Wie verbringen Sie Ihre Mittagspause
In Deutschland findet die Mittagspause zumeist in der Zeit zwischen 11:30 bis 13:30 Uhr statt und stellt eine willkommene Unterbrechung des Arbeitsalltages dar. Durch Homeoffice hat sich unsere Mittagspause aber zum Teil stark verändert. Wir haben dies zum Anlass genommen um einmal in unsere Redaktion nachzufragen, wie die Kollegen Ihre Mittagspause verbringen und wie sie sich durch das Arbeiten von zuhause aus verändert hat.
Julia:
Der wohl größte Unterschied zwischen der Mittagspause im Home Office und der Pause im Büro sind die fehlenden Kollegen. Früher sind wir öfter gemeinsam in den nahegelegenen Supermarkt oder zu einem Imbiss gegangen, haben gemeinsam eingekauft und dann auch gemeinsam gegessen. Das fehlt im Home Office natürlich besonders. Ganz allein bin ich aber dennoch nicht. Meist beginne ich die Mittagspause mit einem kurzen Spaziergang mit meinem Hund im Park um die Ecke. Bei Sonnenschein esse ich gerne auch mein Mittagessen dort. Keine der beiden Pausenvarianten ist besser oder schlechter – aber die Pause im Home Office läuft anders ab. In meiner Pause ist mir eine kurze Erholung von der Arbeit und frische Luft besonders wichtig. So bin ich danach wieder fit für die zweite Tageshälfte.
Tim:
Verbringst Du Deine Pause im Home Office anders als zu Bürozeiten?
Ja. Meine Mittagspause im Home Office findet tendenziell später am Tag als im Büro statt, zudem bin ich bei der Wahl der Uhrzeit grundsätzlich flexibler. Mal findet sie schon um 12 Uhr statt, mal um 12.30 Uhr und mal auch erst um 13.30 Uhr – je nach Terminen und To Dos. Zudem gehören mittlerweile Musik bzw. Radio zu meiner Mittagspause dazu.
Falls ja: Was ist besser/schlechter?
Besser ist auf jeden Fall, dass ich mich jetzt tendenziell gesünder ernähre, da z.B. der Gang zum Imbiss um die Ecke wegfällt. Schlechter ist, dass man die Pause fast immer allein und ohne die Gesellschaft der Kollegen/innen verbringt.
Wie sieht eine optimale Mittagspause für Dich aus?
Die optimale Mittagspause dauert für mich mindestens 30 Minuten, findet ohne große Hektik statt und motiviert für den Tagesendspurt am Nachmittag. Ein kurzer Blick auf Twitter holt mich zudem zu den wichtigsten Neuigkeiten und Nachrichten aus aller Welt ab. Wenn jetzt noch die passende Musik im Radio läuft, kann ich durchaus von einer „optimalen Mittagspause“ sprechen.
Was ist Dir besonders wichtig in Deiner Pause?
Wichtig ist mir in meiner Pause, dass sie ausreichend Zeit für etwas Abstand vom Arbeitsplatz (sowohl räumlich als auch gedanklich) bietet, sodass das Wort Pause auch wirklich seinen Sinn und Zweck erfüllt. Sprich: Eine Pause am Schreibtisch kommt im Home Office nicht für mich in Frage, es braucht schon einen Tapetenwechsel.
Corinna:
Ja, meine Mittagspause ist ganz schön anders geworden. Früher habe nicht mit dem Call im Ohr Bratkartoffeln und Spiegeleier kredenzt. Und auch nicht bang aus dem Fenster geguckt, wo die Kinder denn bleiben, weil das Essen langsam im Ofen einen besorgniserregenden Farbton annimmt. Ich bin weder eine passionierte noch eine besonders fantasievolle Köchin – und plötzlich finde ich mich da, wo ich nie hinwollte: mittags in der heimischen Küche am Herd. Ich kann nicht einfach aufstehen und essen. Vielmehr muss ich erst einmal für vier Personen das Essen kochen, bevor wir es gemeinsam verspeisen können. Ich bin häufig gehetzt – nicht nur einmal ist mir das Essen schwarz geworden, weil ich den Ofen angestellt hatte und dann in einem Call verschwunden bin, ohne den Küchenwecker zu stellen. Und trotzdem finde ich die gemeinsamen Mittagessen mit der Familie schön. Wir reden nicht nur morgens (sofern da schon einer zum Reden aufgelegt ist) und abends, sondern auch in der „Halbzeit“. Die Eindrücke aus der Schule und dem Arbeitsmorgen landen unmittelbar und ungefiltert am Mittagstisch. So manches Problemchen ließ sich dort gleich klären und so zahlreiche Anekdoten gehen nicht in Alltagsturbulenzen unter. Die vielen Erzählungen schaffen familiäre Nähe und Teilhabe, die wir in der Intensität zuvor nicht hatten. Das möchte ich keinesfalls mehr missen. Und dass es in meiner Küche überdurchschnittlich häufig Nudeln mit Pesto gibt, freut die überaus nudelaffine Familie.
