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So will ein englischer Fünftligist der grünste Fußballverein der Welt werden

 

Was hat ein Besuch im Fußballstadion mit Nachhaltigkeit zu tun? Für die meisten Fans vermutlich nicht allzu viel. Die Forest Green Rovers haben es zu ihrer Mission gemacht, das zu ändern – mit einem revolutionären Ansatz. Im Mittelpunkt: die weltweit erste Fußballarena aus Holz.

Der Vereinsname ist Programm: Der FC Forest Green Rovers aus der westenglischen Kleinstadt Nailsworth setzt ganz auf grüne Innovationen, und das auf und abseits der Spielfläche. Seit der Traditionsklub 2010 eine Partnerschaft mit dem lokalen Energieerzeuger „Ecotricity“ eingegangen ist, haben sich die Verantwortlichen ein ambitioniertes Ziel gesetzt. Aus den selbsternannten „grünen Teufeln“ soll der nachhaltigste Fußballverein der Welt werden. Dafür hat das Team ein umfassendes Zukunftskonzept entwickelt.

Alles außer Holzklasse

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Im Fokus der Nachhaltigkeitspläne steht ein neues Stadion, das „New Lawn“. Das Besondere daran: Die Arena besteht fast vollständig aus Holz. Grundgerüst, Tribünen und Verkleidung – alle zentralen Elemente der Baustruktur entstehen aus dem nachwachsenden Rohstoff. Das gilt sogar für Sitzreihen und Bodenplatten, die in den meisten anderen Stadien aus Beton oder Stahl bestehen. Damit möchte der Verein einen Beitrag zum Umweltschutz leisten und einen klimaneutralen Betrieb sicherstellen. „Wenn man sich vor Augen führt, dass rund drei Viertel des CO2-Austoßes eines Stadions auf das Baumaterial zurückgehen, leuchtet es ein, warum eine nachhaltige Bauweise so wichtig ist”, sagt Dale Vince, Vorstandsvorsitzender der Forest Green Rovers. 5.000 Zuschauer wird der neue Fußballtempel fassen, bei einem größeren Fan-Andrang lassen sich die Kapazitäten langfristig auf bis zu 10.000 Besucher erweitern. Die Kosten für das grüne Zukunftsprojekt liegen bei rund 110 Millionen Euro, die Bauarbeiten sollen in Kürze beginnen.

Solarenergie und Mähroboter

Mähroboter

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Für das Stadiondach haben sich die Planer des zuständigen Architekturbüros „Zaha Hadid Architects“ eine außergewöhnliche Lösung einfallen lassen: Die Abdeckung soll mit einer transparenten Membran überzogen und anschließend begrünt werden. Diese lichtdurchlässige Konstruktion sorgt für effektiven Lärmschutz und trägt gleichzeitig zum Rasenwachstum bei. Eine Regenwassersammelanlage fängt zudem Niederschlag auf und bewässert automatisch die chemisch unbehandelte Spielfläche. 170 Solarpanele auf dem Dach und rund um die Anlage werden nach der Eröffnung ein Viertel der Energie für den Stadionbetrieb bereitstellen. Sie liefern auch den Strom für den via GPS gesteuerten „MowBot“, den ersten solarzellenbetriebenen Mähroboter im britischen Profifußball. Der elektronische Platzwart verwertet das geschnittene Grün anschließend zu Naturdünger, der auch Landwirten aus der Region zu Gute kommt.

Rundum grün

Um die Artenvielfalt vor Ort zu fördern, hat der Verein auch die Umgebung der Arena in ein Biotop verwandelt. Daneben entsteht auf einem 40 Hektar großen Areal ein öffentlich zugänglicher „Eco Park“, der Trainingseinrichtungen, ein Sportwissenschaftszentrum und mehrere Naturrasenplätze beherbergen wird. Den Freizeit- und Erholungszonen ist zudem ein grünes Gewerbegebiet angegliedert, das Arbeitsplätze für bis zu 4.000 Menschen schaffen soll. Auch bei der Anreise gehen die Forest Green Rovers mit gutem Beispiel voran: Ein Teil der Spieler und Mitarbeiter ist bereits auf Elektrofahrzeuge umgestiegen. Der andere tankt Biokraftstoffe, die unter anderem aus dem recycelten Altspeiseöl der Klubkantine gewonnen werden. So viel grünes Engagement kommen auch bei den Fans gut an: Seit Einführung der Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind die Zuschauerzahlen bei Heimspielen um knapp 25 Prozent gestiegen. Der Bau des neuen Holzstadions kommt also genau zur rechten Zeit.

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