Grüner Wohnraum ist keine Frage der Größe
Smart und grün: Der Fertighaushersteller SchwörerHaus hat zusammen mit Vaillant, IKEA und Gira sein Minihaus-Konzept zu einem grünen Wohnraum gemacht.
So groß können 50 Quadratmeter sein. Das Minihaus “Green Living Space” in der FertighausWelt Hannover überrascht. Guido Schäfer berät seit 18 Jahren für SchwörerHaus Menschen, die sich ihren Traum vom Wohnen erfüllen möchten. „Der Green Living Space ist anders“, sagt er. „Die Leute kommen ins Erzählen.“ Daneben, im 211 Quadratmeter großen Einfamilienhaus, ist Technisches gefragt: welche Fenster, welches Dach, KfW-Werte, Heizsystem? Wohnen, neu gedacht.
„Es ist ein richtiges Haus“, stellt Carola Kochner fest. Sie hat das Projekt Green Living Space für SchwörerHaus mit den Partnern IKEA, Gira und Vaillant begleitet. „In einem Flying Space, dem Wohnmodul, kann man dauerhaft wohnen. Es hat alles, was ein Haus von Schwörer ausmacht, etwa sehr gut gedämmte Wände oder dreifach verglaste Fenster. Es kann 100 Jahre und älter werden.“ Das Besondere an den Flying Spaces ist, dass die maximal 14,5 mal 4,35 Meter großen Einheiten im Werk fix und fertig hergestellt werden und per Lkw als Ganzes geliefert werden – und deshalb nicht größer sein können. Dafür kann ein Flying Space auch als Ganzes wieder umziehen.
Leben im Minihaus: wie viel Platz braucht gutes Wohnen?
Schon wenige Stunden nach seiner Ankunft ist das Minihaus einzugsbereit. Den Innenausbau wie Badezimmer, Küche oder Einbauschränke kann Schwörer in den eigenen Werkstätten vorab machen.
Knapp 50 Quadratmeter. „Wohnglück braucht keine größeren Flächen“, ist Kochner überzeugt. Seit knapp acht Jahren schon bietet der Hersteller von Holzfertighäusern die Flying Spaces an.
Michael Haas, Country Marketing Interior Design Leader bei IKEA Deutschland, hat aus dem Flying Space einen Green Living Space gemacht. Energieautark und mit Garten auf dem Dach. Er dachte dabei an den Bauwagen eines Kinderserienhelden aus dem deutschen Fernsehen der 1980er-Jahre. Oben auf dem Bauwagen hatte Peter Lustig, der Protagonist von „Löwenzahn“, eine Dachterrasse. „Das sah abenteuerlich aus. So etwas wollte ich schon als Kind haben“, erinnert sich Haas. Entstanden ist die Luxusvariante von Peter Lustigs Bauwagen. Mit Eichenparkett, Smarthome-Technik und Vaillant Photovoltaikmodulen, die in die Fassade integriert sind und für grüne Energie sorgen.
Die Dachterrasse ist ein Outdoor-Wohnzimmer mit Gasgrill und einem Gartenhäuschen, in dem sich Zutaten und Geschirr lagern lassen; die Getränke stehen im Kühlschrank kalt, denn natürlich gibt es einen Strom- und Wasseranschluss. In den Hochbeeten wachsen Erdbeeren, Feuerahorn und prächtige, pinkfarbene Hortensien. Eine kleine Wohlfühloase mit Platz für die Grillparty im großen Freundeskreis.
Immer mehr Menschen können sich vorstellen, ein Minihaus zu kaufen
Die Idee ist charmant. Selbst am Standort des Musterhausparks, direkt an der Autobahn, breitet sich Wohlfühlatmosphäre aus. Das Minihaus zieht an. „Man kann es von der Autobahn aus sehen. Es sind schon einige Besucher seinetwegen spontan hierhergekommen“, berichtet Schäfer. Der Zimmerermeister erzählt gern und gekonnt, hilft die Vorstellungskraft zu beflügeln, stellt Ideen vor: eine Senioren-WG aus Flying Spaces etwa. Jeder hat dort seinen eigenen Bereich, alle einen gemeinsamen und sollte sich jemand entscheiden, anders zu leben, sind die Module ja flexibel und können umziehen. Ob Singlehaus, das Heim für ein Paar, angebaut oder aufgesetzt, im Verbund oder einfach gestapelt. Fast alles ist möglich.
