Etagen- oder Zentralheizung: so treffen Sie die richtige Entscheidung

Zentrale Heizung
Was ist eine Zentralheizung?
Eine Zentralheizung ist ein Heizsystem, das ein gesamtes Gebäude von einem zentralen Punkt aus mit Wärme versorgt. Diese Heizungsanlage befindet sich häufig im Keller oder Technikraum und wird sowohl in Einfamilienhäusern, Mehrfamilienhäusern oder Bürogebäuden genutzt. Zentralheizungen erzeugen meist Wärme und Warmwasser im Haus.- Funktionsweise
- Geeignete Technologien

Unabhängig vom Energieträger funktionieren die meisten Zentralheizungen nach dem gleichen Prinzip:
1. Wärmeerzeugung: Jede Zentralheizung hat einen Wärmeerzeuger, der Wasser erhitzt. Dieser Wärmeerzeuger kann verschiedene Energiequellen nutzen, wie Gas, Öl oder Strom. Eine Wärmepumpe nutzt die kostenlose Umweltenergie aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser.
2. Wärmeverteilung: Das heiße Wasser wird durch Leitungsrohre im ganzen Haus verteilt. Eine Umwälzpumpe hilft dabei, das Wasser zu den Heizkörpern oder der Fußbodenheizung in jedem Raum zu transportieren. Die Strecke vom Wärmeerzeuger zum Heizkörper bzw. Fußbodenheizung nennt man Vorlauf.
3. Wärmeübertragung: In den Heizkörpern oder der Fußbodenheizung gibt das heiße Wasser seine Wärme an die Raumluft ab, wodurch die Räume angenehm warm werden. Sie können die Temperatur in jedem Raum mit einem Thermostatventil einstellen. Wenn die eingestellte Temperatur unterschritten wird, öffnet sich das Ventil automatisch und lässt heißes Wasser in den Heizkörper oder die Fußbodenheizung fließen.
4. Rücklauf: Nachdem das Wasser seine Wärme abgegeben hat, fließt es abgekühlt zurück zum Wärmeerzeuger, um erneut erhitzt zu werden. Dieser Kreislauf wird Heizkreis genannt und ständig wiederholt.
Dezentrale Heizung
Was ist eine Etagenheizung?
Eine Etagenheizung, auch dezentrale Heizung genannt, wärmt nur einzelne Wohnungen oder Etagen. Sie befindet sich meist in Form von wandhängenden Gasgeräten innerhalb der Wohnung, häufig im Abstellraum, in der Küche oder im Badezimmer. Etagenheizungen sind in der Regel in älteren Mehrfamilienhäusern zu finden, wo keine Zentralheizung vorhanden ist oder individuelle Lösungen bevorzugt wurden.- Funktionsweise
- Geeignete Technologien

Typischerweise besteht eine Etagenheizung aus einer Gastherme, die in jeder einzelnen Wohnung installiert ist. Diese Anlage erwärmt das Wasser, das dann durch die Heizkörper in den verschiedenen Räumen der Wohnung zirkuliert. In manchen Fällen kann die Etagenheizung auch zur Warmwasserbereitung genutzt werden.
Idealerweise nutzt die Gastherme die effiziente Brennwerttechnik. Hier wird auch die Wärme genutzt wird, die beim Abkühlen des Wasserdampfs im Abgas entsteht. Diese Wärme geht bei älteren Heizungen mit Heizwerttechnik ungenutzt verloren.
Der direkte Vergleich
Vorteile und Nachteile von Zentral- und Etagenheizung
Welche Heizart die bessere Wahl ist, hängt von den Gegebenheiten des Gebäudes und den Bedürfnissen des Besitzers ab. Angesichts der gesetzlichen Anforderungen an moderne Heizsysteme bietet die Zentralheizung jedoch mehr Zukunftssicherheit, da sie sich optimal mit erneuerbaren Energien kombinieren lässt.| Vorteile | Nachteile | |
|---|---|---|
| Zentralheizung | Förderfähig Eine zentrale Heizung lässt sich ideal miterneuerbaren Energien betreiben oder kombinieren. Profitieren Sie von den Fördermöglichkeiten für Wärmepumpen. | Kostenabrechnung Da das Heizsystem mehrere Wohnungen versorgt, kann die genaue Abrechnungaufwändigersein als bei einer Etagenheizung. |
| Platz- und kostensparend Das komplette Heizsystem steht im Keller oder Technikraum – nicht in jeder einzelnen Wohnung. Das bedeutet auch, dass nur eine Heizung gewartet werden muss. | Zentrale Steuerung Die Regelung des Heizsystems erfolgt zentral, für eine individuelle Regelung der einzelnen Wohnungen ist ein erhöhter Aufwand bezüglich Verkabelung und Einstellung notwendig. | |
| Etagenheizung | Genaue Kostenabrechnung Der persönliche Verbrauch kann unkompliziert abgerechnet werden, da jede Wohnung einzeln beheizt wird. | Keine erneuerbare Energien Eine Etagenheizung lässt sich nur bedingt mit erneuerbaren Energien kombinieren. Der Betrieb mit grünen Gasen hingegen ist möglich. |
| Individuelle Steuerung Jedes Heizgerät kann individuell eingestellt werden – unabhängig von den Heizgewohnheiten anderer Wohnungen. | Platzbedarf & höhere Wartungskosten In jeder Wohnung muss ausreichend Platz für das Heizgerät vorhanden sein. Zudem muss jedes Gerät einzeln gewartet werden, was höhere Kosten bedeutet. |
Darf ich noch eine Gas- oder Ölheizung einbauen?
Gesetzliche Rahmenbedingungen für neue Heizungen
Für den Einbau neuer Gas- und Ölheizungen gelten in Deutschland klare gesetzliche Anforderungen. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) legt fest, unter welchen Bedingungen Gas und Öl weiterhin genutzt werden darf. Ein zentraler Punkt: Der Wärmebedarf muss zu mindestens 65% durch erneuerbare Energien gedeckt werden – etwa durch ein Hybridsystem mit Wärmepumpe oder durch die Nutzung grüner Brennstoffe. Es gibt zwei unterschiedliche Zeitpunkte zu beachten. Ausführliche Informationen dazu finden Sie auch in unserem Ratgeber zum GEG.

