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Leben ist das, was passiert, während du andere Pläne machst…

 

Nein, wir werden dich nicht vermissen, 2020. Seit März stand unsere Welt Kopf und wurde seither nicht wieder auf die Füße gestellt. Das Blog-Team wirft einen Blick zurück: Was bleibt von einem außergewöhnlichen und herausfordernden Jahr, das uns Grenzen gezeigt und Flexibilität gefordert hat? War vielleicht doch nicht alles so doof, wie es beim ersten Gedanken an 2020 scheint? Nehmen wir am Ende sogar noch etwas mit ins neue Jahr?

Im April, da warteten wir darauf, dass endlich einer die Ereigniskarte zieht: „Geht alle zurück auf Los und fangt noch einmal von vorne an“. Die Karte, die alles auf Anfang setzt und uns sagt, dass alles nur ein schlechter Scherz war. Aber die kam nicht. Stattdessen saßen wir im ersten Lockdown – abgeschnitten von allem, was uns zuvor wichtig erschien. „Der erste Lockdown ist die Zeit, die mir sicherlich am meisten in Erinnerung bleiben wird. Das war eine Zeit, in der auf allen Seiten Unsicherheit zu spüren war“, sagt Marcus. Reisen, Konzerte, Sport, Familienbesuche – alles, was das Leben schön und aufregend machte: abgesagt.

Stattdessen: Shut down in den heimischen vier Wänden. Dass das schnell zur Herausforderung werden kann, merken Finja und ihr Freund: zwei Homeofficer und ein Büro, das zugleich auch Schrank ist. Auch Julia und ihr Freund spüren die Enge – und ziehen die Konsequenz: Corona hin oder her, die beiden ziehen um. Tim wagt sogar den Job- und Wohnortswechsel inmitten der Pandemiezeit. Er lässt Freunde und Job im Freistaat zurück, um ein neues Leben im Bergischen zu beginnen. Und landet allein im Homeoffice. Der Verzicht traf alle hart – Konzertkarten vergilben zusammen mit Vouchern von Reiseanbietern an der Kühlschranktür, die Fernreise weicht der Deutschlandtour, der Glühwein brodelt auf dem heimischen Herd und die eigene Küche ist die beliebteste Location für Weihnachtsfeiern – aufgepeppt durch einen Palmen-Hintergrund bei Zoom.

Die seltenen Treffen mit Freunden und der Familie beginnen mit linkischen Begrüßungsritualen und enden mit der vagen Phrase „bis die Tage“. Niemand weiß, wann und ob wir uns wiedersehen dürfen. Das war doch alles mal schöner. Das konnten doch selbst wir steifen Deutschen schon mal besser. Oder? Die Unsicherheit und der Verzicht auf das Selbstverständliche drücken bei uns allen auf die Stimmung. Und macht uns auch erfinderisch.

Jacqueline entdeckt die Schätze vor der Haustür. Wanderungen mit einer Freundin durch das Bergische Land tragen sie durch schwere Zeiten und zeigen ihr, welch wunderschöne Umgebung gleich vor der Haustür anfängt. Daneben sorgt die virtuelle Tanzstunde für Entlastung. Kimberly und Finja treffen die Familie digital und sind erstaunt, wie der Lockdown längst überfällig gewordene Familientreffen auf Distanz zur Gewohnheit werden lassen. Finja peppt das Homeoffice mit einem Plantschbecken auf. Die Natur, die Familie und die engen Freunde – sie rücken im Jahr 2020 wohltuend näher. Die Telefonate mit den Lieben schaffen Nähe, die Ausflüge in die Natur die notwendige Weite nach engen Homeoffice-Tagen.

Mehr Zeit für sich – nicht nur Jaqueline und Marcus sind sich einig, dass 2020 eine wünschenswerte Entschleunigung des durchgetakteten Alltags mit sich gebracht hat. Die tägliche Hetze zwischen Job- und Privatverpflichtungen wurde durch wohltuend ungefüllte Zeitfenster ersetzt. Tim, Kimberly und Finja merken, wie sie die kleinen Dinge im Alltag deutlich mehr schätzen: Hier ein Kaffee in der Sonne, dort ein Plausch mit einem guten Freund – Dinge, die früher selbstverständlich waren, werden heute als das betrachtet, was sie eigentlich sind: kleine Schätze.

Das alte Jahr hatte es in sich – darin sind wir uns einig. Aber trotzdem hat es uns einiges gezeigt, was wir vorher nicht sehen wollten: Das Leben geht auch langsamer, leiser und achtsamer – und ist gerade deshalb gut. Solange wir alle gesund sind.

Und so ist es nicht verwunderlich, dass einige Errungenschaften des vergangenen Jahres sogar ins neue Jahr mitkommen dürfen: die Ruhe, die Wertschätzung, die Achtsamkeit, die Bedeutung des Moments und die Nähe zu Familie und guten Freunden. Das alles soll uns auch im neuen Jahr begleiten. Aber am allermeisten wünschen wir uns, dass die Gesundheit zurückkommt – und zwar für alle. Und mit ihr ein Stückchen unbeschwertes Leben. Was nehmt ihr mit ins neue Jahr? Was sind eure größten Wünsche für das neue Jahr? Schreibt es uns in den Kommentaren.

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