Mit dem Heizungsthermostat zur Wohlfühltemperatur

Geniale Erfindung mit Geschichte
Der Weg zur smarten Heizungssteuerung
Ein Heizungsthermostat ist heute aus modernen Wohnräumen nicht mehr wegzudenken. Es sorgt dafür, dass Räume zuverlässig auf die gewünschte Temperatur gebracht und dort gehalten werden. Noch komfortabler wird es mit digitaler Technik: Smarte Thermostate lassen sich bequem per App steuern und passen sich Ihrem Alltag individuell an.
Thermostate sind keine moderne Erfindung des 20. Jahrhunderts. Das erste belegbare Thermostat stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert und geht auf den Erfinder Cornelius Drebbel zurück. Sein Ziel: Die Temperatur in Brutschränken für Hühnereier konstant halten.
Dafür erfand er ein Thermostat, das die Wassertemperatur im Brutofen regulierte. Mithilfe von Alkohol und Quecksilber steuerte ein Mechanismus die Luftzufuhr – wurde es zu heiß, schlossen sich Klappen und kühlten den Ofen automatisch ab.
Was einst der Hühnerzucht diente, ist heute ein Schlüssel zur Energieeffizienz. Moderne Heizungsthermostate verbinden jahrhundertealte Erfindungskunst mit smarter Technik für komfortables und ressourcenschonendes Wohnen.

Clevere Heizungssteuerung
So funktioniert ein Heizungsthermostat
Bei einem Heizungsthermostat handelt es sich um einen Temperaturregler, der in Form eines klassischen Regelkreises ausgelegt ist. Die gewünschte Temperatur wird als Sollwert eingestellt und durch das Thermostat überwacht. Weicht der Istwert vom Sollwert ab, reagiert das Thermostat über ein Stellglied und passt die Heizwasserzufuhr so lange an, bis der Sollwert wieder erreicht wird. Dieser Vorgang wiederholt sich immer dann, wenn Istwert und Sollwert voneinander abweichen. Vergleichbar ist dieser Vorgang mit einem Tempomat im Auto: die eingestellte Geschwindigkeit wird konstant gehalten, ohne dass der Fahrer eingreifen muss.
Wie funktioniert das aber im Detail? Bei Thermostaten, die an Heizkörpern befestigt sind, befindet sich im Thermostatkopf ein Temperaturfühler, der mit Flüssigkeit oder Gas als Medium arbeitet. Je nach Raumtemperatur dehnt sich das Medium aus oder zieht sich zusammen. Die Veränderung des Volumens führt dazu, dass ein beweglicher Stift das Ventil verstellt und so mehr oder weniger Heizwasser durch den Heizkörper fließen lässt.
Die Wunschtemperatur wird am Einstellregler am Thermostatkopf ausgewählt: Beim Drehen nach links (höhere Temperatur) entfernt sich der Thermostatkopf vom Ventilgehäuse, es kann mehr Heizwasser durchfließen. Die Drehung nach rechts ist gleichbedeutend mit einer Schließung, sodass die Durchflussmenge reduziert wird. Die eingestellte Temperatur wird nun durch die Regelung der Durchflussmenge gehalten, denn Abweichungen von der Wunschtemperatur korrigiert das Heizungsthermostat durch den beweglichen Stift im Thermostatventil.
Ein kurzer Überblick
Welche Heizungsthermostate gibt es?
Moderne Thermostate helfen dabei, die Raumtemperatur effizient zu regeln und Heizkosten zu senken. Je nach Ausstattung und Technik unterscheiden sich die Geräte deutlich: von einfachen, manuell bedienbaren Modellen bis hin zu smarten Thermostaten mit App-Steuerung und automatischer Anpassung. Hier erfahren Sie, welche Varianten es gibt und welche Vorteile sie bieten.- Manuelle analoge Thermostate
- Digitale Thermostate
Einfach und zuverlässig
Ein analoges Thermostat wird per Hand über einen Drehkopf bedient, meist mit Ziffern (1–5) und Symbolen wie Sonne, Mond oder Schneeflocke. Die Zahl „3“ steht für ca. 20 °C Raumtemperatur, jede Stufe verändert die Temperatur um etwa 4 °C. Mechanisch regelt ein Stift im Inneren die Heizwasserzufuhr. Bei der Heizungswartung sollte die Funktion regelmäßig geprüft werden, da mechanische Teile verschleißen können.
