Vier Personen sitzen auf einem Sofa und schauen fern, mit Snacks und Getränken im Vordergrund.
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Nachhaltig streamen – bewusst genießen

 

Ob Netflix, Amazon Prime oder Disney+ – das Angebot an Streaming-Diensten ist riesig. Laut der aktuellen ARD/ZDF-Onlinestudie haben allein in Deutschland Erwachsene ab 14 Jahren, also 73,2 Millionen Menschen, im Schnitt täglich eine Stunde und 16 Minuten im Netz Videos geschaut. Woran dabei kaum jemand denkt: Bei diesem Vergnügen entsteht CO2, das die Umwelt belastet. Laut einer Studie des Hamburger Borderstep Instituts sind mit 100 bis 175 Gramm CO2 pro Stunde Streaming zu rechnen, also ähnlich wie die Emissionen eines Kleinwagens pro Kilometer. Und jetzt? Wir zeigen euch, wie ihr trotzdem nachhaltig und ohne schlechtes Gewissen eurer Lieblingsserie treu bleiben könnt.

Ein großes, modernes Rechenzentrum mit zahlreichen Server-Racks, die in Reihen angeordnet sind.Streamingfreier Tag

Analog zum Veggie Day bleibt an einem Tag pro Woche der Fernseher aus. Das reduziert den CO2-Ausstoß und sorgt obendrein für mehr Entspannung und Achtsamkeit im Alltag. Nutzt dieie gewonnene Zeit bewusst als “MeTime” zum Lesen, Spazierengehen oder für Treffen mit Familie und Freunden.

 

Gemeinsam schauen als Social Happening

Vorhang auf im Heimkino mit Mikrowellen-Popcorn. Filme oder die wöchentlich neue Folge der Lieblingsserie anzuschauen, macht mit Freunden oder der Familie viel mehr Spaß. Der Vorteil: das Video wird nur einmal gestreamt und ihr senkt den Energieverbrauch.

Alle für einen? Anbieterliste prüfen

Netflix, Amazon Video und für den Sport DAZN. Braucht man alle Streaming-Dienste gleichzeitig? Viele Abos lassen sich zum Monatsende unkompliziert kündigen und bei Bedarf schnell wieder aktivieren. Einfach nur den Streamingdienst abonnieren, bei dem man gerade aktiv schaut.

Wie viel streamt ihr so?

Ein Streaming-Tagebuch kann dabei helfen, die eigenen Gewohnheiten zu reflektieren und das eigene Handeln zu verändern. Dafür einfach notieren, welche Filme und Serien einem gefallen haben und welche vielleicht eher Zeitvertreib aus Langeweile waren. Letztere streicht ihr dann aus dem Programm und spart CO2 ein.

CO2-Verbrauch beim Streaming

Jede Stunde, die wir mit Streamen verbringen, verursacht CO2-Emissionen. Diese entstehen auf verschiedene Weise:

  1. Produktion der Inhalte: Schon die Produktion und Verwaltung von Filmen und Serien in den Studios verbraucht viel Energie. Laut der British Academy of Film and Television Art (BAFTA) fielen im Jahr 2021 für eine Stunde Fernsehen 5,8 Tonnen CO2 an.
  2. Speicherung in Rechenzentren: Die Speicherung der großen Datenmengen erfordert leistungsstarke Rechenzentren, die kontinuierlich Energie verbrauchen. Der IT-Verband Bitcom gab 2023 an, dass deutsche Rechenzentren einen Energiebedarf von 18 Mrd. Kilowattstunden pro Jahr haben.
  3. Datenübertragung: Der Transport der Daten über das Internet, von den Servern zu unseren Endgeräten, ist ebenfalls energieintensiv. Die geringste CO2-Belastung entsteht laut Umweltbundesamt, wenn ein Video per Glasfaser gestreamt wird. Hier fallen nur zwei Gramm CO2 je Stunde Video-Streaming für Rechenzentrum und Datenübertragung an. Zum Vergleich: Bei Kupferkabel (VDSL) sind es vier Gramm, bei UMTS (3G) 90 Gramm CO2.
  4. Nutzung der Endgeräte: Das Abspielen der Videos auf Fernsehern, Computern und Smartphones verbraucht zusätzlich Energie. Ein effizienter Fernseher von 50 bis 55 Zoll kommt auf mindestens 60 Watt pro Stunde, das sind 30 kg CO2.

Ein Paar sitzt auf einem Sofa und lächelt, während sie einen Laptop betrachten. Die Frau sitzt vor dem Mann, der seine Arme um sie gelegt hat.So sparst du CO2 beim Streaming

Neben einem bewussteren Umgang mit Streaming gibt es auch praktische Tipps, um CO2 einzusparen.

  1. WLAN nutzen: Wenn möglich, immer über eine WLAN-Verbindung, idealerweise über Glasfaser streamen. Das ist deutlich effizienter und CO2-sparender als mobile Datenverbindungen. Wer seine Serie auch unterwegs anschauen möchte, kann diese vorher im WLAN downloaden.
  2. Bildauflösung reduzieren: Eine niedrigere Auflösung verbraucht weniger Daten und ist oft ausreichend.
  3. Energieeffiziente Geräte verwenden: Moderne energieeffiziente Geräte verbrauchen weniger Strom. Je kleiner der Bildschirm desto besser.
  4. Multitasking vermeiden: Ungenutzte Geräte ausschalten und auf eine Aktivität konzentrieren. Das spart nicht nur Energie, sondern intensiviert auch das Erlebnis.

Das Streaming-Angebot ist riesig und es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Durch achtsames Schauen könnt ihr das Angebot mehr genießen und durch CO2-Einsparungen einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Ihr habt weitere Tipps für einen bewussteren Umgang mit Streaming? Schreibt es gerne in die Kommentare.

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