Digitalisierung richtig nutzen – Handwerker erzählen
Internet of Things, Industrie 4.0 und Big Data: Die Trendthemen der Wirtschaft sind digital. Aber betrifft diese Entwicklung auch das Handwerk? Ja, Prozesse, Marketing und Rekrutierung verändern sich – das zeigt das Beispiel dreier Fachpartner von Vaillant.
„Ich arbeite mobil: Anfragen für einen neuen Kundentermin erhalte ich direkt auf mein Tablet und bestätige per Klick. Beim Kunden erfasse ich das verbrauchte Material, meine Arbeitszeit und dokumentiere Details zur Heizung mit Fotos. Parallel gehen im Büro sämtliche Daten ein und die Kollegen können umgehend die Rechnung fertig machen. Möglich macht das winSOFT. Die kaufmännische Software bündelt sämtliche Abläufe im Kundendienst, in der Buchhaltung und im Personalwesen. Auf Knopfdruck können meine Kollegen jederzeit einsehen, wie es um jeden einzelnen Auftrag steht: Muss Material nachbestellt werden? Ist das Projekt noch rentabel? Wie sieht die Kunden-Historie aus? Das macht Abläufe effizienter und durch die zentrale Ablage ist jeder schnell im Thema. Und für mich hat das entscheidende Vorteile: Ich muss kein Material mehr nachbestellen oder Termine koordinieren, sondern kann mich aufs Wesentliche konzentrieren, den Kundendienst.“
Henry Gründler, Kundendiensttechniker Paul Schmidt GmbH in Wildeshausen
„Wir arbeiten bereits seit zehn Jahren mit der digitalen Zeiterfassung, seit fünf Jahren sind unsere Mitarbeiter mit Tablets ausgestattet und seit zwei Jahren nutzen wir ein zentrales System für Kundendienst und Einkauf. Das hat vieles vereinfacht: Zum Beispiel versenden wir bei einem Materialbedarf für eine Baustelle automatisch drei Preisanfragen an Großhändler und bestellen beim günstigsten. Und dass man Rechnungen vor sich herschiebt, kommt nicht mehr vor. Natürlich waren nicht alle gleich begeistert, einige meiner Mitarbeiter scheuten die Kontrolle und den Aufwand, sich in die Materie einzuarbeiten. Das bedeutete für mich, dass ich viele Gespräche führen und meine Belegschaft entsprechend schulen musste. Auf dem Programm stehen heute spezielle Trainings zum Thema interne Prozesse sowie zur digitalen Abwicklung der Abläufe mithilfe der Branchensoftware. Ich bin davon überzeugt: An der Digitalisierung kommt kein Handwerksunternehmen vorbei. Konservative Betriebe mit der Haltung ‚Das haben wir aber schon immer so gemacht‘ werden es schwer haben.“
Andreas Lake, Geschäftsführer der Voss Gebäudetechnik GmbH in Haselünne
„Mitarbeiter mit digitalem Know-how suche ich dort, wo sie sich aufhalten: im Netz. Seit 2011 sind wir bereits auf Facebook aktiv und Stellenanzeigen in der Zeitung schalten wir längst nicht mehr. In der Regel reicht ein Post und ich habe genügend Bewerber. Neben der Resonanz auf Ausschreibungen erhalte ich wöchentlich außerdem mindestens eine Anfrage von Kunden über diesen Kanal. Sie wollen etwas zu unseren Services oder zu Förderungen wissen. Durch die wertvollen Kontaktmöglichkeiten sind die sozialen Medien mittlerweile genauso wichtig wie unsere Website. Darüber hinaus haben wir unsere Betriebsabläufe frühzeitig mit einer zentralen Software digitalisiert. Nicht gerechnet hätte ich allerdings damit, dass die Systemanbieter flexible Modelle anbieten: Kleine Betriebe zahlen pro Arbeitsplatz, das macht den finanziellen Aufwand überschaubar. Skeptiker waren übrigens nach ein paar Wochen überzeugt: Von bösem Zauber ist heute nix mehr zu hören.“
Thomas Zackell, Geschäftsführer bei der Karl-Heinz Efkemann Sanitär- und Heizungsbau GmbH in Duisburg
Ein Kommentar
Hallo Dominik, planst du mich bitte für zukünftige Workshops zum Thema Digitalisierung ein?! Mfg Hubertus