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Nachhaltig leben – Dinge, die du sofort tun kannst

 

Die Umwelt schonen und für spätere Generationen erhalten – das funktioniert am besten, wenn wir Nachhaltigkeit in unseren Alltag integrieren. Zum Beispiel können wir beim waschen jährlich fast 40 Euro und ca. 74 kg CO2 sparen, in der Küche sogar bis zu 100 Euro und rund 180 kg CO2. Mit kleinen Handgriffen ist hier schon viel erreicht! Nachfolgend ein paar Tipps…

Nachhaltig kochen mit links erledigt: Strom sparen in der Küche

Nachhaltig leben: kochenStrom sparen gelingt besonders leicht in der Küche. Ein 3-Personen-Haushalt kann jährlich fast 100 Euro und rund 180 kg CO2 sparen. Und so funktioniert’s: Achtet darauf, dass Herdplatte, Topf und Deckel die gleiche Größe haben. Lasst den Deckel beim Kochvorgang möglichst lange auf dem Topf, damit nicht unnötig Hitze entweicht. Kochendes Wasser produziert Ihr am günstigsten mit dem Wasserkocher – 1 Liter für 3,3 Cent. Hunger auf etwas Leckeres aus dem Ofen? Vorheizen muss nicht sein, auch wenn es häufig in Rezepten oder auf Verpackungen steht. Backt und gart bevorzugt mit Umluft und reduziert die Hitze lieber früher als später. Eine Spülmaschine macht auch schon bei 50 °C prima sauber – die meisten Modelle sind mittlerweile standardmäßig mit einem Eco-Programm ausgestattet. Diese Sparprogramme dauern zwar etwas länger, sparen pro Waschgang aber 10 Cent! Und der Kühlschrank? Steht nicht neben dem Backofen, der Heizung oder in der Sonne – das ist klar. Doch wie kalt muss er sein? +7° C sind ideal. Beim Gefriergerät sind es -18° C. Und wenn Ihr in Urlaub macht? Macht auch Euer Kühlschrank bestmöglich eine Pause: Seid ihr über einen längeren Zeitraum weg, empfiehlt sich diesen vorher zu leeren und erst wieder anzuschalten, wenn Ihr wieder zuhause seid.

Nachhaltig putzen mit den richtigen Mittelchen: öko-korrektes Großreinemachen

Nachhaltig leben: PutzenLaut Umweltbundesamt verbrauchen Privathaushalte in Deutschland pro Jahr ca. 480.000 Tonnen Reinigungs- und Pflegemittel. Die meisten davon enthalten Tenside, Phosphate, synthetische Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe, Schaumverstärker oder optische Aufheller, die wir ins Abwasser schütten. Wer die Umwelt entlasten möchte, sollte Haushaltsreiniger daher sparsam verwenden oder auf biologisch abbaubare Reiniger zurückgreifen. Viel braucht es sowieso nicht, um unser Zuhause zum Blinken zu bringen und dadurch nachhaltiger zu leben: Oft reichen eine Scheuermilch, ein saurer Reiniger auf Zitronensäure-Basis und ein Spülmittel aus. Noch besser ist es natürlich, auf umweltschonende Haushaltshelfer aus dem Vorratsschrank zurückzugreifen: Mit Wasser vermischt eignet sich Essig sehr gut, um Haushaltsgeräte wie Kaffeemaschinen oder Wasserkocher zu entkalken. Zitronensaft wirkt ebenfalls kalklösend und kann wie Essig zum Reinigen von Armaturen und unempfindlichen Böden verwendet werden. Der Saft der Zitrusfrucht eignet sich außerdem zum Schrubben von Fliesen- und Kachelfugen. Mit etwas Wasser zu einer Paste vermischt, reinigt das Wundermittel Natron Armaturen in Küche und Bad sowie angelaufenes Silber. Um die Abflüsse zu reinigen, gebt ihr etwas Natron-Pulver hinein und spült anschließend mit Wasser nach. Eure Echtholzmöbel dürsten nach Pflege? Olivenöl eignet sich hervorragend als natürliche Politur. Außerdem gilt grundsätzlich: Je mehr Ihr schrubbt, desto weniger Reiniger benötigt Ihr. Außerdem lohnt es sich, Schmutz sofort zu entfernen – bevor er verkrustet und hartnäckig wird.

