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Wärme im Wandel: So wird das Mehrfamilienhaus zukunftsfähig

Blick aus der Vogelperspektive auf das Mehrfamilienhaus

Wirtschaftliche und klimafreundliche Lösung für 60 Jahre altes Mehrfamilienhaus

Mit 16.000 Wohnungen ist die DOGEWO21 Dortmunds größtes Wohnungsunternehmen. Im Rahmen eines Heizungsprogramms investiert die Gesellschaft rund 7,5 Millionen Euro, um den CO₂-Ausstoß in ihrem Gebäudebestand weiter zu reduzieren. Das geschieht in erster Linie durch den Umbau älterer Heizungsanlagen zu Hybridsystemen aus Luft-Wasser-Wärmepumpen für die Grundlast mit Gas-Brennwertgeräten für die Spitzenlast.

„Die CO₂-Emissionen eines Gebäudes drastisch zu verringern ist heute kein Kunststück mehr. Dies jedoch 2.500-mal, jeweils unter Berücksichtigung der individuellen Situation vor Ort und unter Beachtung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu tun, das ist die Herausforderung, der wir uns stellen“, erläutert Christian Nagel, Prokurist Wohnungswirtschaft bei DOGEWO21. Ein Beispiel dafür ist das Mehrfamilienhaus im beliebten Quartier: Auf der Kuhweide. „Es besteht schon seit Jahren eine lange Warteliste für die Wohnungen“, sagt Andreas Wachter, Projektleiter Heizungstechnik bei DOGEWO21 und für die Objektsanierung verantwortlich.

Portraitfoto des Projektleiters i Heizungsraum
Die Hybridlösung aus Luft-Wasser-Wärmepumpe und Gas-Spitzenlastkessel bietet eine wirtschaftliche Möglichkeit, um nicht gut gedämmte Gebäude auf ressourcenschonende Wärmetechnik umzustellen.
Andreas Wachter
Projektleiter DOGEWO21
Blick auf das Wohngebiet aus Vogelperspektive

Der Hausentwurf

Maximal acht Euro Miete

Die Gründe für die Beliebtheit: Zum einen ist das gesamte Quartier von Grünanlagen durchzogenund verfügt über eine gut entwickelte Infrastruktur. Noch attraktiver sind die moderaten Mieten von maximal acht Euro pro Quadratmeter für eine komplett modernisierte Wohnung. Modernisiert meint beispielsweise den barrierefreien Umbau der Erdgeschosswohnungen, erneuerte Fliesen, Oberböden und Türen für alle Einheiten.

Typisch für die Fünfgeschosser ist zudem die Trennung von zentraler Wärmeversorgung und dezentraler Trinkwarmwasserbereitung über elektrische Durchlauferhitzer bzw. Untertischgeräte, erläutert Andreas Wachter: „Das ist hier historisch gewachsen und spielt uns heute bei der Umstellung der Wärmeerzeugung beispielsweise auf eine Hybridanlage in die Karten, da das insbesondere in Objekten ohne gedämmte Gebäudehülle die Umrüstung auf eine nachhaltigere Wärmetechnik zumindest erleichtert.“

Heizungskeller mit mehreren Vaillant Geräten

Das Energiekonzept

Wärmepumpe für die Grundlast – Brennwert für die Spitzen

Vaillant und DOGEWO21 haben eine hybride Lösung für nachhaltige Wärmetechnik entwickelt: Die 2-er Luft-Wasser-Wärmepumpen-Kaskade aroTHERM plus mit knapp 25 kW Leistung deckt die Grundlast, während das Gas-Brennwertgerät ecoTEC plus bei besonders kalten Tagen die Spitzenlasten abfängt. Bezogen auf eine Norm-Außentemperatur von -8,6 °C stehen dann der Heizlast von 76 kW insgesamt 80 kW Wärmeleistung gegenüber. Ein neu installierter Multifunktionsspeicher des Typs allSTOR mit 800 Litern dient als Energiereserve, was optimale Laufzeiten und Versorgungssicherheit gewährleistet.
Störungen werden durch Fernoptimierung mit dem Vaillant Regler sensoCOMFORT gemeldet, und Parametrierungen sind ohne Vor-Ort-Einsatz möglich.

In den Wohnungen selbst wurden die alten Radiatoren durch Plattenheizkörper mit etwa 30 Prozent größerer Überträgerfläche ersetzt. Zudem sind die herkömmlichen Thermostatregulierventile durch automatisch arbeitende Heizkörperventile ersetzt worden. Die führen einen permanenten hydraulischen Abgleich durch. So lassen sich bis zu 15 Prozent Primärenergie einsparen.

Installierte Heiztechnik

Zwei Personen stehen draußen neben den Wärmepumpen Außeneinheiten

Die Kosten-Nutzenbetrachtung

Von heiß zu effizient: Mieter informiert

In Summe ließ sich durch all diese Maßnahmen die Vorlauftemperatur von 75 °C auf jetzt 50 °C absenken. Das führte jedoch zu Irritationen unter den Mietern, wie sich Andreas Wachter erinnert: „Durch die abgesenkten Systemtemperaturen und die größeren Heizflächen werden die Heizkörper bei weitem nicht mehr so heiß wie früher. Bei einigen Mietparteien führte das zu dem Eindruck, die Wohnung werde nicht richtig warm. Durch eine entsprechende Infokampagne mit Verweis auf die tatsächlichen Raumtemperaturen konnten wir das Missverständnis aber schnell beheben.“ Positiver Nebeneffekt dieser Kampagne: die Sensibilisierung der Mieter für das wichtige Thema „Nachhaltiges Heizen“.

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