneintritt sein Haus verkaufen müssen denn ,dass ganze System hier lässt den normalo Arbeitnehmer keinen Spielraum für Umbaumaßnahmen via Wärmepumpe und Co.
Hier wird nur Politik für Wohlhabende gemacht ,der kleine Mann bleibt auf der Strecke!

Elke Wut

Stimme Ferdinand und Torsten absolut zu. Wer lebenslang für ein Haus geschuftet, sich hohe Hypothekenzinsen abgespart und auf große Reisen verzichtet hat, anstatt nach Wohnraum und Wohngeld zu schreien, hat jetzt die A-Karte. Jetzt sollen die Häuser auch noch für die nächste Generation präpariert werden, weil die Alten das Klima verdorben haben. Ich bin unsagbar enttäuscht von diesem Land. Übrigens ist es völlig falsch, wenn behauptet wird, dass Wärmepumpen in Altbauten wirklich funktionierten. Es sei denn, Du willst beim Austausch Dein Haus abreißen! Wer’s nicht glaubt, sollte sich den entsprechenden Beitrag bei Plusminus anschauen. Warum wehrt sich eigentlich keiner?

21 grad Redaktion

Hallo Elke,

vielen Dank für Deine Nachricht. Das eine Wärmepumpe im Altbau nicht funktioniert, ist nicht ganz richtig. Es kommt hier auf die richtige Auslegung an. Dann funktionieren auch Wärmepumpen im Altbau sehr gut. Wir haben hier mal ein paar Fakten und Mythen untersucht und auch der von Dir genannte Plusminus Beitrag wird in dem Video erwähnt:
https://www.vaillant.de/21-grad/wissen-und-wert/eine-waermepumpe-fuer-den-altbau-geht-das-ueberhaupt-teil-1/

Liebe Grüße,
Jacqueline vom 21grad Team

Elke Wut

Heute 3000 l Öl für mehr als 2.500 € bestellen müssen, weil der Preis noch weiter steigt Auf Gas umsteigen geht bei uns nicht, weil wir 60 m vom nächsten Anschluss entfernt liegen. Schon die Kosten für die lange Leitung über eine verkehrsreiche Straße wären kaum bezahlbar.

Sollte eine Klage gegen die Co2-Steuer, die gar keine Steuer sein darf, Erfolg haben, würden Milliarden erstattet werden müssen. Der Verbraucher würde davon allerdings nichts wiedersehen. Die “Sache” wurde raffiniert angelegt. Entschieden wurde das von Abgeordneten, die ihre zusätzlichen Einnahmequellen haben, weil ihre Diäten nicht ausreichen.

Uwe Richter

Es gibt auch noch Pellets (Bis zu 55% Förderung durch BAFA). Weshalb in ihrem Bericht nicht darauf eingegangen wird erschließt sich mir leider nicht. Ich habe mich für die Pellets entschieden und kann über die Besteuerung von Öl und Gas nur schmunzeln.

Matthias Muntschick

Auch die Umstellung auf eine Pelletheizung kostet viel Geld. Gerade im ländlichen Raum im Osten ist der Leerstand schon ein Problem, nun kommt CO-Abgabe dazu. Der Spielraum für Investitionen ist gleich 0. Wir werden erleben, dass Wohnraum verfällt und Leute pleite gehen. Diese Problematik war vor 20 Jahren nicht einmal im Ansatz kalkulierbar, als sich viele in Schulden gestürzt haben, um den Osten zu sanieren. Ohne massive Erhöhung und vor allem spezifische, auf die jeweilige konkrete Vermietungssituation abgestimmte Förderung wird es nicht gehen.

Heike W

Pelletheizung ? Wo soll denn das ganze Holz herkommen ,wenn immer mehr Pelletheizungen eingebaut werden ?