Natürliche Reinigung ohne Chemiekeulen!

  • Desinfektionsmittel braucht kein Mensch, zumindest kein gesunder. Sie sind Gift für die Umwelt und können Allergien sowie Antibiotika-Resistenzen sogar fördern.
  • Chemische Abflussreiniger gelangen direkt ins Abwasser. 100 % umweltfreundlich ist die mechanische Reinigung mit dem guten alten Pömpel (Saugglocke). Und damit es gar nicht erst zur Abflussverstopfung kommt, könnt ihr Ablagerungen regelmäßig mit Natron entfernen.
  • WC-Duftsteine auf chemischer Basis tragen nicht viel zur Hygiene bei und belasten das Abwasser eher unnötig. Die Alternative: Bio WC-Reiniger!
  • Raumsprays übertünchen schlechte Gerüche nur. Sie können die Atemwege reizen und zu Allergien führen. Daher lüftet lieber gut durch und entfernt die Geruchsursache mit umweltfreundlichen Reinigungsmitteln.
  • Backofensprays können giftige Dämpfe entwickeln und auch ihre Rückstände sind alles andere als gesundheitsförderlich. Rührt lieber eine Paste aus Natron und Wasser an, die Ihr mehrere Stunden einwirken lasst. Rezept zum selber machen:
    • 1 EL Kochsalz
    • 2 EL Natron-Pulver
    • 1-2 EL Mineralwasser
    • Schwamm, Lappen oder Mikrofasertuch
    • Zeitaufwand: 10 min. + 20 min. Einwirkzeit
    • Wichtig zu beachten: Heizstäbe dürfen mit der Paste nicht in Berührung kommen! Backofen während des Einwirkens schließen! Feucht abwischen!

Nachhaltig waschen: Waschgang für Waschgang

Nachhaltig leben: waschenIn Deutschland waschen wir durchschnittlich 4 kg Wäsche pro Person und Woche. Dabei verbrauchen wir jährlich ca. 600.000 Tonnen Waschmittel und 220.000 Tonnen Weichspüler. Hinzu kommen ca. 5,6 Mrd. kW Stunden Strom sowie etwa 450 Millionen m3 Wasser. Eine Waschmaschine verbraucht dabei viel Energie und produziert CO2, was vorrangig von der Wahl der Waschtemperatur abhängig ist. Denn das Aufheizen des Wassers verursacht den höchsten Energiebedarf. Wandert die Wäsche anschließend in den Trockner statt auf die Leine, erfordert dies noch mehr Energie als das Waschen selbst. Wer Energie sparen und nachhaltig leben möchte, sollte daher unbedingt darauf achten, auch im Sinne der Umwelt „sauber“ zu waschen. Hier unsere Tipps:

Mit den heutigen Waschmitteln erzielt ihr sogar schon bei niedrigen Temperaturen von 20 bis 40 °C eine gute Hygiene. Das spart Strom und CO2. Lasst außerdem die Türe und Dosierkammer geöffnet, damit die Maschine nach dem Entleeren trocknen kann. Achtet auf eine genaue Dosierung des Waschmittels – am besten nicht mehr als nötig und wie auf der Packung  angegeben. Den Härtegrad des Wassers erfahrt Ihr auf der Webseite Eures Wasserwerks. Moderne Waschmaschinen verfügen zudem in der Regel über stromsparende Eco-Programme.

Ist das Eco-Programm wirklich sparsamer?

Eindeutig: Ja! Der Waschgang im Eco-Programm dauert zwar länger, verbraucht aber deutlich weniger Strom und Wasser. Der Grund: Die Maschine kommt im Sparprogramm mit niedrigeren Temperaturen aus. Das Eco-Programm nutzt weniger Energie, um das Wasser zu erhitzen. Auch wird unter Umständen weniger Wasser benötigt, was den Energiebedarf zusätzlich senkt. Damit die Wäsche trotz kälterem und weniger Wasser sauber wird, muss sie länger behandelt werden. So entfaltet das Waschmittel die gleiche Wirkung wie im normalen Waschprogramm.

Nachhaltig waschen – nicht unbedingt bei 90°C!

