Smart City Etteln: Kleines Dorf, großes Vorbild
Etteln im Altenautal – was nach mittelalterlich-moosbewachsenem Hobbit-Dorf klingt, zeigt modernen Städten, wo der Hase in Sachen smarter Technologie und Vernetzung langläuft. Der weltgrößte Ingenieurverband für Elektrotechnik und Informatik IEEE hat das 1.750-EinwohnerInnen-Dorf bei Paderborn im Oktober 2024 zur besten Smart City weltweit ernannt . Wie Etteln das geschafft hat und was das für unser Zuhause bedeutet, zeigt der folgende Beitrag.
Etteln, ein kleines Dorf in Ostwestfalen zeigt eindrucksvoll, wie smartes Landleben funktionieren kann. So überzeugend, dass es beim weltweit ausgelobten Smart-City-Wettbewerb des US-amerikanischen Ingenieursverband IEEE den ersten Platz belegt hat. Entscheidend war nicht nur der Einsatz moderner Technologie, sondern vor allem das Zusammenspiel von digitaler Infrastruktur und aktiver Bürgerbeteiligung. Dabei stehen die Vorzeichen in Deutschland nicht gerade auf Digitalisierung: Beim Ausbau von Glasfaserkabel für schnelles Internet liegt Deutschland laut Statista im Vergleich der OECD-Länder auf dem viertletzten Platz mit 12,17 Prozent Anteil an Breitbandanschlüssen. Zudem wünschen sich 90 Prozent der im Rahmen einer repräsentativen Umfrage des Bundesverbands Bitkom von 2024 Befragten, dass ihre Stadt- oder Gemeindeverwaltung das Thema Digitalisierung mit mehr Nachdruck verfolgt.
Was ist eine Smart City?
Eine Smart City ist eine Stadt, die digitale Technologien nutzt, um das urbane Leben effizienter, nachhaltiger und lebenswerter zu gestalten. Zu den zentralen Kriterien zählen die systematische Erhebung und Nutzung von Daten, eine intelligente Infrastruktur sowie die sektorübergreifende Vernetzung, etwa in den Bereichen Mobilität, Energie, Wasser, Abfall oder Verwaltung. So werden beispielsweise Abfalleimer in der Stadt genau denn geleert, wenn sie zu 75 Prozent voll sind. Pkw bekommen freie Parkplätze in der Nähe zugewiesen, bei Bedarf mit E-Ladesäule, sodass keine langen Warteschlangen und stockender Verkehr entstehen. Durchdachte Smart-City-Konzepte erhöhen somit die Effizienz, senken die Kosten und schonen die Umwelt.
Erster Schritt zur Smart City in Etteln: Glasfaser für alle
Bevor Etteln smart war, endete wie so häufig der zentrale Glasfaseranschluss in der Dorfmitte. Das sollte sich ändern: Damit auch wirklich jeder Hof schnelles Internet hat, halfen die BewohnerInnen selbst mit. Mit Erfolg: Inzwischen ist nicht nur das ganze Dorf mit Glasfaser versorgt, sondern Etteln verfügt auch über eine eigene Dorf-App inklusive digitalem Dorfplatz, Veranstaltungskalender und Hilfedatenbank. Zudem gibt es ein gemeinschaftlich nutzbares siebensitziges E-Auto, das per App buchbar ist, sowie eine Art Mitfahrzentrale und Infosäulen im Ort. An vielen Stellen in Etteln sind Sensoren installiert, die Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Grundwasserpegel, Flusspegel, Regenmenge und den Füllstand der Altkleider-Container erfassen. Mithilfe der Daten lassen sich beispielsweise Simulationen zum Hochwasserschutz erstellen. Auch in Sachen Energieversorgung zeigt Etteln, was geht: Jedes dritte Dach im Dorf ist mit Photovoltaik bestückt, damit produziert es 34-mal mehr Strom als es selbst verbraucht. Eine Ortsnetzstation mit Batteriespeicher regelt intelligent die Versorgung.
Erster Schritt zuhause: Smart Home
Nicht jeder lebt in einer smarten Gegend. Aber warum nicht einfach anfangen mit einem smarten Zuhause? Kluge Ideen gibt es viele, egal ob für Mietwohnung oder Eigenheim, kleines oder großes Budget. Eine Lösung ist zum Beispiel die smarte Heizungsregelung von Vaillant. Intelligente Regler ermöglichen die komfortable Steuerung des Heizsystems per myVAILLANT App – ortsunabhängig und energieeffizient. Temperatur und Heizzeiten lassen sich flexibel speichern und bei Bedarf spontan anpassen, etwa über eine Abwesenheitsfunktion. Voraussetzung dafür, dass das Heizsystem online gesteuert und betreut werden kann, ist das Internetmodul myVaillant connect. Es stellt die Verbindung zwischen dem Heizgerät und der App her. Dadurch ist auch eine Ferndiagnose und -optimierung durch den Fachbetrieb oder den Hersteller möglich.
Doch nicht nur die Heiztechnik lässt sich smart steuern – auch Haustechnik und Haushaltsgeräte sorgen durch intelligente Vernetzung für mehr Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz. So können vernetzte Rollladen automatisch herunterfahren, wenn die heiße Sommersonne ins Zimmer brennt, und so für kühlere Räume sorgen. Smarte Lampen schalten sich in der Dämmerung ein und simulieren, dass jemand zu Hause ist, um EinbrecherInnen abzuschrecken. Und für smartes Heizen bezieht die Wärmepumpe Strom von der PV-Anlage mit Batteriespeicher, über den auch das E-Auto lädt. So lässt sich das Zuhause automatisieren, wie es zu den BewohnerInnen und zum Budget passt.