Santander
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Smart City Santander – Europas digitalste Stadt

 

Intelligente Parkplätze und Müllcontainer, die mitdenken: Die spanische Stadt Santander gilt als Paradebeispiel für eine Smart City – und macht den Alltag für die Bewohner effizienter, ökonomischer und nachhaltiger. Wir präsentieren Euch die bestvernetze Stadt Europas.

Santander, Spanien – das ist die Stadt der schlauen Mülleimer und des effizienten Verkehrs. 20.000 Sensoren verarbeiten ständig Daten über die verschiedensten Vorgänge. Seit 2009 entwickelt sich die nordspanische Hafenstadt so zum Musterbeispiel für die Zukunft moderner Großstädte. Initiator ist IT-Professor Luis Muñoz von der Universität Kantabrien. Der Wissenschaftler will mit Unterstützung der EU-Kommission und internationalen Universitäten das Zusammenleben der rund 175.000 Einwohner effizienter, nachhaltiger und komfortabler gestalten. Wir zeigen Euch die vielversprechenden Vorhaben der Stadt.

Die besten Smart City Ideen im Überblick

Parkplatzsuche

Vernetzte Parkplätze SantanderIm Stadtzentrum sorgen 400 Sensoren dafür, dass Autofahrer nicht mühevoll nach einem Parkplatz suchen müssen. Sie werden per GPS und Lichtsignalen direkt zum nächsten freien Parkplatz geleitet. Zudem erlaubt es eine App, Parkscheine bequem von unterwegs zu verlängern – ohne extra an Automaten eine Münze einzuwerfen. Das alles spart Zeit, Nerven und Emissionen.

Müllentsorgung

Die Müllcontainer der Stadt sind intelligent. Sobald sie geleert werden müssen, gibt ein Sensor im Inneren das Signal an eine zentrale Leitstelle. Dadurch lassen sich Routen ökonomisch planen, denn es werden nur noch die vollen Container angefahren. Auch das spart Ressourcen und CO2-Emissionen.

Bewässerung
Begrünung Santander

Ob die Parks der Stadt heute bewässert werden müssen, verraten Datenboxen an den Straßenrändern, die Wetterdaten sammeln und auswerten. So erfährt die Stadtverwaltung zuverlässig, ob die Grünanlagen über genügend Wasser verfügen oder, ob sie frisches Wasser aus Sprinklern benötigen.

Informationen

Die Bewohner bekommen Neuigkeiten wie Sonderangebote und Öffnungszeiten von 1.500 Händlern und Läden der Stadt auf dem Smartphone angezeigt, sobald sie vor dem Geschäft stehen. Ebenso gibt es Informationen zu Museen, Sehenswürdigkeiten und öffentlichen Gebäuden. Augmented Reality macht es möglich.

Beleuchtung
Santander bei Nacht

In den Fußgängerzonen gehen die Straßenlaternen nachts nur noch dort an, wo auch tatsächlich Menschen unterwegs sind. Santander senkt auf diesem Weg die Stromkosten um bis zu 80 Prozent.

Bürgeranfragen

Über eine App können sich Bürger über Probleme in der Stadt beschweren – samt Foto und Standort. Anschließend verfolgt die App den Prozess online und schafft so eine transparente Verwaltung, die sich Problemen annimmt.

Die Smart City Santander findet mittlerweile Interessenten aus der ganzen Welt: Delegationen aus Singapur, Boston, dem dänischen Aarhus und auch aus Mecklenburg-Vorpommern machen sich vor Ort ein Bild von der digitalen Infrastruktur. Einen Schritt weiter ist Dortmund, das im Sommer 2016 gemeinsam mit Santander und der französischen Stadt  Amiens einen Kooperationsvertrag unterzeichnete. Dieser Vertrag sichert die enge Zusammenarbeit im Bereich „Smart Cities“ und die damit verbundenen Fördergelder der Europäischen Union.

Ist eine Smart City auch in Deutschland denkbar?

Santander ist nicht nur wegen seiner digitalen Begeisterung Vorreiter in Europa. Mit Fragen nach dem Schutz der gesammelten Daten wird lockerer umgegangen, als in anderen Teilen Europas. Persönliche Daten seien natürlich schützenswert, aber ohne, dass dabei der Informationsfluss eingeschränkt würde – so die Haltung von Íñigo de la Serna, Bürgermeister von Santander.

Auch wenn jede deutsche Großstadt nervige Parkplatzsuche oder überquellende Müllcontainer kennt – das Sammeln von persönlichen Daten wie zum Beispiel Bewegungsdaten von Fußgängern ist bei uns undenkbar. Noch zu groß sind die Bedenken vor einem Eingriff in die Privatsphäre der Bürger. Bis der Müllcontainer uns tatsächlich mitteilt, wann er geleert werden möchte, kann es also noch eine Weile dauern.

Weitere Informationen:

Video: http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/videos/intelligenteste-stadt-europas-100.html

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2 Kommentare

Jürgen Finanas

Sehr clevere Ideen. Das dauert wohl noch Jahrzehnte bis irgendeine deutsche Großstadt nur annähernd so weit ist. Wieso fehlt bei uns die Dynamik für den digitalen Wandel?

21 grad Redaktion

Hallo Jürgen,

danke für Deinen Kommentar. Wie im Text beschrieben, ist Santander bekannt für die Begeisterung gegenüber digitalen Themen, weshalb auch gerne Budgets für derartige Projekte genutzt werden. In Deutschland ist dies nicht immer der Fall. Außerdem unterscheidet sich teilweise die Einstellung gegenüber dem Thema Datenschutz zwischen Spanien und Deutschland. Einige Projekte werden durch einen lockereren Umgang mit Datenschutzbestimmungen begünstigt.

Liebe Grüße
Dein 21 grad Team

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