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Radelnde Glücksbringer: Schornsteinfeger engagieren sich

 

Über 1.000 Kilometer in acht Tagen bei Wind und Wetter – die sportliche Herausforderung nehmen rund 50 Teilnehmer der Glückstour an, um für krebskranke Kinder Spenden zu sammeln. Wir unterstützen die Aktion des Schornsteinfegerhandwerks und haben die Glücksfahrer in Frechen getroffen.

War für eine Etappe dabei, um die Glücksradler zu unterstützen: Jennifer Binz

War für eine Etappe dabei, um die Glücksradler zu unterstützen: Jennifer Binz

Ein Berg Bananen, Energieriegel und ein Scheck in Höhe von 2.500 Euro – damit begrüßte Vaillant die Radler der elften Glückstour im Kundenzentrum in Frechen. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Teilnehmer kurz vor dem Ziel in der Kölner Innenstadt bereits über 950 Kilometer in den Beinen und mehr als 180.000 Euro erradelt. Das Geld kommt deutschlandweit gemeinnützigen Organisationen zugute, die sich für krebskranke Kinder engagieren. „Als Familienunternehmen ist es uns ein wichtiges Anliegen, Eltern der jungen Patienten zu unterstützen“, sagte Dieter Decker, Schulungsingenieur bei Vaillant. „Daher fördern wir die Glückstour bereits seit dem Bestehen. Der persönliche Einsatz der Schornsteinfeger ist immer wieder bemerkenswert.“

Freuten sich über die Vaillant Spende: Ralf Heibrok, Organisator der Glückstour und Eike Rehse vom Projekt „Fruchtalarm“

Freuten sich über die Vaillant Spende: Ralf Heibrok, Organisator der Glückstour und Eike Rehse vom Projekt „Frucht-alarm“

Eine Gastradlerin im Feld der heutigen Etappe war Jennifer Binz von der rbr Messtechnik GmbH. „Ich bin bei der Glückstour dabei, weil jeder gesammelte Cent Eins zu Eins in Projekte für die Kinder fließt und kein einziger in Verwaltung. Das erlebt man nicht oft.“

Über Unterstützung aus dem Topf der diesjährigen Spenden darf sich diesmal unter anderem das Projekt „Fruchtalarm“ der Laer Stiftung freuen. Die Macher mixen auf 16 Kinderkrebsstationen gesunde Cocktails. Das regt die Geschmacksnerven an, animiert zum Trinken und bringt Abwechslung in den Klinikalltag. Mit der weiteren Förderung möchten sie ihre Aktion auf mehr Krankenhäuser ausweiten mit der Vision, eines Tages alle Kinderonkologien abzudecken.

Hat die Glückstour 2005 mit ins Leben gerufen: Schornsteinfeger Ralf Heibrok

Hat die Glückstour 2005 mit ins Leben gerufen: Schornsteinfeger Ralf Heibrok

Wer die Spenden erhält, entscheidet der Verein „Schornsteinfeger helfen krebskranken Kindern“. Der 54-Jährige Ralf Heibrok, der die Glückstour 2005 mit ins Leben gerufen hat, konzipiert die Tour, die jedes Jahr durch andere Städte und zu anderen Initiativen führt. In diesem Jahr ist unter 45 geförderten Initiativen auch der Verein für krebskranke Kinder Odenwald e.V., der sich für den Bau eines Kinderhospizes engagiert. Bisher müssen Eltern 300 Kilometer Anreise in Kauf nehmen, um ihre schwerkranken Kinder zu sehen. „Wir sind immer wieder beeindruckt, mit welchem Einsatz gerade Elterninitiativen neue Projekte entwickeln“, so der Schornsteinfeger.

 

Dieses Gefühl teilt auch Glücksradlerin Michaela Waldecker. „In Bad Kreuznach hat der Initiator einer Elterninitiative vom Verlust seines eigenen Kindes erzählt. Das ging unter die Haut und da weiß man, warum man die Anstrengung auf sich nimmt. Aber natürlich macht die Tour auch Spaß: Es kommen so viele unterschiedliche Charaktere zusammen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen.“ Bei Michaela Waldecker startete das Engagement mit einer Wette zwischen ihr und ihrem Chef: Er hatte vor drei Jahren zugesagt, für jeden Kilometer einen Euro zu spenden und nicht damit gerechnet, dass seine Mitarbeiterin die ganze Strecke durchhält. Seitdem kann die Glückstour in jedem Jahr mit ihr fest rechnen.

Seit zehn Jahren für krebskranke Kinder im Sattel: Uwe Picker

Seit zehn Jahren für krebskranke Kinder im Sattel: Uwe Picker

Einer der treuesten Mitradler ist Uwe Picker. Der 57-Jährige ist bereits das zehnte Jahr im Sattel – und das ohne Kompromisse, sogar mit eigener Krebserkrankung. Nach der erfolgreichen Chemotherapie radelt er mit Elektromotorunterstützung und kontrolliert seinen Puls. „Ich finde, die Aktion ist jedes Jahr wieder ein Highlight und die Projekte verdienen mehr Aufmerksamkeit.“ Dafür bringt sich Uwe Picker auch abseits der Tour ein. Durch kleine Sammelaktionen bei Innungssitzungen hat er allein in diesem Jahr über 2.000 Euro eingenommen.

Es ist dieser persönliche Einsatz der Schornsteinfeger und Freiwilligen, die die Tour so erfolgreich machen. Mit mehr als 1,5 Millionen Euro Spenden in elf Jahren zählt die Glückstour zu den größten privaten Hilfsaktionen in Deutschland.

Über die Glückstour

Zum elften Mal ging die Glückstour in diesem Jahr ins Rennen. Das Motto: Damit Gesundwerden keine Glückssache ist. Die Teilnehmer kommen aus ganz Deutschland und dürfen die Fahrt nur mit einem Startgeld von 500 Euro antreten. Das bezahlen die Schornsteinfeger aus der eigenen Tasche – so wie die gesamte Tour. Für Unterkunft und Verpflegung sind sie selbst zuständig, zudem haben sich die Glücksbringer für die Tour mindestens eine Woche Urlaub genommen.

Weitere Informationen unter: www.glückstour.de

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