Martin

Das man für eine Wärmepumpe keinen Strom einkaufen muss wenn man eine Photolvoltaikanlage hat ist quatsch. Im Winter, wenn man Heizung braucht, produziert so eine Anlage vielleicht 25% von dem Strom den man bräuchte. Wenn der Strom dann noch im Haushalt verbraucht wird bleibt für die Wärmepumpe 0%

Flyby Wire

Das ein Hersteller von Wärmepumpen das ganze sehr rosig darstellt ist grundsätzlich verständlich. Ob anschließend ein Kunde der das geglaubt hat und der mit der teuren Realität konfrontiert wird ein glücklicher Kunde ist, bezweifle ich ganz erheblich. Dass man heute höhere Wassertemperaturen erzeugen kann ist ja prima, aber wie sieht es dann mit der Jahresarbeitszahl aus? Die rauscht in den Keller was die Wärmepumpe sehr teuer bei den Stromkosten macht. Unser Installateur des Vertrauens sagte gleich, so wie die Bedingungen in diesem Haus sind ist eine Hybridheizung erforderlich, und erwarten sie sehr hohe Stromrechnungen.

Ich habe ein 52 Jahre altes Mehrfamilienhaus, vier Wohnungen und eine Geschäftsetage, gebaut 1969. Das war vor der Ölkrise, Heizölverbrauch spielte keine Rolle. Thermostatventile gab es nicht. Einfachverglasung, Wärmeisolierung minimal. 90 kw Ölbrenner Zentralheizung, Warmwasser über Durchlauferhitzer, keine Fußbodenheizung, Dach in Ost-West Ausrichtung. Was damals halt so üblich war. Von Häusern dieser Bauart dürfte es Millionen geben.
Mittlerweile ist eine 2002 installierte rauchfreie Ölheizung von 45 kw installiert, sowie seit 1980 Doppelverglasung in den alten Kunststoffrahmen. Ein Teil der Außenwände hat innen eine Isolierung erhalten.
Wenn ich hier mit einer Wärmepumpe komme, gebe ich erst mal sehr viel Geld aus um vom etwas teureren Heizöl auf eine deutlich größere Stromrechnung umzusteigen. Um Förderungen zu bekommen muss ich soviele Maßnahmen erst mal finanzieren das ich in den Bereich von neu bauen komme. Und ob die ganzen teuren Maßnahmen am Ende überhaupt wirksam genug sind konnte mir auch noch niemand sagen.
Fußbodenheizung einbauen? Das sind über 400m² Fußboden. Wer soll das bezahlen?
Warmwasser erzeugen wir über Durchlauferhitzer. Das heisst wir haben kein Extra Rohrnetz für Warmwasser. Das nachträglich einbauen bedeutet alles aufreißen, anschließend alle Bäder neu machen. Das Geld muss erst mal da sein.
Pelletheizung? Wo soll das ganze Holz herkommen? Der Markt ist schon gut ausgereizt, wenn viele das tun würden muss das Holz von überall her eingekauft werden. Das wird dann weder umweltfreundlich gewonnen noch preiswert verkauft. Das funktioniert nur solange wie nicht zuviele das nutzen. Massentauglich ist das nicht.
Als Hauseigentümer kann ich mich zwischen teurem Heizöl, sehr teurem Gas das ein gewisser Vladimir jederzeit abstellen kann, nicht mit Sicherheit dauernd verfügbaren Pellets und teurem Strom entscheiden. Der Weg von teuer zu teurer wird durch Ausgeben von Geldbergen beschritten, das man erst mal haben muss.
So ein Maßnahmenpaket überschreitet leicht die Kosten für einen Neubau, aber wir Kleinvermieter haben ja den Flur voller Geld liegen und stolpern ständig rüber. Wird Zeit das das raus kommt…
Ich würde mich nicht wundern wenn das dazu führt das Millionen Wohnungen wegfallen weil es nicht finanzierbar ist. Vermieten muss man sich in Zukunft als Kleinvermieter erst mal leisten können. Nach meinem Wissen gibt es derzeit in D etwa 3,9 Millionen kleine Vermieter. Wenn jeder nur eine Wohnung vermietet ist das eine ganze Menge, was da verloren gehen kann. Statt 400.000 neue Wohnungen kann es dazu kommen das es Millionen weniger werden. Für mich ist Vermieten ein Auslaufmodell, das werde ich nicht fortsetzen. Und das ist ein Entschluss der mit Heizen gar nichts zu tun hat, dafür gibt es so schon genug teure Gründe.
Aber es gibt ja Förderung, wenn man die notwendige Investition stemmen kann um die Bedingungen für die Förderung zu erfüllen. Es sei denn ein Wirtschaftsminister kommt um die Ecke und sagt es gibt keine Förderungen mehr…
Das eine Wärmepumpe sehr klimafreundlich betrieben werden kann steht außer Frage, wenn denn die Voraussetzungen erfüllt werden.
Wenn die Regierung wirklich den CO2-Ausstoss deutlich reduzieren will, muss der Anteil Ökostrom in D von 40% auf 100% gebracht werden, Windräder und Solarpanels überall, Stromtrassen, und der Strom muss so billig werden das man auch die Millionen Häuser die eben nicht letzte Woche neu gebaut wurden auch mit Wärmepumpe ausstatten kann. (Moment, ich muss gerade mal ne Runde ablachen!)
Nichts davon wird eintreten. Wenn ich das ganze Geld behalte kann ich davon die Abgaben sehr viel länger bezahlen als ich noch lebe, und sollte die Rentenkasse dann doch mal ko gehen überstehe ich das auch noch. Und das zu können werde ich auf keinen Fall riskieren.

