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Wärmepumpenkaskade heizt Reihenhäuser aus der Wiederaufbauzeit

Ansicht der Reihenhäuser aus Vogelperspektive

Nachhaltig im Wohnungsbau: Braunschweigs Weg zur Klimaneutralität

Bis 2030 will Braunschweig klimaneutral sein, was für die Nibelungen-Wohnbau-GmbH eine Herausforderung darstellt, da viele ihrer Gebäude aus den 50er- und 70er-Jahren stammen und einen hohen Wärmebedarf haben. Zwei Pilotprojekte mit Wärmepumpen-Hybrid-Systemen in der Riesebergstraße und der Mark-Twain-Straße zeigen, dass auch hier mit Erneuerbaren Energien geheizt werden kann.

Diese Sanierungen haben Vorbildcharakter für die Region. Die Nibelungen-Wohnbau-GmbH trägt als Tochter der Stadt Braunschweig zum kommunalen Klimaschutzkonzept bei. Sie ersetzt fossile Wärmeerzeuger durch skalierbare, nachhaltige Heizkonzepte, die wirtschaftlich tragfähig und von den Mietern akzeptiert werden. Thorsten Frenzel, Vaillant Key-Account-Manager, betont die Bedeutung von Mieterakzeptanz im verdichteten Gebäudebestand, insbesondere hinsichtlich Versorgungssicherheit, Betriebskosten, Platzbedarf und Geräuschbelästigungen.

Portraitfoto des Key-Account Managers neben einer Wärmepumpe
Energetische Sanierungen erfordern skalierbare Wärmelösungen, um die Wärmewende effektiv mit regenerativen Energien umzusetzen.
Thorsten Frenzel
Key-Account Manager Wohnungswirtschaft bei Vaillant
Frontansicht eines weiteren Reihenhauses mit mehreren Wärmepumpen davor

Der Hausentwurf

Unterschiedlichste Anforderungen

Die Mehrfamilienhäuser in den beiden Siedlungen wurden als Reihenhäuser Anfang der 50er- sowie in den 70er-Jahren gebaut. Ihr Wärmebedarf lag damit bei etwa 200 bis 250 kWh/m²a. In der Riesebergstraße wurden die Häuser 1990 zwar etwas gedämmt. Pro Gebäudezug mit 32 Wohneinheiten beträgt der Heizwärmebedarf aber immer noch 138 kWh/m²a, ist also nur Energieeffizienzklasse E. In den Reihenhäusern der Mark-Twain-Straße sieht das mit geschätzt 115 kWh/m²a etwas besser aus.

Es sieht nur aus wie eine Wärmepumpen-Kaskade, ist aber dem Platzbedarf geschuldet: Jede der vier aroTHERM plus Wärmepumpen versorgt in der Mark-Twain-Straße jeweils eines der Reihenhäuser.

Heizkeller mit mehreren Vaillant Geräten

Das Energiekonzept

Für jedes Objekt passend

Die bisherigen Heizsysteme in den Reihen- und Mehrfamilienhäusern nutzten Öl-Niedertemperatur-Kessel und Low-NOx-Gaskaskaden, während die Warmwasserbereitung über elektrische Durchlauferhitzer erfolgte. Um den Einsatz fossiler Brennstoffe zu reduzieren, wurde in der Riesebergstraße eine innovative Wärmepumpen-Hybridlösung installiert. Diese besteht aus drei aroTHERM plus Luft/Wasser-Wärmepumpen, die in Kaskade geschaltet sind, sowie zwei Gas-Brennwertkesseln für die Spitzenlast an besonders kalten Tagen. Die dezentrale Warmwasserbereitung über elektrische Durchlauferhitzer bleibt bestehen, was Energie spart und die Trinkwassergüte erhält.

In der Mark-Twain-Straße wurde jedem Haus eine aroTHERM plus Wärmepumpe zugeordnet, um den höheren Warmwasserbedarf zu decken. Die Wärmepumpe liefert ausreichend Energie für die Warmwasserbereitung, die über entsprechend dimensionierte Trinkwasserspeicher erfolgt. Ein zusätzlicher 300-Liter-Trinkwasserspeicher wurde installiert, um den Bedarf einer Kindergruppe zu decken, was die Bedeutung individueller Anlagenkonzepte im Gebäudebestand hervorhebt. Diese Lösungen zeigen, wie wichtig maßgeschneiderte Ansätze für eine effiziente und nachhaltige Energieversorgung sind.

Installierte Heiztechnik

  • Luft/Wasser-Wärmepumpe aroTHERM plus
  • Gas-Brennwertgerät ecoVIT für Spitzenlasten
  • Trenn-und Warmwasserspeicher bedarfsgerecht dimensioniert
  • Wärmeverteilung über Heizkörper
Reihenhäuser mit Wärmepumpen davor

Die Kosten-Nutzenbetrachtung

Skaleneffekte entscheidend

Für die Nibelungen-Wohnbau war es entscheidend, trotz der großen baulichen Unterschiede ihres Gebäudebestandes für möglichst viele Objektarten eine ebenso effiziente wie idealerweise skalierbare nachhaltige Heiztechnik zu finden, um sie künftig auch auf weitere Quartiere und Objekte anpassen zu können. Mit den aroTHERM plus Wärmepumpen in Kombination mit gebäudespezifischen Anlagenkonzepten wurde dieses Ziel erreicht. Über die reinen Energieeinsparungen in den jetzt heiztechnisch sanierten Gebäuden hinaus sind also auch weitere Einsparungen über Skaleneffekte bei den Investitionskosten zu erwarten.

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