Vorsätze für ein nachhaltigeres 2020
Wir als 21 Grad Redaktionsteam haben uns mit dem Thema Neujahrsvorsätze befasst und einmal unsere ganz persönlichen Meinungen und Vorsätze formuliert.
Vanessa:
Ich bin kein Freund von radikalen Maßnahmen. Denn was wahrscheinlich jeder Mensch kennt, der sich selbst beobachtet und reflektiert, dass große Herausforderungen und Veränderungen oft nicht gerne angegangen werden… Stelle ich mir zum Beispiel vor, dass ich ab morgen komplett plastikfrei leben soll, weiß ich überhaupt nicht wie ich das anstellen soll. Plastik ist einfach überall. Angefangen von Lebensmittelverpackungen, über Kosmetikartikel bis hin zu Gegenständen, die kaum ins Augenscheinmerk fallen, wie Büromaterial, Briefumschläge mit Sichtfenster, Kochgeschirr, Babyflaschen, Kinderspielzeug, Flip-Flops, Kassenzettel, sogar Kaugummis!!! Diese Gegenstände begleiten uns seit Jahren und es fällt uns schwer uns davon zu trennen oder Alternativen zu finden – denn irgendwie haben wir uns an sie gewöhnt. Daher müssen wir erst einmal an unserem „Mind Set“ arbeiten, bevor wir radikale Maßnahmen ergreifen. Meine Devise ist daher: Auch ein wenig ist mehr! Hauptsache etwas machen und damit jeden Tag unseren Planeten etwas „grüner“ gestalten… Mein Vorsatz für 2020 ist also mich langsam an Neues heranzutasten. Und dazu fällt mir auch schon einiges ein:
Weniger Plastik – mehr Natur!
- Mehr aus dem Wasserhahn trinken! Das ist, wenn man in Köln wohnt, etwas „tricky“… Aber die kleine „Britta“ filtert den Kalk super 😉
- Einen Haushaltsgegenstand plastikfrei ersetzen
- Gelegentlich im „Unverpackt“-Laden oder auf dem Wochenmarkt einkaufen
Weniger CO2 – mehr Umwelt!
- Mitfahrgelegenheiten nutzen und am Wochenende das Fahrrad nehmen (das werde ich mir dann im Frühjahr zulegen)
- Den Vermieter nerven, dass er die Heizung modernisieren sollte!
- Mal spazieren gehen, statt Netflix gucken
Weniger Stress – mehr Gesundheit!
- Regelmäßig und ausreichend schlafen – denn nachhaltige Vorsätze können auch mir zugutekommen
- Respektvoller Umgang mit Essen – Weniger einkaufen Reste verwerten oder teilen
- Mama anrufen und von den kleinen Erfolgserlebnissen berichten – vllt. stellt sie ja auch was um 😊
Julia:
Weniger MIV*, dafür mehr Öffis
2020 möchte ich gerne im Alltag öfter mit Bus und Bahn statt dem Auto unterwegs sein. Damit dieses Ziel nicht so diffus bleibt und ich es auch tatsächlich umsetze, habe ich schon einen konkreten Plan geschmiedet: der autofreie (Mon-)Tag. Mindestens einmal in der Woche (vorzugsweise montags 😊) bleibt 2020 mein Auto stehen! Um meinen Arbeitsweg zu bewältigen werde ich stattdessen Zug fahren. Das ist hier wirklich praktisch, da Büro und Bahnhof direkt nebeneinander liegen. Darüber hinaus habe ich mir außerdem fest vorgenommen auch in meiner Freizeit öfter auf das Auto zu verzichten. Kleinere Einkäufe kann man schließlich auch super zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigen. Wohnt man so wie ich in Wuppertal, ist Rad fahren zwar immer etwas abenteuerlich – aber irgendwie macht es das ja auch spannend.
*Motorisierter Individualverkehr
Marcus:
Alle Jahre wieder das gleiche Spiel. Kaum ist die Weihnachtszeit vorüber, fragen sich alle gegenseitig, welche guten Vorsätze für das neue Jahr umgesetzt werden sollen. Dabei kennen wir alle die Ergebnisse, die sicherlich auch nächstes Jahr wieder zu erwarten sind: Ein hochmotivierter Start im Januar, Durchhalteparolen im Februar und ein deutliches Abflauen im März bevor Ostern wieder alles beim Alten ist.
Dabei ist es doch so: Wenn wir etwas ändern wollen, könnten wir es doch einfach sofort tun, nicht erst morgen oder nächstes Jahr. Und es gibt reichlich Möglichkeiten, etwas Gutes für sich und im Idealfall auch für die Umwelt oder die Gesellschaft zu tun. Ich bin selbst sicherlich nicht immer ein Musterschüler, aber vielleicht könnten die folgenden drei Beispiele eine Indikation für Dinge sein, die fast jeder umsetzen kann.
