Grüne Geldanlagen – Das solltet Ihr wissen
Mit gutem Gewissen Geld verdienen – wer möchte das nicht? So sind nachhaltige Geldanlagen auch weiterhin auf Wachstumskurs: In Deutschland betrug die Gesamtsumme nachhaltiger Geldanlagen laut FNG Marktbericht 2023 zum 31. Dezember 2022 578,1 Milliarden Euro. Es gilt aber: Nicht überall wo Öko drauf steht, ist auch Öko drin. 21 Grad hilft Euch dabei, einen ersten Überblick zu bekommen.
Nachhaltig investieren und dabei Renditen einfahren? Mit grünen Geldanlagen lässt sich ebenso Geld verdienen wie mit herkömmlichen Investments. Das heißt aber auch: Sie sind genauso risikoreich und nicht weniger unübersichtlich. Die Anzahl grüner Investmentmöglichkeiten steigt und es nicht ganz leicht für Anlegerinnen und Anleger, sich zu orientieren. Ihr solltet deshalb umfassend recherchieren und genau hinsehen, mit welchen Projekten, Banken oder Unternehmen ihr es zu tun habt und wie diese Nachhaltigkeit definieren.
Ein paar Anhaltspunkte gibt es aber, die bei der Suche nach nachhaltigen Investments hilfreich sind:
- z. B. solltet ihr bei Fonds auf die Nennung von PAB (Paris-aligned Benchmark) oder CTB (Climate Transition Benchmark) im Namen des Fonds achten. Solche Fonds verfolgen eine Anlagestrategie, die Klimaneutralität bis 2050 bei den Anlageobjekten erreichen (Quelle: Umweltbundesamt)
- Auch das FNG-Siegel für Investmentfonds und das Transparenzlogo sowie die „Global Alliance for Banking on Values“ bieten Orientierung im Dschungel der Finanzprodukte. Ihr solltet euch im Vorfeld möglichst genau informieren, welche Klimaschutz- oder Nachhaltigkeitskriterien angewendet werden und in welche Branchen oder Unternehmen investiert wird. Nicht zwangsläufig bedeutet zum Beispiel die Bewertung „klimafreundlich“, dass auch die Umwelt geschützt wird – und umgekehrt (Quelle: Umweltbundesamt).
- Auch die zahlreichen unabhängigen Beratungsangebote der Verbraucherzentralen sowie die Informationsangebote der Stiftung Warentest können eine gute Hilfe sein.
Welche Möglichkeiten zur nachhaltigen Geldanlage gibt es?
Offene Investmentfonds
Hier handelt es sich in der Regel um Aktien- oder Rentenfonds, die auch von konventionellen Banken angeboten werden. Offene Investmentfonds bieten ein breit gestreutes Portfolio – und damit Sicherheiten für das eigene Geld. Wie streng die Auswahlkriterien sind, legen allerdings die Fondsanbieter selbst fest. Vorsicht geboten ist bei Fonds, die nach dem Best-in-Class-Ansatz vorgehen und die besten Unternehmen einer Branche auswählen. Hier können dann Unternehmen auftauchen, die zwar innerhalb ihrer Branche umweltschonend wirtschaften, aber womöglich soziale und ethische Aspekte vernachlässigen.
Geschlossene Fonds oder Genussscheine
Diese Anlagenform konzentriert sich nur auf eine Branche und ist daher riskanter. Ein erhöhtes Risiko stellen auch Investments in einzelne Firmen oder Projekte dar, weil Verbraucher deren Wirtschaftsfähigkeit selten einschätzen können.
ETFs
ETF steht kurz für „Exchange Traded Fund“ und bezeichnet einen börsengehandelten Indexfond. ETFs bilden vollständige Marktindizes ab (wie bspw. DAX oder NASDAQ) und können ganz einfach an der Börse gehandelt werden. Sie sind günstiger als andere Fonds, da keine Ausgabeaufschläge oder Provisionen für ETFs gezahlt werden müssen, sondern nur die Ordergebühren der Bank sowie eine kleine Differenz zwischen An- und Verkaufspreis (engl. „Spread“). Viele ETFs können im Rahmen eines Wertpapiersparplans oft schon mit geringen Sparraten bespart werden und eignen sich gut als langfristige Investments. Zwar umfassen Marktindizes naturgemäß eine große Zahl an Unternehmen, dennoch ist es durchaus möglich, in nachhaltige ETFs zu investieren. Sie z.B. sind erkennbar durch die Zusätze SRI (Socially Responsible Index) oder ESG (Ecological, Social, Governance).
