Im Hintergrund planschen zwei Kinder in der Badewanne. Im Vordergrund trocknet eine Mutter ihr Kind ab.
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Diese Tipps zahlen sich aus: Wasser sparen heißt Energie und Geld sparen – aber nicht am Komfort!

 

In Deutschland gibt es reichlich Wasser. Auch, wenn in extremen Trockenzeiten die Flüsse und Seen schon mal ein anderes Bild bieten. Aber die meisten Wasservorkommen sind unterirdisch. Es ist also viel mehr Wasser da, als wir sehen. Dazu passt auch diese Zahl: Nur 17 Prozent des Wassers bei uns wird wirklich genutzt. Und für einen Liter absolut sauberen Trinkwassers bezahlen wir nur 0,2 Cent. Warum sollten wir also Wasser sparen? Die Antwort ist einfach: Weil es die Umwelt und den Geldbeutel entlastet – insbesondere durch Spareffekte bei den Energiekosten! Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht. Hier ein paar Hintergründe und Tipps für nachhaltiges Wasser sparen.

Warum Wasser sparen?

Wasser sparen ist in Deutschland eine gute „Angewohnheit“: Trotz allem Komfort und höchsten Hygienestandards verbrauchen wir pro Kopf nur 123 Liter am Tag. Im europäischen Vergleich ist das ein guter Wert. Zum Vergleich: In Rumänien liegt der Tagesverbrauch beispielsweise bei fast 300 Liter pro Person, in Litauen aber wieder nur bei knapp 100 Liter. Warum sollten wir uns trotzdem beim Wasser sparen weiter anstrengen?

Ein Grund: Wasser sparen, spart auch Energie. Denn ein großer Teil des verbrauchten Trinkwassers wird vorher erwärmt. Zuhause entfallen rund 12 Prozent des Energieverbrauchs auf Erzeugung von Warmwasser für das Duschen, Baden, Putzen. Wer Wasser spart, reduziert also die Wasserrechnung genauso wie die vom Energieversorger.

Achtung! So ist Energie sparen beim Warmwasser gefährlich!

Aber deswegen das Wasser nicht richtig aufzuwärmen, kann gefährlich werden. Habt Ihr im Keller einen Speicher für warmes Trinkwasser? Auf einem Thermometer ist abzulesen, wie warm das Wasser darin ist. Optimal ist eine Trinkwassertemperatur von 60 °C. Wer hier die Temperatur absenkt, um Energie zu sparen, begeht einen folgenschweren Fehler: Bei Wassertemperaturen im Speicher unter 60 °C können sich gefährliche Keime vermehren – insbesondere Legionellen. Werden die beim Duschen eingeatmet, besteht die Gefahr einer schweren Lungenentzündung.

Außerdem kostet Wasser nicht nur Zuhause viel Energie. Auch die Wasserversorger müssen viel Energie aufwenden, um Wasser zu fördern, zu pumpen und zu reinigen. Mit jedem Liter Wasser, den wir sparen, reduzieren wir also auch die Emissionen, die auf das Konto des Energieverbrauchs vom Wasserversorger gehen.

Der wohl wichtigste Grund „pro Wasser sparen“ ist aber auf jeden Fall: Das entlastet die Umwelt. Denn aus Trinkwasser wird Abwasser, das oft Schadstoffe in die Umwelt spült. Außerdem passt unsere konstante Wasserentnahme nicht immer zu den Schwankungen, denen der natürliche Wasserkreislauf unterworfen ist. Absinkende Grundwasserspiegel lassen in regenarmen Zeiten beispielsweise Pflanzen verdorren. Außerdem wirken sie sich schlecht auf die Geologie des Bodens aus. Wasser sparen ist also immer sinnvoll.

Hier ein paar Tipps, wie die ganze Familie mitmachen kann.

So verteilt sich der Wasserverbrauch

  • 36 %: Baden/Duschen/Körperpflege
  • 27 %: Toilettenspülung
  • 12 %: Wäsche waschen
  • 9 %: Kleingewerbeanteil
  • 6 %: Geschirrspülen
  • 6 %: Raumreinigung/Autopflege/Garten
  • 4 %: Essen/Trinken

(Quelle: BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V., Stand 15.08.2018)

Tipps für das Wasser sparen im Bad

Vater und Tochter putzen sich die Zähne. Sie haben dabei den Wasserhahn abgedreht und sparen deshalb viel Wasser.

Wer bei der täglichen Badnutzung Wasser spart, spart auch viel Energie. Denn das meiste Warmwasser wird für die Körperpflege verbraucht.

Nach der Erhebung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft wird also der Großteil des Wassers im Bad verbraucht – überwiegend Warmwasser. Sich kalt waschen ist nicht wirklich eine Option. Auf Komfort zu verzichten, muss aber auch nicht sein, um nachhaltig Wasser zu sparen. Hier ein paar bessere Tipps:

  • Beim Zähneputzen den Wasserhahn abdrehen. Je nach Einstellung strömen sonst bis zu 10 Liter pro Minuten aus dem Wasserhahn.
  • Duschen statt Baden. Eine Badewanne fasst 150 Liter, eine 5-minütige Dusche mit einem Wasser sparenden Duschkopf verbraucht nur 30 Liter.
  • Bei der Toilettenspülung die Teilmengen-Spültaste oder die Stopptaste benutzen. Die Teilmengenspülung verbraucht in der Regel nur 3 Liter, die Großmengenspülung 6 bis 9 Liter Wasser.

