Was macht eigentlich…?
In unserer neuen Serie wollen wir euch typische Vaillant Mitarbeiter vorstellen. Längst nicht jeder schraubt Boiler zusammen. Vor Juraj Hanečka müssen die neuen Geräte bestehen – sonst dürfen sie nicht auf den Markt. Er arbeitet im Testcenter in Skalica und prüft jedes neue Gerät auf Herz und Nieren.
Morgens, wenn Juraj Hanečka sein Testcenter betritt, kalibriert er sein Messequipment und greift sich die Gasflaschen. Der Inhalt muss geprüft werden. Stimmen die Spezifikationen der Gasgemische? Mit dem Gas-Chromatographen wertet er das aus. „Das ist Teil meiner Routine“, erklärt er. „Gas ist nicht gleich Gas. Die Gasvarianten unterscheiden sich oft von Land zu Land und wir müssen sicherstellen, dass die Werte stimmen. Deshalb muss ich auch prüfen, ob das Gas, mit dem ich arbeite, den jeweiligen Spezifikationen entspricht.“ Was kleinlich klingt, ist absolut notwendig.
Peinlich genau
„Wir müssen sehr genau arbeiten und jedes Detail prüfen – auch um uns als zuverlässiger Partner für die Zulassungsstellen zu erweisen“, sagt Juraj. Denn in den sechs Testcentern der Vaillant Group werden die Daten erhoben, die die Institute für die Zulassung der Geräte brauchen. Ohne das Zertifizierungsnetzwerk der Vaillant Group wäre der Zulassungsprozess sehr viel aufwändiger, teurer und langsamer.
Das verlangt viel von Prüfexperten wie Juraj Hanečka: Konzentration, Genauigkeit und Fachwissen aus Prüfstands- und Verbrennungstechnik. Juraj hat sich enorm weitergebildet, um den Aufgaben gewachsen zu sein. „Ich habe 2008 als Fertigungsmitarbeiter bei der Vaillant Group begonnen“, erzählt er. „Aber ich wollte eine kreativere, herausforderndere Aufgabe.“ Er sprach 2011 mit den Kollegen aus dem Personalbereich, die ihm die offene Stelle als Zertifizierungstechniker vorschlugen. Der Haken: „Ich musste gut Englisch beherrschen, um mit den Kollegen kommunizieren zu können.“ Bei der Bewerbung unterstütze ihn damals noch die Personalabteilung, indem sie sein Bewerbungsschreiben übersetzten. Anschließend war Juraj gefordert: „Ich habe zwei Monate intensiv Englisch gelernt.“ Heute beherrscht er die englische Sprache sehr gut.
Fachwissen ist gefragt
Er bekam den Job – und lernte weiter. Gerätetechnik, Verbrennungstechnik, Physik, Chemie, Mathematik, die verschiedenen Standards… Er brachte ein solides Grundwissen mit, schließlich hat er einen Abschluss an einer elektrotechnischen Fachschule gemacht. „Aber die Aufgabe fordert ein tieferes Wissen, zum Beispiel in Thermodynamik. Ich habe viele Artikel gelesen und die Vaillant Group hat mir mit Weiterbildungen zu mehr Fachwissen verholfen. Es war eine Riesenladung an Information“, sagt der 27-Jährige rückblickend. Es hat sich gelohnt.
Juraj Hanečkas Testcenter in Skalica ist die Prüfstation für neue Gasgeräte, vor allem Brennwertgeräte. Er testet sie auf Herz und Nieren – nach den Standards der Labornorm ISO 17025. Seine Ergebnisse und Berechnungen stimmen. „Inzwischen habe ich auch gelernt, selbstbewusst zu argumentieren. Ich liebe es inzwischen.“ Seine Expertise ist wichtig. Er gibt regelmäßig Rückmeldungen an die Kollegen im Bereich Forschung und Entwicklung für Änderungen und Anpassungen. Aufgrund der hohen Expertise beschäftigt sich Juraj neben den täglichen Messungen mit Standardisierungsaudits der Zulassungsprozesse in allen sechs Zertifizierungsstandorten weltweit. Hierbei auditiert er in den einzelnen Werken die Prozesse und leitet geeignete Verbesserungsmaßnahmen ab.
Testen, berechnen, zertifizieren
Zu Jurajs Arbeitsalltag gehören die täglichen Meetings mit seinem Chef, Ratislaw Surovy, um Zeitpläne und Testergebnisse zu besprechen. Herzstück seines Testcenters ist der Prüfstand, an den er die Geräte anhängt. Zu- und Ableitungen sind bereits vormontiert, sodass er es nur noch mit wenigen Handgriffen anschließen muss. Die Abgase werden von einem großen Schlauch aufgenommen und zum Analysegerät geleitet. Die Wände sind voller Leitungen, die Gasflaschen stehen bereit. Natürlich nutzt Juraj den Computer für seine Berechnungen; wichtig sind ihm aber auch die Whiteboards an der Wand. Darauf stehen die relevanten Variablen, kompliziert aussehende Gleichungen, die jeweils herrschenden Umgebungsbedingungen. „Das ist wichtig, um alle Hintergründe und Zusammenhänge zu verstehen. Für mich ist es hilfreich, die Bedingungen der gemessenen Werte zu visualisieren.“
Zurzeit arbeitet Juraj vor allem daran, Brennwertgeräte zu testen. Für einige der nötigen Tests muss er in das Testcenter der Kollegen nach Nantes, die dafür die Ausstattung haben. Pro Produkt knöpft er sich ein Gerät vor. Mehrere Tage braucht er, um alle für die Zertifizierung nötigen Daten zu erheben, wie etwa CO2-Ausstoß, Effizienz in Voll- und Teillast, die Temperaturen an verschiedenen Messpunkten… Am Ende seines Arbeitstages verlässt er das Testcenter und geht raus. Der Kopf bekommt eine Pause. „Laufen – der Sport ist mir wichtig, dann kann ich den Kopf mal abschalten. Das tut gut nach einem Tag im Testcenter.“