Blick über eine endlos weite Landschaft mit Wiesen und Wäldern, im Hintergrund geht leuchtend die Sonne auf.
105 Lesern gefällt das

Das Klimapaket kommt! Was steht drin? Was läuft aktuell? (Artikel 1/2)

 

Vor wenigen Tagen hat die Bundesregierung das Klimapaket verabschiedet. Vor allem Klimaaktivisten und der „Fridays for Future“-Bewegung um Greta Thunberg gehen zwar viele Festlegungen noch nicht weit genug. Für Hausbesitzer aber hat das Klimapaket schon ganz konkrete Auswirkungen, im Neubau genauso wie beim Austausch einer Heizung. So soll es ab 2030 keine Ölheizung mehr geben. Fachleute sehen deswegen im Klimapaket einen praxisgerechten Beitrag zur Wärmewende.

Alles, was Ihr rund um das Klimapaket und seine Auswirkungen in der Praxis wissen müsst, erfahrt Ihr ab sofort auf der folgenden Seite: „Was bedeutet das Klimapaket für Haus und Heizung? ”. Diese Seite wird regelmäßig aktualisiert, so dass Ihr immer mit den aktuellsten Infos versorgt seid. Und wenn Ihr mitdiskutieren oder Eure Meinung beispielsweise zum Verbot von Ölheizungen oder zu Euren Erfahrungen beim Heizungstausch sagen möchtet: Schreibt uns einfach hier einen Kommentar.

Was steht im Klimapaket?

Im Klimapaket werden die Maßnahmen beschrieben, wie Deutschland gemäß dem europäischen Klimaschutzabkommen seine CO2-Emissionen senkt. Ziel ist es, ab 2050 CO2-neutral zu sein. Also nicht mehr CO2 zu erzeugen, als die Natur wieder aufnimmt. Ein wichtiger Ansatzpunkt sind dabei Gebäude, weil für Heizung und Warmwasser etwa 26 Prozent der gesamten Endenergie in Deutschland verbraucht werden (Quelle: Umweltbundesamt).

Deshalb sollen über das Klimapaket auch möglichst bald Heizungen mit einem besonders hohen CO2-Ausstoß ausgetauscht werden. Dies betrifft insbesondere Ölheizungen: Ab 2026 dürfen keine neuen mehr installiert werden. Gefördert werden gleichzeitig Heizungen, die erneuerbare Energien nutzen – beispielsweise Wärmepumpen.

Das geplante Gesetz ist von vielen Sachverständigen bei der ersten Anhörung (6. Nov. 2019) im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit als „Schritt in die richtige Richtung“ gelobt worden. Alexander Barthel vom Zentralverband des Deutschen Handwerks lobte beispielsweise die steuerliche Sanierungsförderung, während Frederik Moch vom Deutschen Gewerkschaftsbund den Gesetzentwurf als „guten Mix verschiedener Instrumente“ beurteilte.

Welche Heizung ist künftig die beste?

Zwei Männer schauen an einem modernen Wohnhaus empor.

Mit dem Klimapaket werden die Weichen für eine regenerative Zukunft gestellt. Hausbesitzer sollten sich deswegen unbedingt vom Fachmann beraten lassen, wenn es um eine neue Heizung geht.

Diese Frage wird jetzt häufig gestellt, kann aber natürlich nicht pauschal beantwortet werden. Vereinfacht kann man aber sagen: Jede Heizung mit regenerativen Energien, beispielsweise Wärmepumpen oder PV-Anlagen, sind durch das Klimapaket besonders zukunftssicher. Im Bestand, beispielsweise im Rahmen einer Sanierung, sind solche Anlagen aber aus technischen Gründen nicht immer möglich. Dann gibt es als Ausweg hoch effiziente Gas-Brennwertheizungen oder Hybridsysteme aus Wärmepumpe plus Gas-Brennwertanlage. Diese sind auch eine sehr gute Alternative zur Ölheizung, weil damit auch die alten Heizkörper weiter genutzt werden können.

Unter bestimmten Umständen fördert sogar die KfW-Bank den Einbau dieser Heizungen.