Tipps für das Wasser sparen in der Küche

Für das Kochen wird am wenigsten Wasser im Haushalt verbraucht. Trotzdem lässt sich in der Küche sinnvoll Wasser sparen:

  • Wasser sparende Küchenarmatur einsetzen! Die besten Armaturen kommen mit 5 Liter pro Minute aus, der Standard liegt bei über 10 Liter. Mit nachträglich angebrachten Strahlreglern (beispielsweise von Perlator) kann ebenfalls der Durchfluss reduziert werden.
  • Die Geschirrspülmaschine nutzen statt von Hand spülen! Moderne Geschirrspüler verbrauchen nur rund 10 Liter Wasser pro Durchlauf. Das gleiche Geschirr von Hand spülen kostet zwischen 40 und 60 Liter warmes Wasser. Wichtig ist hier: Um wirklich Wasser zu sparen, sollte der Geschirrspüler aber richtig gut gefüllt sein.

Tipps für das Wasser sparen im Garten

Kinder spielen im Garten. Mit großem Vergnügen spritzen sie sich mit dem Gartenschlauch nass. Hier macht Wasser sparen wirklich keinen Sinn.

Sich im Sommer mit Wasser nass spritzen ist ein tolles Vergnügen, nicht nur für Kinder. Mit dem Gartenschlauch zu sorglos den Garten bewässern ist allerdings teuer. Wasser sparen hilft hier Geld sparen.

Längere „Durststrecken“ ohne Niederschlag werden auch in unseren Regionen immer häufiger. Der Blick in den Garten sagt dann: Gießen ist angesagt! Aber das ist teuer. Gartenexperten rechnen für die Sommermonate mit einem Wasserverbrauch pro Woche von rund 20 Liter für jeden Quadratmeter Garten. Kluge Tipps helfen auch hier, Wasser zu sparen:

  • Regenwasser sammeln spart Trinkwasser: Die klassische Regentonne am Fallrohr der Dachentwässerung fasst zwischen 200 und 500 Liter, eine unterirdische Zisterne kann sogar 1.500 Liter und mehr bunkern. Der Vorteil: Weil das Regenwasser kostenlos aus den Wolken kommt und nicht vom Wasserversorger, müssen dafür auch keine Abwassergebühren bezahlt werden. Außerdem entfällt in der Regel die kommunale Niederschlagsgebühr für die Einleitung von Regenwasser in das öffentliche Kanalnetz.
  • Richtig bewässern spart Wasser. Gartenfreunde wissen: Nur Rasen sollte mit einem Sprinkler bewässert werden. Pflanzen sind direkt an den Wurzeln zu gießen – nicht zu oft, dafür aber mit genug Wasser, damit es in den Boden eindringen kann. Dass die Gartenbewässerung nur morgens und abends erfolgen sollte, ist klar. Sonst verdunstet das kostbare Nass direkt und ist weg.
  • Der richtige Rasenschnitt spart Wasser. Im Sommer solltet Ihr den Rasen am besten nicht zu kurz schneiden. Längere Grashalme spenden dem Boden Schatten und verringern die Verdunstung.

Fazit

Mit ein wenig Aufmerksamkeit lässt sich im Alltag viel Wasser sparen. Dadurch wird nicht nur diese kostbare Ressource geschont, sondern Ihr spart außerdem beim Warmwasser noch richtig Energie. Denn etwa 40 Prozent unseres Trinkwasserverbrauchs ist Warmwasser. Welche Tipps zum Wasser sparen hast Du? Schreib hier deinen Kommentar. Danke, dass du uns daran teilhaben lässt!

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3 Kommentare

Bob Odenkirk

Schon wieder dieser Unsinn. Warum macht Ihr das? Was habt Ihr davon, den Leuten so einen Quatsch zu erzählen. Die Wasserversorger müssen die Abwasserleitungen mit Frischwasser spülen damit der ganze Dreck auch im Klärwerk ankommt und wer bezahlt das wohl?

HaJo

Ich habe mich mit einem Freund über das Wassersparen unterhalten. In Afrika müssen Menschen (meistens Frauen) oft 10-20 km weit laufen, um Trinkwasser(?) in Behältern auf den Kopf zu holen.
Seit Jahren spare ich auch deswegen extrem am Trinkwasser. Mein Freund hat seine Abrechnung untersucht und festgestellt, das bei Minderverbrauch pro Liter ein Zuschlag berechnet wird, so das eigentlich das Einsparen sinnlos wird. Wie berechnet sich dieser Zuschlag und ist dies überhaupt Gesetzeskonform?
Weiterhin möchte ich fragen, ob ebenfalls eine zwangsweise Einleitung des Abwassers in die Kanalisation zulässig ist.
Ich hatte bereits eine biologische Kläranlage in Planung(Einleitung des danach sauberen Wassers in das Grundwasser). Dies wurde durch den Rechtsträger verboten. Außerdem musste ich als Altanschließer über 3000 € einmalig ( Beitrag, keine Abwassergebühren) einzahlen.
Dies alles versteht kein Mensch, es ist total widersinnig.
Bitte, ich hätte gern eine logisch nachvollziehbare konkrete Antwort hierauf.
Vielen Dank !

Alexa

Es hat mir geholfen ein Referat in der schule über das thema wassersparen fertigzustellen.

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