Da wäre etwa das Ehrenamt, welches ich beim Tennisclub Grün-Weiß Lennep e.V. ausübe. Als vor vier Jahren ein neuer Sportwart gesucht wurde, habe ich mich eben nicht schnell genug weggeduckt. Darüber hinaus habe ich mich vor drei Jahren entschieden, grünen Strom und auch (zumindest anteilig) grünes Gas zu kaufen. Natürlich bei einem Versorger, der ausschließlich in grüne Projekte investiert. Interessanterweise ist diese Energie nicht teurer als der Standardtarif beim örtlichen Versorger. Das dritte Beispiel hilft einem kleinen Mädchen aus Uganda. Meinen Kindern habe ich im letzten Jahr zu Weihnachten eine Patenschaft geschenkt. Von unserem Beitrag werden seitdem die Schulgebühren finanziert.
Und ich wette, auch Euch fallen jede Menge tolle Beispiele ein, die Welt ein kleines Bisschen besser zu machen. Vielleicht bleibt dann ja doch nicht alles wie gehabt. In diesem Sinne wünsche ich Euch ein frohes neues Jahr! 😊
Corinna:
Die Glühbirnen sind getauscht, der Joghurt kommt aus dem Glas, Fleisch und Fisch wurden vom Teller verbannt, die Einkäufe werden mit dem Fahrrad herangekarrt – so langsam gehen mir die Ideen aus, wie ich meinen Alltag nachhaltiger gestalten könnte. Beim Nachdenken fällt mir auf, dass ich meine eigenen Nachhaltigkeitsbemühungen auf die Umwelt reduziere. Hier weniger Plastik, da weniger CO2-Ausstoß. Schaue ich mir die Vaillant Nachhaltigkeitsstrategie an, sollte ich mich einfach mal in anderen Bereichen umschauen. Klar, die Umwelt ist wichtig – ich lebe in einem Ballungsgebiet mit unfassbar schlechter Luft. Aber was ist denn mit dem sozialen Bereich? Was ist mit den Menschen, die weniger haben als ich? Mit denen, die nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurden? Mir fällt auf, dass ich hier eine Trägheit an den Tag lege, die beschämend ist. Mein ehrenamtliches Engagement beschränkt sich auf das unmittelbare Umfeld und tut auch nicht weh – Thekendienst beim Fußballturnier, Elternbeirat im Kindergarten, Schwimmbegleitung der Erstklässler. Es ist an der Zeit, der Gesellschaft ein bisschen mehr zurückzugeben. Mein nachhaltigeres 2020 wird ein sozialeres 2020. So viel steht fest. Jetzt muss ich nur noch passende Projekte finden. Vielleicht machen ja auch die Kinder mit – damit sie auch mal in der Praxis sehen, dass wir wirklich so privilegiert leben, wie Mama es fast jeden Tag behauptet.
Jacqueline:
Mein Vorsatz für das Jahr 2020 ist der Verzicht auf Inlandsflüge. Das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz liegt mir sehr am Herzen, weswegen ich im Alltag versuche, einiges dafür zu tun: Vegetarische Ernährung, Zug- und Busfahrten zur Arbeit statt Fahrten mit dem eigenen PKW , Einkauf von regionalen und Bioprodukten, Beziehen von Ökostrom und die Reduzierung von Plastikmüll.
Ein Dorn im Auge waren mir letztes Jahr jedoch die – zwar wenig- aber dennoch gebuchten Inlandsflüge. Grund dafür sind bzw. waren die sehr schlechten Alternativen, wenn es um die Reisen nach München geht. Ich bin sehr viel an Wochenenden unterwegs und verbringe meine freie Zeit gerne mit Kurztrips oder den Besuch der Familie, die deutschlandweit verteilt lebt. Berlin, Hamburg, Frankfurt, Dresden und weitere Städte sind dabei kein Problem. Bei früher Buchung ist die Bahn preislich völlig akzeptabel und super angenehm zu fahren. Nach München ist dies aber oft schwieriger und die Bahn von Köln nach München sehr teuer. Teilweise das dreifache wollte die Bahn für die Strecke haben, verglichen mit dem Flugzeug, weswegen ich dann leider doch meistens auf das Flugzeug zurückgegriffen habe. Doch damit ist 2020 nun Schluss. Sowohl privat als auch dienstlich will ich 2020 auf Inlandflüge komplett verzichten, um einen weiteren Beitrag für die Umwelt zu leisten.