Die Minihäuser bieten sich an, Lücken zu füllen. Räumlich und in der Gesellschaft. Die Zahl der Singlehaushalte wächst in Deutschland, gleichzeitig die Wohnungsnot in den Städten. Die Minihäuser könnten auf Bestandshäuser aufgesetzt werden oder Baulücken füllen, eignen sich also perfekt zur Nachverdichtung. Die Möglichkeiten sind groß, aber Schäfer weiß: Gewisse Voraussetzungen müssen erfüllt sein, Abstände nach Bauvorschrift eingehalten werden. Er hofft, dass sich Baurecht und Genehmigungspraxis den Bedarfen anpassen.
Energieautark im Minihaus mit guter Dämmung und Photovoltaik
Bisher zeigte sich vor allem die Generation der über 50-Jährigen begeistert von dem Konzept. Es verspricht Entlastung und Freiheit. Der Flying Space könne energieautark gestaltet werden, versichert Guido Schäfer. „Die Dämmung ist sehr gut, der Verbrauch an Energie damit sehr gering.“ An der Fassade des Green Living Space sind acht Module einer Vaillant Photovoltaikanlage auroPOWER vertikal angebracht. Sie sind in die Fassade eingelassen.
„Wir haben uns zusammengesetzt und nach einer technischen Lösung gesucht, die energetisch gut ist und gleichzeitig designorientierte Kunden anspricht. Die VPV-300-Paneele haben wir neu im Programm. Sie sind komplett schwarz und haben einen extraflachen Rahmen. Durch ihr modernes Design und ihre Effizienz passen sie perfekt zur Idee des Green Living Space“, erklärt Andreas Seber, der bei Vaillant Deutschland als Key Account Manager Fertighaushersteller auch SchwörerHaus betreut. Die Zusammenarbeit mit SchwörerHaus ist eng. „Uns verbindet die Leidenschaft für innovative und nachhaltige Produkte. Das Projekt Green Living Space war daher eine gute Gelegenheit, neue flexible Lösungen zu etablieren, die effizient, ressourcenschonend und somit nachhaltig sind.“
Der auroPOWER Wechselrichter wandelt den gewonnenen Photovoltaikstrom für einen optimalen Ertrag nahezu verlustfrei in nutzbaren Haushaltsstrom um. Im Badezimmer, fast unsichtbar hinter einer kleinen Klappe, verbirgt sich ein Vaillant electronicVED exclusiv, ein vollelektronisch geregelter Durchlauferhitzer, der für ausreichend Warmwasser sorgt.
„Wir wollten mit dem Projekt auch eine jüngere Zielgruppe erreichen. Junge Leute, die nicht in einer Eigentumswohnung eingesperrt sein wollen, sondern gern Grün um sich herum haben möchten“, erklärt Kochner. Eine Studie der Koelnmesse und der deutschen Möbelindustrie hat die Trends für das Thema Wohnen beschrieben: Wohnen wird smarter, mobiler und nachhaltiger werden.
„Unsere Gesellschaft wandelt sich und wird mobiler, Lebenssituationen ändern sich – dies verlangt nach flexiblen Wohnlösungen“, erklärt Johannes Schwörer, Geschäftsführer von SchwörerHaus. Das modulare, mobile Minihaus-Konzept mit zukunftsweisender Technik passt perfekt in die Zeit.
Ein Kommentar
Interessant, dass immer mehr Menschen sich vorstellen können ein Minihaus zu kaufen. Ich denke, wenn der Garten auch so klein ist, dann wäre es einfach auch etwas Grün nahe des Wohnbereiches zu haben. Gleichzeitig müsste man weniger Energie in die Garteninstandhaltung investieren.