Mädchen mit Pflanze in den Händen
15 Lesern gefällt das

Die Zukunft des Heizens – klimaneutral und hocheffizient

 

Seit 1874 baut Vaillant Heizungen. Diese heizen immer grüner – im besten Fall klimaneutral. Wie das Unternehmen seine Produkte ständig weiterentwickelt, erklärt Geschäftsführer Tillmann von Schroeter im Podcast „So klingt Wirtschaft“ der Solutions by Handelsblatt.

In deutschen Kellern arbeiteten im letzten Jahr noch 4,8 Millionen Ölheizungen, von denen 30 oder mehr Jahre alte per Gesetz ausgetauscht werden müssen. Wenn es nach der Bundesregierung geht, möglichst gegen klimafreundliche Modelle. Tillmann von Schroeter sieht in dem Gesamtbestand von 12 Millionen Altanlagen die Chance für Vaillant, einen großen Beitrag zur Klimawende zu leisten. Entsprechend intensiv arbeitet das Unternehmen an neuen Heizsystemen, die perspektivisch CO2-frei sind und auch in bestehende Immobilien eingebunden werden können. Da die Remscheider früh begonnen haben, ihr Geschäftsmodell auf Ertragsfelder der Zukunft auszurichten, bieten sie neben Gasheizungen vor allem auch Wärmepumpen, die bei Nutzung von Ökostrom schon heute klimaneutrales Heizen ermöglichen.

Vaillant forscht auf 22 Feldern mit dem Ziel der CO2-neutralen Erzeugung von Wohnwärme und Warmwasser

Eins dieser Felder ist die Nutzung von CO2-freien bzw. -armen Gasen wie Wasserstoff, mit denen die Gas-Infrastruktur weitergenutzt werden kann. Tillmann von Schroeter betrachtet Wasserstoffheizungen als sehr gute und wichtige Lösung, um besonders in Ballungszentren mittel- bis langfristig CO2-frei heizen zu können. Auf die Frage, inwiefern die Wasserstoff- und Förderstrategien der Bundesregierung die Ausrichtung der Forschung und des eigenen Unternehmens beeinflussen, erwidert er: „Als ein an Nachhaltigkeit ausgerichtetes Familienunternehmen fragen wir uns nicht nur, wie es nächstes Jahr weitergeht, sondern auch in zehn, 15, 20 Jahren: Was sind die Chancen und welche technologischen Angebote können wir der Politik machen, um die Klimawende erfolgreich zu meistern? Das ist ein Prozess, der schon lange vor der Gesetzgebung beginnt.“

Vaillant ist seit 2020 klimaneutral

„Anderen Leuten zu sagen, sie sollen weniger Energie verbrauchen, aber selbst machen, was ich will“, das geht für den Geschäftsführer „überhaupt nicht.“ Deshalb hat sich Vaillant schon vor zehn Jahren auf den Weg gemacht, seinen Energiekonsum zu reduzieren – vor allem in den Bereichen Produktion und Fahrzeugflotte. Heute ist das Unternehmen klimaneutral. Da es das aus eigenen Kräften noch nicht schafft, kompensiert es Emissionen durch Investition in Aufforstung und will in den nächsten Jahren sogar ein eigenes Aufforstungsprojekt starten.

Transparenz durch Beratung ebnet Nachhaltigkeit den Weg

Nun sind Wärmepumpen zwar nachhaltiger, aber auch teurer als Gasheizungen. Dem begegnet Vaillant mit Aufklärung. Es sei wichtig, in Kundengesprächen nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch die laufenden Kosten zu betrachten. Deshalb haben die Remscheider daran gearbeitet, Häuser zu klassifizieren, die bestehende Technik und deren Verbräuche zu analysieren und anhand dieser Daten sowohl die Auswirkungen auf das Klima aufzuzeigen als auch die Fördermöglichkeiten für moderne, nachhaltige Lösungen. Da die Bundesregierung diese massiv unterstützt, seien im Jahr 2020 rund viermal mehr Projekte angestoßen worden als im Vorjahr. Auch seien bei Sanierungen spürbar mehr Wärmepumpen verbaut worden. „Ich glaube, die Wärmepumpensanierung wird auch in drei, vier Jahren noch stark wachsen, weil wir noch sehr viele alte Heizungen austauschen müssen“, so Tillmann von Schroeter.

Trendthemen „Digitalisierung von Heizsystemen“ und „Energiemanagement im Haus“

Auch auf diesen Feldern forscht Vaillant intensiv. So erhöht die Digitalisierung der Heizsysteme nicht nur deren Effizienz, sondern auch den Komfort für die Kunden – zum Beispiel durch Fernwartung. Diese trägt dazu bei, dass die Heizungen immer im optimalen Zustand fahren, und sie warnt, sobald nachjustiert werden muss. Ein weiteres Zukunftsthema ist die Verbesserung des Energiemanagements im Haus. Vaillant ist davon überzeugt, seinen Kunden auch hier spannende Lösungen bieten zu können. Lösungen, mit denen sich laut von Schroeter auch das eigene Geschäftsmodell weiterentwickeln wird.

Inhouse-Forschung mit längerer Anlaufkurve, aber leichter zu skalierenden Ergebnissen

Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen lagert Vaillant seine Forschung nicht aus. Stattdessen schafft man lieber im eigenen Unternehmen die benötigten Freiheitsgrade. Diese interne Forschung führe laut Tillmann von Schroeter zwar womöglich zu längeren Anlaufkurven, erlaube aber auch ein leichteres Skalieren der Ergebnisse. Auch sei innovieren von innen eine Herausforderung an die Organisation, die lernen müsse, Themen schneller zu adressieren und die notwendigen Ressourcen bereitzustellen. Eine spannende Aufgabe, die er „gerne begleitet“.

Wenn du jetzt einen noch tieferen Einblick in eines der ältesten Familienunternehmen Deutschlands erhalten möchtest, dann höre dir jetzt den Podcast mit Tillmann von Schroeter an.

15 Lesern gefällt das

Schreibe gerne einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.