  • Kurzwaschprogramme verbrauchen mehr Wasser und Strom als längere Waschgänge bei niedrigeren Temperaturen. Macht die Maschine immer voll – außer, es handelt sich um empfindliche Materialien wie Wolle oder Seide.
  • Flecken behandelt ihr am besten vor, um sie auch bei niedriger Waschtemperatur entfernen zu können: 60 °C statt 90 °C spart die Hälfte des Stroms.
  • Den Trockner nur nutzen, wenn unbedingt notwendig. Strom und Energie sparen lässt sich am besten beim Lufttrocknen. Wer doch einen Trockner nutzt, kann die Waschmaschine bei hoher Drehzahl vorschleudern, um die Laufzeit des Trockners zu reduzieren.
  • Eco-Programme verbrauchen ca. 40 % weniger Energie. Ab und zu solltet Ihr aber ein Programm mit höherer Temperatur (60 oder 90°C) und Vollwaschmittel laufen lassen. So können Waschmittelrückstände und Bioorganismen vollständig weggespült und unangenehme Gerüche vermieden werden.
  • Übrigens: Auch bei Spülmaschinen reicht das Eco-Programm aus, um selbst hartnäckige Verkrustungen zu entfernen!

Haben wir Tipps zum Thema “nachhaltig leben” vergessen? Was unternehmt Ihr, um im Alltag nachhaltiger zu leben? Wir freuen uns auf Eure Kommentare! Weitere Infos rund ums nachhaltige Reinigen, Abwaschen und Waschen findet Ihr auf www.forum-waschen.de.

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17 Kommentare

Jörg gröner

Danke für die netten Ideen – wer aber zuhause bei Mama schon fleißig aufgepasst und nicht jeden hippen Trend mitgemacht hat, weiß das schon ein Leben lang – habe noch viel mehr spannende und praktische Tips auf Lager

21 grad Redaktion

Hallo Jörg,
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Schön, dass Dir die Ideen gefallen. Gerne kannst Du Deine Tipps hier ergänzen.
Liebe Grüße,
Dein 21 grad Team

kathrin

Ich hätte noch einen tiü in der küche…die herdplatten vorzeitig ausstellen, denn diese heizen noch nach…ausser bei gas…

21 grad Redaktion

Hallo Kathrin,
danke für Deinen Tipp!
Beste Grüße,
Dein 21 grad Team

Petra Schlösser

Wer einen richtigen Dampfreiniger besitzt kann auf Reinigungsmittel komplett verzichten. Granitböden auch in der Küche werden glänzend und sauber. Armaturen werden glänzend und Kalkfrei.

21 grad Redaktion

Hallo Petra,
vielen Dank für Deine Ergänzung.
Liebe Grüße,
Dein 21 grad Team

Micha

1. Ich rate dringend davon ab, mit Essig blind an Armaturen zu gehen, Essig kann Dichtungen angreifen.

2. Frottierwaren sind vom Stoff und den Farben auf 60° Wäsche optimiert. Wer seinen Handtüchern und Bademänteln auf Dauer gutes tun will, wäscht diese bei 60° Grad, um möglichst lange Freude daran zu haben.

3. Einmal im Monat sollte man auch bei modernen Waschmaschinen eine Kochwäsche durchlaufen lassen. Das reinigt und desinfiziert die Maschine und entfernt Ablagerungen. Nachhaltigkeit bedeutet auch, das Optimum an Lebenszeit aus seinen Geräten zu holen. Wenn man zwar mit jedem Waschgang ein bißchen Energie spart, dafür aber zwei Maschinen kaufen muss, in der Zeit, in der es auch eine tun könnte, ist das unterm Strich nicht sonderlich nachhaltig. Wer einmal im Monat eine Kochwäsche laufen lässt, kann sich zudem teure Maschinenreiniger und -pfleger sparen.

Elke

Essig auf Armaturen kann einen bläulichen Schimmer bewirken. Besser geht Zitrone auf Edelstahl.

Sabine

Zusätzlich zu euren Tipps kann ich nur empfehlen weitestgehend auf Plastik zu verzichten. Zwar nicht immer ganz einfach, aber mit etwas Geduld durchaus umsetzbar.