Klaus S.

Wer ein älteres schlecht gedämmtes Objekt vermietet verlangt eine geringere Miete als ein Objekt auf neuestem Stand erzielt. Auch hängt der Verbrauch stark vom Mieter ab. Ich habe im gleichen Objekt Mieter, die so gut wie keinen Verbrauch haben und andere, die 5 bis 10 mal soviel für das
Heizen bezahlen. Jetzt überlege ich ob ich meine älteste Immobilie verkaufe oder die Miete erhöhe. Modernisieren werde ich mit meinen 70 Jahren nichts mehr.

TK

“Experten gehen davon aus, dass sich bis zum Jahr 2030 das Heizen mit Öl um etwa 35 Prozent verteuert haben wird, das Heizen mit Erdgas um rund 25 Prozent.”

Wir verbrauchen im Haus 17.000 kWh/Jahr, das kostet zur Zeit 1800€ pro Jahr.
Im Jahr 2030 dann also 450€ Mehrkosten pro Jahr. Bis dahin im Schnitt Mehrkosten von 250€ pro Jahr. Damit wäre ich dann in 20 Jahren bei Mehrkosten von insgesamt ca. 8.000€ Euro und somit rentiert sich keinerlei Umstieg!

BuSi

Ich heizen und WW seit 2002 mit einer WP von Nibe mit 2 Erdbohrungen. Haus ist BJ 1989, solala gedämmt, Fensterglas 2008 getauscht in Fw 1,1, in 2017 Fenster komplett getauscht 3fach, Fw 0,8.
2021 WP erneuert Nibe
überwiegend Standard-Heizkörper, 2 Räume mit Wandheizung (nachträglich)
Vorlauf T 25…40°, alle Ventile offen, keine Nachtabsenkung, nur Außentemperatur gesteuert, Umwälzpumpe läuft durch
Verbräuche:
Ölheizung bis 2002 ca 20.000kWh p.a.
WP Nibe 2002 ca 5.500kWh
WP Nibe 2021 ca 3.400kWh
WP im Altbau ist sinnvoll!
Fenster, Fensteranbindung und Rollladenkästen zu erneuern ist sinnvoll

