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Wärmepumpe versorgt großzügiges Archtiektenhaus

Ansicht des Architektenhauses aus Vogelperspektive

Komfort, Stil und ökologische Nachhaltigkeit: es geht zusammen

Wer innenstadtnah wohnen möchte, wie Familie Anders aus Münster, steht aktuell vor immer derselben Frage: Und was ist mit dem Grundstück? Die Antwort war hier, nach langem Suchen, ebenso typisch: Gibt es, aber nur lang und schmal. Umso bemerkenswerter, was Architektin Anja Engelshove gemeinsam mit Bauingenieur Jochen Engelshove (Neuenkirchen) für einen Neubau darauf stellten: In jeder Hinsicht anspruchsvoll, aber genauso ökologisch-nachhaltig.

Der Wunsch von Familie Anders, stadtnah zu bauen, hatte einen ganz einfachen Grund. Entscheidend war die Nähe zu der kompletten Infrastruktur, die gerade für eine junge Familie beispielsweise in Bezug auf Kindergärten und Schulen wichtig ist. Das Grundstück sollte aber die Kreativität von Architektin Anja Engelshove herausfordern, denn die rund 1.000 m² große Fläche nahe der Ems ist sehr schmal geschnitten. Jetzt steht dort, unter optimaler Ausnutzung des Baufeldes, ein zweigeschossiger, schnörkelloser Baukörper mit 260 m² Wohnfläche, der durch seine geometrische Linienführung Eleganz und Großzügigkeit ausstrahlt. Unterstrichen wird dieser Eindruck zusätzlich über Lichtbänder und großzügige Glasflächen.

Portraitfoto von Jochen Engelshove
Ein solches Energiekonzept bietet unseren Kunden Zukunftssicherheit und weitgehende Energieautarkie, wodurch sie sowohl ökologisch als auch bei den Betriebskosten profitieren
Jochen Engelshove
Engelshove Bau GmbH
Zwei Personen in der Küche des Gebäudes

Der Hausentwurf

Energiesparend gebaut, hochgradig vernetzt

Der Neubau entspricht dem Standard „KfW-Effizienzhaus 40 Plus“ mit einem Primärenergiebedarf von nur 25 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Die Engelshove Bau GmbH hat dieses Niveau durch konventionelle Bauweise mit hochgedämmten Ziegeln, zusätzlicher Fassadendämmung, Aluminiumfenstern mit Wärmeschutzverglasung und hellgrau nuancierten Wasserstrich-Vormauerziegeln erreicht, wodurch der Energiebedarf auf ein Minimum gesenkt wird.

Noch mehr Effizienz wird durch die Vernetzung der Gebäudetechnik mit KNX (Basalte Home) erzielt. Bedienelemente in den Wohnräumen sind mit Temperaturfühlern zur individuellen Konditionierung der Raumluft ausgestattet. Die zentrale Steuerung erfolgt intuitiv per Tablet vor Ort oder Smartphone von unterwegs; Abbildungen erleichtern die Zuordnung von Räumen und Funktionen. Die integrierte Geräteintelligenz sorgt für den energieeffizienten Abgleich der Sole/Wasser-Wärmepumpe, der Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und externen Wärmeeinträgen. Eine frühzeitige Zusammenarbeit aller Gewerke, idealerweise schon in der Projektierungsphase, ist Voraussetzung für die umfassende Vernetzung. Jochen Engelshove betont: „Die technische Ausstattung muss von Anfang an eingeplant werden.“ Dazu gehören Schächte für Versorgungsleitungen, zugluftfreie Rohrleitungsführungen für die KWL-Anlage und notwendige Kabelführungen, um grundlegende Funktionen schon in der Rohbauphase auf Standby schalten zu können.

Heizkeller mit mehreren Vaillant Geräten

Das Energiekonzept

Abgestimmte Systemtechnik vorteilhaft

Das Haus wird ökologisch nachhaltig durch eine flexoTHERM Sole-/Wasser-Erdwärmepumpe versorgt, installiert von Gebr. Willers (Rheine). Die Wärmepumpe bezieht ihre Energie aus zwei 80 Meter tiefen Erdsonden, wobei die Nähe zur Ems die Entzugsleistung positiv beeinflusst. Die Anlage arbeitet geräuschlos, was bei enger Nachbarschaft vorteilhaft ist. Im Sommer können die Erdsonden im Kühlbetrieb Wärme aus den Wohnräumen abführen und gleichzeitig das Erdreich thermisch regenerieren.

Die Wärmepumpe senkt im Sommer effizient die Raumtemperatur über die integrierte Natural Cooling-Funktion und die installierte Flächenheizung, was bis zu 4 Kelvin Temperaturverringerung ermöglicht. „Im Ergebnis ist diese komfortable Funktion damit nahezu betriebskostenfrei“, freuen sich die Bauherren. Ergänzt wird die Heiz-/Kühlleistung durch 28 Photovoltaik-Module mit 5,67 kW Leistung auf dem Flachdach, die etwa 95 Prozent des Strombedarfs der Wärmeanlage und 60 bis 80 Prozent des Gesamtstrombedarfs decken. Der erzeugte Strom wird direkt für die Wärmepumpe und die kontrollierte Wohnraumlüftung genutzt. Überschüssiger Strom kann den 800 Liter fassenden Multifunktionsspeicher allSTOR exclusive beheizen, was fast energieneutralen Warmwasserkomfort bietet.

Installierte Heiztechnik

Eine Frau, die ein Tablet an der Hauswand bedient

Die Kosten-Nutzenbetrachtung

Langfristig unabhängig und zukunftssicher

Das Energiekonzept, das im Neubau von Familie Anders realisiert wurde, ist sicherlich komplex und stellt – speziell durch die Vernetzung – sehr gut das aktuell technisch Machbare dar. Perspektivisch aber dürften derartige Lösungen zum Standard werden, schätzt Jochen Engelshove. Voraussetzung seien aber Systemlösungen, die vom Bedarf her gesehen möglichst flexibel und passgenau auf die einzelnen Objekte ausgelegt werden können. Zum anderen müssen diese Systeme vernetzbar sein, um die zentralen Anforderungen der Kunden an Komfort, Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu bedienen.

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