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Was Sie heute schon über das Bauen von Morgen wissen sollten

Wie hat sich die Baubranche in den letzten Jahren entwickelt? Welches sind die beliebtesten Baumarken in Europa? Was erwarten Architekten von Herstellern? Das Bauen und die Aktivitäten der Branche hängen immer stark mit gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Aspekten zusammen. Da der Bauprozess teilweise jahrelang von der ersten Idee bis zur Fertigstellung dauert, sind zukunftsorientierte Aussagen über kommende Tätigkeiten in der Baubranche häufig nur schwer zu treffen. Ein Blick auf die Stimmung, das Auftragsvolumen und die wirtschaftliche Situation von europäischen Architekturbüros gibt jedoch Auskunft. Architekten dienen der Branche als Richtungsweiser für zukünftige Aktivitäten.

Je besser Architekten und Planer diese kommenden Aspekte kennen, desto präziser können sie sich schon jetzt auf die zukünftigen Herausforderungen vorbereiten. Internationale Marktforschungsunternehmen liefern Informationen über die aktuelle Situation, über Trends und wirtschaftliche Entwicklungen in verschiedenen Ländern. Einige der neuesten Erkenntnisse aus der Baubranche haben wir zusammengefasst*:

*Alle folgenden Angaben sind Zusammenfassungen aus dem European Architectural Barometer, Arch-Vision

Entwicklung der Baubranche

Die deutsche Bauwirtschaft wird im Jahr 2015 weiter anziehen, auch in den Niederlanden und in Spanien wird eine positive Entwicklung erwartet. Mit einem prognostizierten Anstieg der Auftragslage von 4 Prozent bis in das Jahr 2017 werden die Niederlande Spitzenreiter sein. Im Jahr 2014 waren Auftragsbestand und Umsatzentwicklung sehr positiv, für 2015 wird ein leichter Anstieg erwartet. Die bejahende Grundstimmung zeigt sich auch an einem sehr hohen Vertrauen in den Bausektor. In deutschen Architekturbüros verbessert sich die Auftragslage seit 2010 stetig. Die Anzahl der Baugenehmigungen ist stabil, nur etwa 5 % der Architekten haben für das Jahr 2015 Befürchtungen bezüglich ihrer Auftragslage. In Spanien herrscht positive Zuversicht. Bereits das fünfte Quartal in Folge konnten die befragten Architekten von steigenden Auftragszahlen berichten. Trotzdem ging die Anzahl der Baugenehmigungen leicht zurück, etwa 9 % der Projekte wurden verschoben oder zurückgezogen. Für 2015 wird jedoch eine leichte Verbesserung der Lage vorhergesagt, mit einem Wachstum von 2 %. Auch in Großbritannien herrscht in den Büros eine positive Stimmung und gute Auftragslage. Im Wohnungsbau wird jedoch ein leichter Rückgang erwartet, der sich vermutlich in zwei bis drei Jahren zeigen wird – die gezählten eingereichten Baugenehmigungen gingen etwas zurück. Bis dahin profitiert die Branche jedoch noch von der hohen Anzahl der Genehmigungen aus den Jahren 2013 und 2014. Während die Bauaktivitäten in Belgien und Polen mit einem erwarteten Wachstum in 2015 von 1 % in Belgien und bis 2 % in Polen stabil sind, wird für Frankreich und Italien kurzfristig mit keiner deutlichen Steigerung der Bauaktivtäten zu rechnen sein.

Bevorzugte Baumarken

Bei einer europäischen Umfrage zu den beliebtesten Herstellern im Bereich Heizung, Lüftung und Klimatechnik schnitt Vaillant mit einem sehr erfreulichen Ergebnis ab. In insgesamt sechs Ländern der acht europäischen Staaten, in denen die Befragung stattfand, wurde Vaillant bei einer offenen Umfrage unter den beliebtesten fünf Herstellern in der HVAC-Branche genannt. In Deutschland, Großbritannien und Polen steht das Unternehmen in der Beliebtheitsskala auf Platz 2. Insgesamt schnitt Vaillant im europäischen Ranking mit dem dritten Platz der 16 verglichenen Unternehmen ab. Allerdings muss an dieser Stelle auch erwähnt werden, dass sich annähernd die Hälfte der befragten Architekten nicht auf ein bestimmtest Unternehmen festlegen wollten. Ausschlaggebend für die Bewertung der Unternehmen waren dabei besonders die Bereitstellung von detaillierten technischen Informationen und Beratungsleistungen sowie auch gestalterisch-ästhetische Aspekte und Nachhaltigkeitskriterien.

Anforderungen an Hersteller

Architekten wollen wissen, mit wem sie bauen, welche Personen und Philosophie hinter einer Marke stecken. In einer aktuellen Umfrage gaben Architekten an, dass Hersteller vertrauenswürdig, kompetent und professionell sein müssen. Sie wünschen sich Unterstützung durch technische Berater sowie eine Hotline für technische Fragen. Weiterhin wurde eine klar strukturierte Internetseite als eine der relevanten Dienstleistungen genannt, auch Tools, Webinare und BIM-Daten wurden als wünschenswert aufgezählt. Laut der Umfrage reicht es als Hersteller nicht mehr nur aus, Produkte mit guter Qualität zu liefern. Eine wichtige Rolle spiele auch ein Alleinstellungsmerkmal und die Abgrenzung zum Wettbewerb. Neben den Produkten scheint also besonders das Markenimage immer mehr an Bedeutung zu gewinnen. Dabei gab es bei den Angaben nur sehr geringe länderspezifische oder produktspezifische Unterschiede. Während in Frankreich beispielsweise die Projektdokumentation eine große Rolle spielt, ist den niederländischen Architekten die Verfügbarkeit von BIM-Daten wichtig. In Großbritannien wünschen sich Architekten einen Design-Service während in Deutschland die Einladungen zu Netzwerk-Veranstaltungen besonders geschätzt werden. Bezüglich der ästhetischen, funktionalen und technischen Anforderungen an die Produkte gab es hingegen kaum länderspezifische Unterschiede.