Nadja Maria Schwendemann

Danke erst mal für eure tollen Tipps!
1. Glasreiniger, brauch ich nicht mehr! Es geht mit bisschen Spüli und einem Microfasertuch bestens. Nachtrocknen mit einem Baumwolltuch.
2. Körperpflege. Da gehen Unmengen an Duschgel und Körperlotion drauf. Geht alles in die Haut und ins Abwasser. Ich nehme Kernseife und ein bis zwei mal pro Woche richte ich eine Waschschüssel mit warm Wasser, 1 Eßlöffel Jogurt und ein erbsengroßes Stück Kokosfett. Damit wasche ich mich komplett. Seitheir sind Hautreizungen, Jucken, Rötungen, Hauttrockenheit, alles weg.
3. Kloreiniger brauch ich nicht. Bisschen Scheuerpulver, gründlich schrubben und das WC ist sauberer als je zuvor.
4. Ich koche nur für mich alleine, d.h. ich brauch den Starkstromherd so gut wie nie. Hab eine Holzplatte drüber gelegt und ein Schwachstromeinplattengerät drauf gestellt. Reicht mir völlig aus zum Kochen.
5. Habe nur noch LED Birnen in den Fassungen, spart einiges an Strom.
6. Durchlauferhitzer fürs Bad. Ich hole mir jetzt morgens 1L heißes Wasser aus dem Boiler in einer Waschschüssel, seit mir klar wurde, wie oft ich wegen Kleinkram den Heißwasserhahn angedreht habe. Hände waschen geht auch kalt.

Mir gehts nicht nur ums sparen für meinen Geldbeutel… mir ist irgendwann bewusst geworden, dass ich mit meinem 55 Jahren mein Lebenskontigent an Energie bereits mit 30 schon überschritten hatte. Ich bin sogar so weit gegangen, dass ich mir meine Langen Haare auf 2 cm gekürzt habe. Das spart enorm Wasser, Waschmittel, Haarfarbe, Strom und auch Zeit. Aber so bekloppt muss ja nicht jeder sein. Viel Freude beim Sparen! 🙂

21 grad Redaktion

Hallo Zusammen,

vielen lieben Dank für die zahlreichen Tipps, die ihr mit uns teilt!

Liebe Grüße,
Euer 21 grad Team

Sandra

Tolle Tipps, auch in den Kommentaren. Ich werde auf jeden Fall ein paar Ideen mitnehmen und sie möglichst schnell umsetzen. Vor ein paar Jahren sind wir auf Ökostrom umgestiegen. Der Natur zuliebe haben wir schon immer versucht, weniger Strom zu verbrauchen, aber sind nicht gleich auf die Idee gekommen, den Stromanbieter zu wechseln. Gütesiegel bestätigen, ob der Anbieter wirklich grünen Strom liefert oder nicht (vgl. hier: https://www.pst-energie.de/magazin/oekostrom-fakten/wie-verlaesslich-sind-oekostrom-zertifikate/ ). Wir haben damals viel recherchiert, um einen passenden Ökostromanbieter zu finden. Die Mühe hat sich aber gelohnt.

21 grad Redaktion

Hallo Sandra,

wir freuen uns, dass Dir der Blogbeitrag sowie die Kommentare weiterhelfen konnten. Der Wechsel des Stromanbieters ist auch eine Option, die man in Erwägung ziehen kann. Schön, dass Ihr nun umso zufriedener seid.

Viele Grüße
Dein 21 grad Team

Nachhaltig durchs Leben

Hallo,

vielen Dank für den tollen Beitrag. Die Natürliche Reinigung ohne Chemie ist enorm wichtig. Viele Reinigungsmittel kann man super selber machen. Waschmittel kann ideal aus Efeu oder Kastanien hergestellt werden.

21 grad Redaktion

Hallo,

lieben Dank für Deine Ergänzung. Das klingt ja wirklich spannend! Hast Du hierzu evtl. eine Anleitung?

Liebe Grüße
Dein 21 grad Team

Jim Winkler

Ich finde es ist auch wichtig zuhause etwas nachhaltig zu sein. Schließlich haben wir nur diesen einen Planeten. Da kann man doch etwas sparsamer mit den Putzmitteln umgehen.

Haya

Ok , danke

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