Wellengrafik
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Energie aus Wellen: Schwimmende Kraftwerke erzeugen Strom

 

Der Einsatz erneuerbarer Energien ist dringender denn je. Die aktuelle weltpolitische Lage zeigt einmal mehr, wie abhängig Europa von fossilen Brennstoffen und denen, die sie besitzen, ist. Auch der Klimawandel duldet keinen Aufschub in Sachen grüne und saubere Stromversorgung. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Unternehmen testen schwimmende Kraftwerke, um Energie aus Wellen zu gewinnen.

Während der „Waveline Magnet“ von „Sea Wave Energy Limited“ noch ein Prototyp ist, konnte im vergangenen Jahr „Wave Swell Energy“ die Wirksamkeit seines Generators „Uniwave 200“ vor der australischen Küste beweisen. Beide Erfindungen haben das Potenzial, Großes zu bewirken.

Energie aus Wellenbewegung

Der „Waveline Magnet“ ist ein leichtgewichtiger Wellenenergiegenerator, der Strom aus Wellenbewegungen erzeugen und gleichzeitig aus einfachem, ressourcenschonendem Material gebaut werden kann. Die verwendeten Materialien brauchen für die Herstellung keine spezialisierte Produktionslinie oder eine neue Infrastruktur. Nach jahrelanger Forschung wurde dieses Jahr die Testphase des schwimmenden Kraftwerks gestartet. Das Prinzip: Ein wirbelsäulenartiger Generator liegt auf der Wasseroberfläche, während die auf der Oberfläche treibenden Elemente den Bewegungen der Wellen folgen und einen Arm antreiben, der am unbeweglichen Teil des „Waveline Magnet“ befestigt ist. Dieser bewegliche Arm erzeugt schließlich den Strom. „Sea Wave Energy Limited“ selbst bezeichnet die so entstandene Energie als „bezahlbar und umweltfreundlich“.

So funktioniert der „Waveline Magnet“:

(Quelle: Sea Wave Energy Limited)

Energiegewinnung vor der australischen Küste

Bereits 2021 hat das australische Unternehmen „Wave Swell Energy“ eine Wellengeneratorplattform an der Küste von King Island, in der Meerenge zwischen Tasmanien und dem australischen Festland, angebracht. Das Ziel: zeigen, dass sich Energie zuverlässig aus dem Meer gewinnen lässt. Die erste Bilanz ist laut „Wave Swell Energy“ CEO Paul Geason sehr vielversprechend: „Unser Team freut sich, eine durchschnittliche Übertragungsrate von Wellenenergie zu Elektrizität zwischen 45 bis 50 Prozent erreicht zu haben. Unter ganz unterschiedlichen Wellenbedingungen.“

Der „Uniwave 200“ nutzt dabei ein spezielles Druckverfahren, bei dem das anbrandende Wasser der Wellen in eine Betonkammer gespült wird. Wenn sich das Wasser wieder zurückzieht, wird ein Unterdruck erzeugt, der eine Turbine antreibt. Der Vorteil: Da die Turbinen einzig durch den Rückzug des Wassers angetrieben werden, müssen die Bauteile nicht die Richtung wechseln können. So sind sie wesentlich unkomplizierter und günstiger in der Herstellung. Das sie außerdem kaum mit dem Meereswasser in Berührung kommen, verlängert die Lebenszeit und macht das Ganze ungefährlich für Meereslebewesen. Das Kraftwerk ist so in der Lage, rund um die Uhr Energie in die Stromnetze am Festland zu speisen.

So sieht der „Uniwave 200” in Aktion aus:

(Quelle: Wave Swell Energy)

Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass Wellenenergie ohne weiteres in den modernen Energiemix aus Wind- und Solarenergie integriert werden sowie mit deren Speichermethoden mithalten kann.

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