Wenn ihr mehr wissen wollt:

105 Lesern gefällt das

6 Kommentare

Thomas Panzer

Hallo,
kurz und gut erklärt! Jedoch haben sich da ein paar Fehler eingeschlichen. Man verbraucht keine Energie, dass ist lt. dem Energieerhaltungssatz nicht möglich. Im Artikel wird suggeriert, dass gerade die Ölheizung viel mehr an CO2 ausstößt als andere Heizungssysteme. Handelt es sich dabei um eine Öl-Heizwert Gerät wäre das okay, aber bei einem modernen Öl-Brennwert Gerät hinkt der Vergleich gewaltig. Die Bundesregierung, die dieses Gesetz verabschiedet hat wurde was die moderne Ölheizung mit Brennwerttechnik angeht schlecht beraten. Aber ein Bauernopfer muss es geben.

21 grad Redaktion

Hallo Thomas,
vielen Dank für Dein Feedback.
Du hast natürlich recht. Energie verbraucht sich nicht, sondern wechselt nur die Form. Gemeint ist hier vielmehr der Verbrauch von fossilen Energieträgern. Im Vergleich zu einem Öl-Heizwert Gerät ist ein Öl-Brennwertgerät natürlich effizienter und umweltschonender. Dennoch verbrennt Gas noch etwas sauberer als Öl, daher gehen unsere Empfehlungen in diese Richtung.
Der von Dir angesprochene Strommix in Verbindung mit einer Wärmpumpe ist ebenfalls ein gutes Argument. Wir sehen hier allerdings eine klare Entwicklung, denn der Anteil regenerativer Energien steigt seit Jahren kontinuierlich und ein weiterer Ausbau ist geplant bzw. gefordert. Zudem lässt sich die CO2-Bilanz einer Wärmepumpe mit Strom aus einer Photovoltaikanlage und/oder einem grünen Stromtarif sehr gut weiter verbessern.
Liebe Grüße,
Jacqueline vom 21 grad Team

Karl-Heinz

Hallo Zusammen

Aus meiner Sicht stecken wir so lange in der Umsetzungskrise des gewünschten Klimawandels, bis der weitere Ausbau von Windkraftanlagen wieder Fahrt aufnimmt. PV Anlagen haben den Nachteil, dass sie nur über Tag Strom produzieren können. Bei von Windkraftanlagen produziertem Strom geht die Windgeschwindigkeit mit der dritten Potenz in die Leistungsformel ein. Doppelte Windgeschwindigkeit = achtfache Leistung. Die Parameter dieser beiden Techniken haben also ihre Tücken, die beherrscht werden wollen. Um eine gewisse Unabhängigkeit von Kraftwerken zu erreichen, muss dringend die Infrastruktur von Batteriespeichersystemen ausgebaut werden. Ich frage mich, warum es diese nicht längst im großen Maßstab gibt. Es ließen sich bereits montierte PV Anlagen viel besser nutzen für die Eigenversorgung mit Strom und es würden dann auch Wärmepumpen sogar in älteren Gebäuden Sinn ergeben. Mit Strom betriebene Heizungsanlagen sind darüber hinaus viel weniger komplex als Öl- oder Gasgeräte oder noch schlimmer BHKWs oder Brennstoffzellen. Damit haben zB Wärmepumpen auch viel weniger Fogekosten.

Es wäre vielleicht auch sinnvoll, PV Anlagen mit Batteriespeichersystemen staatlich zu fördern, da diese Technik für einen hohen Autarkiegrad womöglich eine Wärmepumpe als Wärmererzeuger nach sich zieht.

So oder so ist es ein spannendes Thema, wie die Klimawende geschafft werden kann, trotz der ganzen Hindernisse.

Viele Grüße

Karl-Heinz

Willibald Janker

Hallo,
die beste Methode CO2 zu sparen ist Energie (Strohm) zu sparen. Der Austausch aller Heizungspumpen durch Hocheffizient Pumpen sollte gesetzlich verpflichtet werden.
Da wäre ein riesen Einsparpotenzial.

Kilian

Sehr schöner Text, sehe einige Aspekte allerdings anders. Aber ich finde auch das Effiziente Pumpen ein großes Einsparpotenzial. 🙂

Martin Gerken

Der Text sollte als veraltet gekennzeichnet werden. Eine rein fossile Heizung darf 2024 nicht mehr neu eingebaut werden.

Schreibe gerne einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.