Nachhaltiger zum Sieg: Applaus, bitte!
So spannend und mitreißend Wettkämpfe auch sind: Sportveranstaltungen haben Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Natur. Diese Effekte gilt es zu minimieren – durch Bemühungen von Veranstaltern, Vereinen und Zuschauern. Wir haben uns in der Sportlandschaft umgeschaut und sind auf spannende Initiativen gestoßen. Seht selbst!
Auch, wenn noch viel getan werden kann und muss – es gibt bereits zahlreiche Initiativen in Deutschland und weltweit, die der Organisation und Durchführung von nachhaltigen Sportevents Rückenwind bieten: indem sie motivieren, informieren, beraten, forschen und konkrete Handlungsempfehlungen geben. Zum Beispiel folgende Initiativen:
Green Champions 2.0
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOS) hat in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln und dem Öko-Institut Darmstadt das Internetportal „Green Champions 2.0 für nachhaltige Sportveranstaltungen“ entwickelt. Bemerkenswert hier: Nach Vorgabe eigener Veranstaltungsparameter wie z. B. Sommer/Winter, Indoor/Outdoor, Städtisches oder ländliches Umfeld etc. spuckt das Portal konkrete Handlungsempfehlungen aus – auch bezogen auf die Phasen eines Events. Reale Praxisbeispiele motivieren zur Nachahmung!
Deutsche Fußball Liga (DFL)
Als erste große Profifußballliga der Welt nahm die Mitgliederversammlung der DFL im Frühjahr 2022 Nachhaltigkeitskriterien in ihre Lizenzierungsordnung auf. Diese Kriterien sollen alle Vereine bis spätestens zur Saison 2024/25 zu mehr Nachhaltigkeit verpflichten. Wer dann noch eine Lizenz für den Profi-Spielbetrieb erhalten möchte, muss als Verein entsprechende Aktivitäten nachweisen. Die Nachhaltigkeitsaktivitäten des VfL Bochum könnt Ihr z. B. im aktuellen „DFL Magazin“ (1/2023) nachlesen.
Sustainability.sport
Das Portal fasst die Nachhaltigkeitsbemühungen des internationalen Sports auf einer Plattforum zusammen und bietet eine breite Palette von Ressourcen: zum Beispiel Verlinkungen zu Experten, Organisationen und Anbietern, die bei der Organisation und Durchführung von nachhaltigen Sportevents unterstützen: von „We Play Green“ über „Fly Green Alliance“ bis zu „The Toolbox“ für Nachhaltigkeit. Ebenfalls interessant ist der Blick in die Fallstudien der großen Organisationen und Verbände des Weltsports.
Green Sports Alliance (GSI)
Die GSI ist nach eigenen Angaben die weltweit einflussreichste Organisation, die Interessenvertreter aus der ganzen Sportwelt – Teams, Ligen, Konferenzen, Veranstaltungsorte, Unternehmenspartner, Behörden, Sportler und Fans – zusammenbringt, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was im Sport, in der Wirtschaft und Gesellschaft ökologisch möglich ist. Seht selbst: „Playing For The Next Generation“ (2:08 min).
Sustainable Sport Index
Der Sustainable Sport Index ist eine Initiative zum Verständnis der kollektiven ökologischen und sozialen Auswirkungen der Sportindustrie. Um Nachhaltigkeitspraktiken zu fördern, stellt sie u. a. Branchen-Benchmarks auf und verlinkt auf weitere interessante Berichte wie „Gen Z’s thoughts on CSR & Sustainability in Sports“ oder „Nielsen Sports: The Changing of Sponsorship“.
Sport and Sustainability International (SandSI)
Diese UN-Initiative setzt sich auf internationaler Ebene für nachhaltige Praktiken im Sport einsetzt. Ihre Ziele lauten: CO₂-Neutralität und „Zero Waste“ im Sportsektor bis 2030 sowie Verringerung der körperlichen Inaktivität um 15 Prozent.
Handlungsfelder: Stellschrauben, die nachhaltigere Wettbewerbe ermöglichen
- Bau & Betrieb von Veranstaltungsstätten
- Energie- und Wasserverbrauch
- Abfallvermeidung und -reduzierung
- Catering und Merchandising
- Natur- und Landschaftsschutz
- Verkehr und Lärm
- Dokumentation und Transparentmachung von Nachhaltigkeitsleistungen
- Offener Dialog und frühzeitige Einbindung aller Beteiligten und Betroffenen