Flyby Wire

Update: Wir haben eine Solaranlage aufgebaut mit derzeit 23 kWp und erst einmal 30 kWh Akku. Das ist ein 3 Phasen System von Victronmit 15 kVA/12kW pro Phase, Gesamt 45 kVA/36kW, selbst aufgebaut. Da es steuerlich kein Problem mehr ist wird der Überschuss eingespeist werden. Der Grund dafür ist weniger der Strompreis, sondern die zu erwartende Unzuverlässigkeit des Stromnetzes. Man kann nicht die Stromerzeugung reduzieren, den Stromverbrauch (WP/E-Auto) deutlich erhöhen und erwarten das das stabil bleibt. Um uns herum werden zwar Atomkraftwerke gebaut, aber nicht mit dem Ziel den Unfug den wir hier betreiben auszugleichen. Das ist ein selbst gemachtes Problem und wird nicht von anderen Ländern gelöst.
Die Anschlussgenehmigung ist da und wir warten auf die notwendige Hardware zum Anschluss, der Elektriker ist beauftragt. Es sollte machbar sein den Strombedarf unserer drei Haushalte den größten Teil des Jahres komplett zu abzudecken.
Zur Vorbereitung sind alle Durchlauferhitzer aus den Bädern entfernt worden. Wir haben die durch Wärmepumpenboiler 80 Liter von Ariston ersetzt. Die nehmen im Schnitt 280W auf, mit Heizstab 1300W. Das können die Inverter problemlos leisten. Mit den Durchlauferhitzern von je 21.000W wäre es nicht machbar gewesen zb drei gleichzeitig zu betreiben.
Damit ist das Warmwasser abgehakt. Die Heizung wird auf WP beruhen, aber nicht auf einer zentralen für das ganze Haus. Zuerst einmal ist so eine WP sehr teuer. Für die Heizkörper die wir haben sind Wassertemperaturen von 60-70° notwendig. Ich habe es im letzten Jahr mit der Begrenzung der Kesseltemperatur auf 55° versucht, aber im Dezember hat es dann nicht mehr gereicht. Damit kommen wir auf Wassertemperaturen die mit WP ganz einfach teuer sind. Bei niedrigeren Wassertemperaturen sind die Verdunster-Röhrchen nicht mehr einsetzbar, dann müssen es Wärmemengenzähler sein. Wir haben den Anschluss an die Heizung nicht pro Wohnung, sondern es gehen 8 Rohre in das Haus, so wie die Heizkörper platziert sind. In der ursprünglichen Hausplanung war eine Erfassung der individuellen Verbräuche nicht vorgesehen. Entweder brauchen wir daher etwa 20 Wärmemengenzähler, ca 300€/Stück alle 5 Jahre neu, das sind 6000€ oder 1200€ pro Jahr dazu, die Heizkosten des letzten Jahres betrugen 2500€. Das wäre sinnfrei. Um nur einen Wärmemengenzähler pro Wohnung einsetzen zu müssen, müsste die ganze Verrohrung geändert werden, das würde zu wildem Rohre durch die Wohnungen legen führen und wäre sehr teuer. Das wäre alles zusammen extrem teuer und verursacht dann permanent hohe, weiter steigende Heizkosten. Nicht praktikabel. Wir fangen jetzt an Klimasplitgeräte zum Heizen/Kühlen einzusetzen. Die haben hohe Jahresarbeitszahlen, und eine Ausstattung für das ganze Haus kostet nur einen kleinen Bruchteil der anderen Option. Solange die Luft die aus dem Gerät kommt wärmer ist als die Raumluft wird geheizt. Das geht mit niedrigen Temperaturen, bei denen die üblichen Heizkörper nicht mehr funktionieren würden. Den Sommer über können wir dank der Überschusses an Solar-Stromerzeugung hemmungslos kühlen. Jetzt haben wir einen Pool, früher hätte ich das wegen der Stromaufnahme der Umwälzpumpe, ca 500W, niemals gemacht.
Wie das Ganze im Winter wird werden wir erst sehen müssen. Die Ölheizung ist 21 Jahre alt und hat noch einige Jahre vor sich, erst mal bleibt die erhalten. Wie genau das auskommen wird mit Solarstrom im Winter, Strombedarf und Zuspeisung von außen, da müssen wir erst mal Erfahrungen sammeln.
Zusätzlich zu all dem wird es noch einige Isolierungsmaßnahmen geben, insbesondere Rolladenkästen. Das Dach ist bereits isoliert.

Sigi

CO2 Abgabe.:
Der Anteil richtet nach dem Verbrauch im Verhältnis zur Wohnfläche. Wir haben eine Zentralheizung welche das Warmwasser erhitzt und das Objekt erwärmt. Kann bei den zu berücksichtigten CO2 Kosten “der Warmwasseranteil abgezogen werden”? Es macht doch einen großen Unterschied ob z. B. 1 Person oder 4 Personen in einer Wohnung leben. 4 Personen brauchen erheblich mehr warmes Wasser als 1 Person. Die Einstufung wird sonst in Häusern die von “vielen” Personen bewohnt werden immer schlechter sein als in Wohnungen in welcher nur 1 Person lebt. Das kann doch nicht sein! Das wäre m. E. auch nicht verhältnismäßig. Würde für das Warmwasser z. B. ein strombetriebener Boiler/Durchlauferhitzer genutzt werden, blieben deren Verbrauch auch ohne Ansatz.

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