Kommunen > 100.000 Einwohner bis 06/2026, Kommunen < 100.000 Einwohner bis 06/2028
Ausblick für Mehrfamilienhäuser
Ist die Etagenheizung ein Auslaufmodell?
Die Umstellung von Etagenheizungen auf Zentralheizungen wird vom Gesetzgeber in Deutschland tatsächlich favorisiert, insbesondere im Hinblick auf die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG).
Wenn Eigentümer eines Mehrfamilienhauses überlegen, wann der richtige Zeitpunkt für einen Heizungstausch ist und welches System eingebaut werden soll, sind besonders folgende Aspekte zu beachten:

1) Erfüllung der 65%-Vorgabe
Das GEG sieht vor, dass neue Heizsysteme mindestens 65% erneuerbare Energien nutzen müssen. Das gilt auch, wenn Eigentümer das dezentrale Heizsystem beibehalten wollen. Der 65% EE-Anteil lässt sich z.B. durch den Betrieb mit biogenen Gasen erreichen. Zentralheizungen können einfacher mit erneuerbaren Energien kombiniert werden als Etagenheizungen, indem zum Beispiel eine Wärmepumpe oder ein Hybridsystem eingesetzt wird.

2) Irreparabler Ausfall
Spätestens wenn das erste Heizgerät irreparabel ausfällt, stehen Hausbesitzer oder Eigentümergemeinschaften vor der Herausforderung, eine Entscheidung über die zukünftige Heizstrategie zu treffen. In diesem Moment müssen sie abwägen, ob sie auf eine Zentralheizung umsteigen oder die bestehende Etagenheizung weiter betreiben möchten.

3) Optionen bei der Etagenheizung
Wenn Eigentümer das dezentrale Heizsystem beibehalten wollen, brauchen sie Geräte, mit denen sich der 65% EE-Anteil durch Nutzung von Bio-Erdgas, Bio-Flüssiggas oder Wasserstoff erreichen lässt.
Mit Vaillant sind Sie auf der sicheren Seite: Unsere Gasgeräte sind absolut zukunftssicher, denn sie können mit bis zu 100% Bio-Erdgas oder mit bis zu 100% Bio-Flüssiggas arbeiten. Die neuesten Gas-Brennwertgeräte ecoTEC exclusive und ecoTEC plus lassen sich sogar ab 2026 auf den Betrieb mit 100% Wasserstoff umrüsten.

4) Einigkeit in der Eigentümergemeinschaft
Bei Mehrfamilienhäusern ist die Einigung innerhalb der Eigentümergemeinschaft entscheidend. Unterschiedliche Interessen und Meinungen über die Heizstrategie können die Entscheidungsfindung erschweren. Daher ist es sinnvoll, sich frühzeitig über die verschiedenen Optionen zu informieren, um eine gemeinsame Lösung zu finden.
Weitere Infos
Prospekte zu unseren Heizungen
Sie möchten mehr über unsere Wärmepumpen, unsere wandhängenden Gas-Brennwertgeräte ecoTEC, unsere Gas-Kompaktgeräte ecoCOMPACT und auroCOMPACT oder über unsere Gas-Brennwertkessel ecoVIT und ecoCRAFT erfahren? Hier können Sie sich die passende Systeminfo herunterladen und sich in Ruhe informieren.FAQ Zentral- und Etagenheizungen