Kerstin:
Corona hat einige Dinge im Arbeitsalltag verändert – eine Sache blieb bei mir jedoch unverändert: Der Magen fängt auch im Homeoffice um punkt 11.30 Uhr langsam an zu knurren! Wenn ich es bis dahin noch nicht getan habe, dann kommt spätestens jetzt der Zeitpunkt, an dem ich mir überlege, was ich essen werde. Meine Mittagspause beginnt dann in der Regel zwischen 12 Uhr und 12.30 Uhr.
Die letzten Monate verlief die Pause zumeist recht unspektakulär, denn ein Großteil der Zeit verbrachte ich damit, das Mittagsessen zuzubereiten. Danach wurde mal mehr mal weniger schnell gegessen – je nachdem wie viel Zeit noch blieb – und dann war die Mittagspause auch schon vorbei.
Seit ungefähr zwei Wochen gestalte sich meine Mittagspause etwas anders. Vor Corona hatte ich mir schon einmal angewöhnt für den nächsten Tag vorzukochen, sodass ich mein Essen in der Firma nur noch warm machen brauchte. Damals rührte meine Motivation vor allem daher, dass ich es leid war, jeden Mittag ein Sandwich vom Bäcker zu holen oder auf das wenig schmackhafte Kantinenessen zurückzugreifen. Seit zwei Wochen koche ich wieder vor. Der große Vorteil: Ich habe mittags viel Zeit gewonnen und genieße diese am liebsten einfach in der Sonne auf dem Balkon oder aber gehe z.B. dem Ruf des Eis‘ nach und mache einen kurzen Spaziergang zur Eisdiele des Vertrauens 😉
Jacqueline:
Verbringst Du Deine Pause im Home Office anders als zu Bürozeiten?
Meine Pausen im Home Office sehen anders aus als meine Mittagspausen im Büro. Während ich zu Bürozeiten die Pause mit den Kollegen verbracht habe und oft im nahgelegenen Supermarkt einen frischen Salat geholt habe, nutze ich die Pause im Home Office oft für Spaziergänge. Nach einem Vormittag mit oftmals 4 Stunden Videokonferenzen tut die frische Luft um die Nase in der Pause richtig gut.
Falls ja: Was ist besser/schlechter?
Was leider sehr fehlt ist der informelle Austausch mit den Kollegen und die Möglichkeit, sich auch über private und nicht nur geschäfftliche Themen zu unterhalten. Ein wenig besser an der Pause im Home Office finde ich die Möglichkeit, sich auch mal eine Kleinigkeit kochen zu können. Backofen und Herd sind da ein echter Zugewinn für die Zubereitung eines ausgewogenen Mittagessens.
Wie sieht eine optimale Mittagspause für Dich aus?
Eine optimale Mittagspause darf im Home Office für mich auch gerne mal länger dauern als die festgesetzten 45 Minuten. Wenn der Terminkalender es zulässt, verlängere ich meine Pause dann auch gerne, um einen Spaziergang und ein Mitaggessen ohne Hektik unter einen Hut zu bekommen. Eine verlängerte Mittagspause hilft mir auch dabei, frisch und mit etwas Abstand in die zweite Arbeitshälfte am Nachmittag zu starten.
Was ist Dir besonders wichtig in Deiner Pause?
Wie oben schon gennant sind es die beiden Punkte frische Luft inkl. Bewegung und ein frisch zubereitetes Mittagessen. 😉