Ein buntes Plakat mit der Aufschrift "Eco not Ego"
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Klimaschutz: selbstgemacht – in Projekten vor Ort

 

Hand aufs Herz: Wir alle wissen, dass Klimaschutz wichtig ist. Aber wie kann ich mehr machen, als Müll zu trennen, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen oder unverpackt einzukaufen? Die gute Nachricht: Bundesweit gibt es unzählige Initiativen, Vereine und Organisationen, die uns genau das ermöglichen: Klimaschutz gemeinsam mit anderen anzustoßen und umzusetzen.

Eine junge Aktivistin hält ein grünes Schild mit der Aufschrift "There is no Planet B" in ihren HändenViele Kommunen setzen ebenfalls auf Bürgerbeteiligung und holen Menschen wie Dich und mich ins Boot, um Ressourcen zu bündeln und vor Ort etwas zu bewegen – in den Köpfen der Menschen, im Orts- und Stadtbild und den Unternehmen, die dort wirtschaften. Treibende Kräfte dabei sind Begeisterung, Zusammenhalt und echte Veränderung. In diesem Beitrag stellen wir einige Beispiele vor, die zeigen, wie Klimaschutz zum Gemeinschaftsprojekt wird.

Osnabrück – Klimaschutz zum Mitmachen

Die Stadt zählt bundesweit zu den Vorreitern im Klimaschutz: Als erste Stadt Deutschlands führte Osnabrück ein stadtweites Solardach-Potentialkataster ein und entwickelte ein Online-Kataster zur Dachthermografie. Dank dieser und weiterer Maßnahmen wurde Osnabrück sogar als „Deutschlands nachhaltigste Großstadt 2020“ ausgezeichnet. Aber die Osnabrückerinnen und Osnabrücker sind noch nicht am Ziel: Die Stadtverwaltung soll bis 2030, städtische Gesellschaften bis 2035 und ganz Osnabrück bis spätestens 2040 klimaneutral sein. Um das zu erreichen, sind die Bürgerinnen und Bürger eingeladen, „Klimabotschafter“ zu werden oder sich der „Bürger:inneninitiative Osnabrück“ anzuschließen.

Burbach – „Erfolg liegt in unserer Natur“

Ein Aktivist sammelt mit einer Greifzange Müll ein Die Gemeinde Burbach hat zahlreiche Angebote geschaffen, mit denen Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen die lokale Energiewende aktiv mitgestalten können. Dazu gehören eine eigene Koordinierungsstelle für Klimaschutz oder spannende Wettbewerbe und Pilotprojekte rund um Energie, Mobilität und Konsum. Nachhaltiger Erfolg liegt hier tatsächlich in der Natur – und jeder kann diesen unterstützen: zum Beispiel im „Verein zur Förderung der natürlichen Lebensgrundlagen“. Dieser initiiert Bildungs- und Mitmachangebote und bietet Treibhausgasemittenten Projektpartnerschaften – mit dem Ziel, die Emissionen der Gemeinde bis 2050 um 95 % zu verringern. Für alle, die sich zunächst über alle Aktivitäten vor Ort informieren möchten, bietet sich das „Burbacher Klimaforum“ an, das zwei- bis dreimal jährlich tagt.

Kommunaler Klimaschutz – einsteigen, umsetzen, Zukunft gestalten

Wen die Aktivitäten in Osnabrück und Burbach dazu inspiriert haben, den Klimaschutz auch in der eigenen Kommune aktiv voranzubringen, findet auf der zentralen Informationsplattform der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) praxisnahes Wissen, hilfreiche Tools und kompetente Beratung zu allen relevanten Bereichen – vom Einstieg über Beteiligung und Finanzierung bis hin zum Monitoring. Ergänzt wird das Angebot durch Informationen über europäische Initiativen. Alle Infos auf www.klimaschutz.de.

BürgerBegehren Klimaschutz e.V. (BBK) – Demokratie trifft Klimaschutz

Klimaschutz vor Ort lässt sich wirksam mit demokratischen Mitteln gestalten. Der BBK berät lokale Initiativen, begleitet Bürgerinnen und Bürger bei Bürgerbegehren und Bürgerversammlungen und vernetzt diese miteinander. Ziel ist es, Beteiligung zu fördern und lokale Erfolge bundesweit sichtbar zu machen – und davon gibt es bereits viele. Schau hier. Auf der gleichen Seite erhalten Interessierte zudem konkrete Starthilfe für ihr Bürgerbegehren – getreu dem Motto „Klimawende selber machen“.

KlimaGesichter – Klimaschutz verbindet Kulturen

Eine Gruppe von Jugendlichen mit unterschiedlichen Hautfarben sitzt zusammen Für in Deutschland lebende Menschen mit Migrationsbiografie bietet das Projekt KlimaGesichter eine interessante Möglichkeit. Gemeinsam mit anderen können sie als Referentin oder Referent auftreten und in Vorträgen auf die globalen Herausforderungen des Klimawandels aufmerksam machen. Und dafür werden sie sogar honoriert. Außerdem unterstützt das Projekt gleichzeitig die Integration. Weitere Infos auf klimagesichter.de.

GermanZero & LocalZero – Deutschland gemeinsam klimaneutral machen

Die Organisation GermanZero hat sich zum Ziel gesetzt, dass Deutschland bis 2035 klimaneutral werden soll. Dafür arbeitet sie auf Bundesebene u. a. an einem 1,5-Grad-Gesetzespaket, das konkrete Lösungen für wirksamen Klimaschutz enthält. Auf kommunaler Ebene wird GermanZero durch LocalZero unterstützt. Hier arbeiten ehrenamtliche Teams daran, ihre Städte und Gemeinden in Richtung Klimaneutralität zu bewegen. Bereits 37 Städte haben Klimaneutralitätsbeschlüsse gefasst, von denen rund 4,5 Mio. Menschen profitieren. Begleitet werden die Teams von einer Supportorganisation, die praktische Lösungen entwickelt und Austausch und Kooperation fördert. Auf www.localzero.net erfährst Du, ob es schon ein Team in Deiner Stadt gibt – Unterstützung willkommen!

Ein Mann hält vor Bürgern und Bürgerinnen einen Vortrag. Auf seinem T-Shirt steht "Change politics not the climate"

Jetzt bist Du gefragt: Hast Du bereits Erfahrungen mit lokalen Klimaschutzprojekten gemacht oder hast eigene Ideen, die Du teilen möchtest? Schreib uns in den Kommentaren, wie Du in Deiner Region aktiv geworden bist oder welche Projekte Du spannend findest.

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