Eine Mann sitzt mit seinem Laptop und vielen Papieren, die er prüfend anschaut, an einem Tisch vor einem Fenster.

Wie setzen sich Eure Nebenkosten zusammen? Wie hoch sind dabei die Heizkosten? Wir geben Euch Tipps, um Geld zu sparen | 21 grad

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Zu hohe Heizkosten? Nebenkosten richtig einschätzen!

 

Die „Überraschung“ kommt einmal jährlich, in der Regel im Frühjahr. Und sie ist meist unerfreulich: die Abrechnung der Miet-Nebenkosten. Denn fast immer muss eine deftige Nachzahlung geleistet werden. Ein Grund: Viele Mieter schätzen ihre Heizkosten falsch ein! Denn die machen 40 bis 60 Prozent der Nebenkosten aus – bieten also auch das größte Potenzial, die Nebenkosten zu senken. Das hat eine Studie des Energiedienstleisters Techem herausgefunden.

Was gehört zu den Nebenkosten?

Das Thema Nebenkosten wird viel diskutiert. Und damit eben auch die Höhe der Heizkosten. Schließlich geht es für Euch als Mieter oft um viel Geld: Je nach Gebäudezustand und -ausstattung werden die Nebenkosten aufgrund ihrer Höhe machmal als „zweite Miete“ bezeichnet! Hier deshalb erstmal ein Überblick, was zu den Nebenkosten (korrekt: Betriebskostenabrechnung) gerechnet wird (Quelle: immowelt.de):

  • Grundsteuer
  • Abwassergebühr / gesplittete Abwassergebühr: Schmutz- und Niederschlagswasser
  • warme Betriebskosten / Heizkosten
  • Aufzug
  • Straßenreinigung und Müllabfuhr
  • Gebäudereinigung und Ungezieferbeseitigung
  • Gartenpflege
  • Beleuchtungskosten
  • Sach- und Haftpflichtversicherungen
  • Hausmeisterkosten
  • Fernsehen, Antenne oder Kabelanschluss
  • Waschraum
  • Schornsteinfeger, sowie
  • sonstige Betriebskosten. Dazu zählen beispielsweise Wartungskosten für Rauchmelder oder für die die Trinkwasseranalyse, aber auch für die Dachrinnen-Reinigung. Alle müssen nachgewiesen werden.

Mehr als ein Dutzend Positionen, von denen eine aber mit Abstand die teuerste ist: die Heizkosten. Laut Techem-Studie machen die 40 bis 60 Prozent der gesamten Nebenkosten aus.

Kennt Ihr den Anteil Eurer Heizkosten?

Ein Mann sitzt mit dem Smartphone in der Hand im Wohnzimmer und wählt per App seine Wunschtemperatur aus.

So einfach können Heizkosten – und damit die Nebenkosten – gesenkt werden: Wer die Raumtemperatur nur um 1 °C niedriger wählt, spart schon etwa sechs Prozent Primärenergie.

Dass die Belastung durch die Nebenkosten mittel bis (zu) hoch ist, sagen 71 Prozent der Mieter. Dass die Heizkosten dabei aber den Löwenanteil ausmachen, wissen jedoch nur 13 Prozent der Befragten, so die Studie weiter! Knapp die Hälfte schätzt weniger, 35 Prozent können den Heizkosten-Anteil gar nicht einordnen.

Vielleicht ist das auch der Grund, warum 42 Prozent der Befragten keinen Anlass sehen, ihr Heizverhalten zu ändern – obwohl mehr als die Hälfte (51 Prozent) dies tun würden, wenn sie dadurch ihre Nebenkosten senken, also Geld sparen könnten.

Wie viel da möglich ist, hat Techem auch ausgerechnet: 15 Prozent weniger Energieverbrauch machen bei einer durchschnittlichen Heizkostenabrechnung etwa 100 Euro niedrigere Nebenkosten aus.

Wie könnt Ihr Eure Heizkosten senken?

Das Schöne ist: Die Heizkosten könnt Ihr ganz einfach direkt beeinflussen und so Eure Nebenkosten senken, also Geld sparen. Hier ein paar Tipps:

Achtet auf die passende Raumtemperatur. In Wohn-, Arbeits- und Kinderzimmern sind das etwa 20 Grad Celsius (Stufe 3 bis 4 auf dem Thermostatventil). In der Küche genügen 18 °C, im Schlafzimmer sogar 17 °C, rät auch das Umweltbundesamt. Denn schon 1 Grad weniger bedeutet etwa 6 Prozent Heizkosten-Ersparnis – und damit entsprechend geringere Nebenkosten.

Wenn Ihr lüftet – und das muss regelmäßig sein, um Schimmel zu vermeiden –, dann macht das am besten drei bis vier Mal am Tag über Stoßlüften. Also die Fenster 5 bis 10 Minuten weit öffnen. In dieser Zeit solltet Ihr aber die Heizungsventile zudrehen. Sonst geht zu viel wertvolle Wärme verloren. Direkt nach dem Lüften könnt Ihr die Heizkörper wieder aufdrehen.

Außerdem könntet Ihr die Heizkosten und damit Eure Nebenkosten senken, indem Ihr die Türen schließt und undichte Fenster direkt Eurem Vermieter meldet. Der ist für die Reparatur verantwortlich, wenn nachweislich bauliche Mängel vorliegen. Hinweise auf solche Mängel sind zum Beispiel eine beschädigte Dichtung oder ein verrotteter Fensterrahmen.

Wie sieht es denn eigentlich mit Euren Nebenkosten, speziell den Heizkosten, aus? Ärgert Ihr Euch auch, dass sie zu hoch sind? Oder habt Tipps für unsere Leser, wie Ihr Eure Heizkosten schon senken konntet? Schildert uns doch in unseren Kommentaren Eure Erfahrungen zu diesem Thema!

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2 Kommentare

Ingolf Bölke

Mich wundert es, das in ihren Artikeln nichts über Wärmemengenerfassung zu finden ist. Wenigstens solche, die in den Heizkreislauf installiert werden können. Denn eine richtige Messung ist die Grundlage für eine gerechte Bezahlung.

21 grad Redaktion

Hallo Ingolf,

danke für Dein Feedback. Wir nehmen dieses gerne mit und prüfen unseren Artikel dahingehend noch mal.

Liebe Grüße,
Jacqueline vom 21grad Team

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