Was sind aktive bzw. passive Fonds?
Aktive Fonds
Bei aktiv gemanagten nachhaltigen Fonds sind Fondsmanager für Verwaltung und Investment des Fondsvermögens verantwortlich. Sie beobachten die ökologische und/oder soziale Leistung der Unternehmen und Staaten, die im jeweiligen Fonds vertreten sind.
Bei negativer Entwicklung können sie entsprechende Aktien oder Anleihen verkaufen und in nachhaltigere Firmen umschichten. Sie berücksichtigen dabei ESG-Kriterien und beziehen Nachhaltigkeitsexpertise in die Auswahl der Aktien ein. Die Kriterien, die die Fonds in Sachen Nachhaltigkeit anlegen, können sehr unterschiedlich sein.
Die Fondsmanager sind an die Statuten gebunden, in denen z.B. mit Quoten festgelegt ist, in welche Anlageklassen und Themen der Fonds investiert. Zudem haben die Verwalter die Möglichkeit zu reagieren, wenn die ökonomische Leistung von Unternehmen stark abzunehmen droht. Für diese Auswahl- und Überwachungsleistung wird eine Fondsverwaltungsgebühr erhoben.
Passive Fonds
Passive Fonds bilden die Wertentwicklung von einem Index nach, weswegen man sie auch börsengehandelte nachhaltige Indexfonds oder nachhaltige ETFs (Exchange Traded Funds) nennt. Sie gelten als günstiger, da die Kosten für ein aktives Management entfallen. Die Rendite der ETFs folgt also passiv der allgemeinen Marktentwicklung. Inzwischen machen fünf Unternehmen rund vier Fünftel des globalen ETF-Marktes aus.
Festgeldkonto
Wer sein Geld vergleichsweise sicher verwahrt wissen will, der investiert in ein Tages- oder Festgeldkonto einer Alternativbank. Diese legen Euer Geld nach festen Kriterien in nachhaltigen Fonds an. Die Rendite fällt hier allerdings geringer aus.
Direktbeteiligungen
Direktbeteiligungen über nachhaltige Anleihen können große Renditen bringen. Diese werden von Banken und Unternehmen meist an institutionelle Investoren ausgegeben. Aber auch hier gilt: Was genau ein nachhaltiges Investment ist, definiert jeder Anbieter selbst.
Bevor Ihr investiert, macht Euch genau mit den Möglichkeiten vertraut. Informiert Euch und lasst Euch beraten. Weiterführende Informationen zu grünen Anlagemöglichkeiten findet Ihr auf den Portalen Nachhaltiges Investment, Ökologische Kapitalanlagen, im Fachmagazin Eco Reporter und im Fachportal des Forums für nachhaltige Geldanlagen. Für eine persönliche Beratung steht Euch darüber hinaus die Verbraucherzentrale zur Verfügung.
Grünes Girokonto
Auch wenn in der Regel nicht viel Geld auf dem Girokonto liegt, ist es nicht nur ein einfacher und risikofreier Einstieg in eine nachhaltige Geldanlage, sondern in hohem Maße auch eine Visitenkarte für einen nachhaltigen Lebensstil. Bei einem „grünen“ Girokonto hat man den gleichen Service wie bei einem normalen Girokonto. Es gibt also keine Einschränkungen wie bei Kreditkarten, Online-Banking oder Bargeldbezug, der bei ethisch-ökologischen Banken meist über den Geldautomaten-Verbund der Genossenschaftsbanken erfolgt. Ihr Geld ist auch bei einem „grünen“ Girokonto bis zu 100.000 Euro pro Person über die gesetzliche Einlagensicherung im Falle einer Insolvenz der Bank geschützt.
Bevor Ihr investiert, macht Euch genau mit den Möglichkeiten vertraut. Informiert Euch und lasst Euch beraten. Grundsätzlich kann man sagen: Es ist aussichtsreicher, Euer Geld mittel- bis langfristig anzulegen. Weiterführende Informationen zu grünen Anlagemöglichkeiten findet Ihr auf den Portalen Nachhaltiges Investment, Ökologische Kapitalanlagen, im Fachmagazin Eco Reporter und im Fachportal des Forums für nachhaltige Geldanlagen. Für eine persönliche Beratung steht Euch darüber hinaus die Verbraucherzentrale zur Verfügung.