Raumtemperatur richtig regeln
Tipps für die effiziente Nutzung des Heizungsthermostats
Das Heizungsthermostat ist heute Standard, wenn es um die Regulierung der Raumtemperatur in Häusern und Wohnungen geht. Dennoch wird häufig unterschätzt, dass selbst ein scheinbar simples Gerät wie das Thermostat bei unsachgemäßer Bedienung zu unnötigem Energieverbrauch führen kann. Hier haben wir hilfreiche Fakten und praktische Tipps zur optimalen Nutzung des Heizungsthermostats zusammengestellt.
Die 5 wertvollsten Tipps im Überblick
Damit das Heizungsthermostat die Raumtemperatur möglichst unverfälscht erfassen kann, muss der Temperaturfühler frei von störenden Einflüssen bleiben. Eine ungünstige Montage – etwa direkt über oder zu nah am Heizkörper – sowie in der Nähe von Möbelstücken, Vorhängen oder in Nischen kann die Messung verfälschen. In solchen Fällen staut sich die Wärme rund um das Thermostat, wodurch es die gewünschte Temperatur vermeintlich schneller erreicht und die Heizleistung zu früh reduziert. Für eine präzise Regelung ist daher eine freie Umgebung mit guter Luftzirkulation entscheidend. Bei schwierigen Einbausituationen bieten Fernversteller eine Lösung: Sie ermöglichen die räumliche Trennung von Thermostat und Ventil.
An einem kalten Wintertag ist der Wohnraum ausgekühlt, und der Wunsch nach angenehmen 20 °C liegt nahe. Viele stellen das Heizungsthermostat direkt auf Stufe 5 – in der Annahme, dass der Raum dadurch schneller warm wird.
Doch das ist ein weitverbreiteter Irrtum: Stufe 3 steht für eine Zieltemperatur von etwa 20 °C. Sobald diese erreicht ist, reguliert das Thermostat die Heizleistung automatisch. Stufe 5 hingegen bedeutet, dass bis zu 28 °C geheizt wird – unabhängig davon, wie schnell die Wärme benötigt wird. Das führt nicht nur zu überheizten Räumen, sondern auch zu einem unnötig hohen Energieverbrauch.
Zur Orientierung gelten folgende Temperaturbereiche als üblich:
- Schlafzimmer: 14–18 °C
- Küche: 18–20 °C
- Wohn- und Kinderzimmer: 20–22 °C
- Badezimmer: 22–26 °C
Die Nachtabsenkung ist eine Funktion in modernen Heizungsanlagen, die dafür sorgt, dass die Raumtemperatur während der Nachtstunden automatisch abgesenkt wird. Ziel ist es, Energie zu sparen, ohne den Wohnkomfort wesentlich zu beeinträchtigen.
Wenn Sie keine Nachtabsenkung nutzen oder keinen Zugriff auf die Heizungssteuerung haben, ist es in der Tat sinnvoll, die Heizkörper am Abend zurückzudrehen. Sie sparen damit Heizkosten und vermeiden das unnötige Heizen der Räume während der Nacht.
Damit alle Heizkörper gleichmäßig mit Heizwasser versorgt werden und optimal arbeiten können, ist ein hydraulischer Abgleich unabdingbar. Er sorgt dafür, dass Wärme auch bei hoher Beanspruchung der Heizung an jedem Heizkörper und ohne Zeitverzögerung zur Verfügung steht. Ohne hydraulischen Abgleich kann die Regelung problematisch sein, sodass die am Thermostat eingestellte Temperatur nicht oder nur verzögert erreicht wird.
Thermostate unterliegen natürlichem Verschleiß – besonders durch ihre beweglichen Bauteile. Wenn die Raumtemperatur nicht mehr zuverlässig geregelt wird, kann ein defektes Heizungsthermostat die Ursache sein. Im Rahmen der Heizungswartung sollten daher alle Thermostate von einem Fachbetrieb überprüft werden. Für manuell bediente Modelle gilt eine durchschnittliche Lebensdauer von etwa 15 Jahren

