Eine Frau mit langen braunen Haaren schöpft mit beiden Händen an einem Waschtisch Wasser aus einem Wasserhahn
32 Lesern gefällt das

Alltagstipp: Wasserhärte viel mehr als eine Geschmacksfrage!

 

Je nachdem, wo Ihr wohnt, kennt Ihr genau diese Alltagsprobleme: Schon ein paar Tage nach dem Duschen ist die Brause wieder total verkalkt, im Wasserkocher haben sich hässliche Spuren abgesetzt, und der Kaffee schmeckt auch nicht wirklich. Der Grund dafür ist oft zu hartes Wasser! Denn nicht überall ist die Wasserhärte gleich. Das kann sogar zu teuren Schäden führen, beispielsweise an der Heizungsanlage. Hier ein paar ganz einfache Tipps, worauf zu achten ist, um sich vor zu hartem Wasser zu schützen!

Was ist eigentlich Wasserhärte?

Schon beim Blick auf das Etikett einer Mineralwasserflasche ist zu sehen, dass Trinkwasser nicht gleich Trinkwasser ist. In unterschiedlicher Menge gibt es da Stoffe wie zum Beispiel Magnesium, Kalzium, Natrium, Kalium, Chlorid, Sulfat oder Hydrogencarbonat. Die beeinflussen zum einen ganz entscheidend den Geschmack des Wassers – wie bei Eurem Tee oder Kaffee.

Unser Tipp: Die Wasserversorger veröffentlichen regelmäßig Wasseranalysen; wie hier die Stadtwerke München. Da könnt Ihr genau ablesen, wie hart Euer Wasser ist. Angegeben wird die Wasserhärte meistens als °dH; das heißt Grad deutscher Härte. Daran ist zu erkennen, ob Ihr weiches, mittleres oder hartes Wasser habt.

Verursacht hartes Wasser Schäden?

Die Wasserzusammensetzung ist aber nicht nur eine Geschmacksfrage, denn bei zu viel Kalzium und Magnesium im Wasser sind mögliche Schäden in der Trinkwasser- und der Heizungsanlage fast schon programmiert: Der Fachmann spricht dann von hartem Wasser. Das führt in Verbindung mit Wärme zu Kalkablagerungen, durch die sich Rohrleitungen oder sogar der Wärmetauscher an der Heizung zusetzen können.

Unser Tipp: Schaut mal auf Youtube bei Marcel von Zons vorbei. Das ist ein bekannter SHK-Fachmann, der am Beispiel eines Wärmetauschers zeigt, welche Folgen hartes Wasser in der Heizung haben kann.

Welche Wasserhärte ist optimal?

Wenn Ihr weiches (< 7 °dH) oder mittleres Wasser (7 – 14 °dH) habt, müsst Ihr Euch keine Gedanken machen. Im Gegenteil: Dieses Wasser fühlt sich sehr angenehm auf der Haut an, und Ihr braucht sogar weniger Wasch- und Spülmittel. Bei einer Wasserhärte von 14 bis 21 °dH oder sogar noch höher sieht das aber anders aus: Dann solltet Ihr mit einem SHK-Fachmann sprechen, wie man das Wasser enthärten kann.

Das geschieht zum Beispiel ganz einfach über sogenannte Ionentauscheranlagen. In denen wird das harte Wasser über ein spezielles Regeneriersalz geleitet und Kalzium- und Magnesium-Ionen (also: Kalk) durch „weiche“ Natrium-Ionen ersetzt – das Wasser wird „weicher“. Die Wasserhärte kann dabei so genau eingestellt werden, dass es von da an immer im optimalen Härtebereich zwischen 8 und 9 °dH liegt.

Unser Tipp: Lasst Euch von Eurem Heizungsbauer oder Sanitärspezialisten beraten, welche Enthärtungsanlage für Euren Bedarf optimal ist, um die Wasserhärte zu verringern. Und wer einen Garten hat: Die Anlage sollte unbedingt erst hinter der Gartenzapfstelle installiert werden, denn für die Blumen und den Rasen ist hartes Wasser völlig unkritisch.

  Deutsche Wasserhärte Europäische Wasserhärte
Härtebereich weich: < 7 °dH weniger als 1,5 Millimol Calciumcarbonat je Liter
Härtebereich mittel: 7-14 °dH 1,5 bis 2,5 Millimol Calciumcarbonat je Liter
Härtebereich hart: > 14 °dH mehr als 2,5 Millimol Calciumcarbonat je Liter

Wie schütze ich die Heizung vor hartem Wasser?

In einer modernen, eleganten Küche hängt im Hintergrund ein Heizgerät an der Wand.

Moderne Heizungsanlagen sind sehr kompakt aufgebaut, auch die Wärmetauscher aus Edelstahl. Deswegen sollten sie generell nur mit aufbereitetem Wasser befüllt werden.

Für die Heizung aber gilt davon unabhängig: Bitte auf keinen Fall selber Wasser nachfüllen! Die hoch effizienten Wärmetauscher in modernen Brennwertheizungen sind sehr kompakt aufgebaut. Das heißt, darin befinden sich dicht an dicht Rohre mit vergleichsweise geringem Durchmesser, durch die das Wasser geführt wird. Die können sich bei zu hartem Wasser eventuell zusetzen. Um das zu vermeiden, füllt der Heizungsbauer immer nur aufbereitetes Wasser gemäß VDI-Richtlinie 2035 in der Heizungsanlage nach. Dabei achtet er nicht nur auf die Wasserhärte, sondern auch auf den pH-Wert und die elektrische Leitfähigkeit. Und spätestens damit ist klar, dass so eine Arbeit über die Frage der optimalen Wasserhärte hinaus unbedingt in die Hand des Fachmanns gehört…

Wenn Ihr mehr über das Thema Wasserhärte wissen wollt und welche Folgen hartes Wasser hat, dann klickt einfach mal hier beim Umweltbundesamt UBA rein. Da gibt es noch eine Menge weiterer, hoch interessanter Infos.

Oder schildert uns doch in unseren Kommentaren, welche Erfahrungen Ihr schon mit hartem Wasser gemacht habt.

32 Lesern gefällt das

3 Kommentare

Holger G

Ist es Unsinn und raus geworfenes Geld bei 12dH eine Wasserenthärtungsanlage zu installieren oder merkt man es deutlich auf 8dH runter zu gehen ?

21 grad Redaktion

Hallo Holger,

danke für Deine Nachricht und entschuldige bitte unsere späte Rückmeldung. Deine Nachricht ist bei uns leider untergegangen.
Wie in dem Artikel beschrieben, muss man sich bei weichem sowie mittleren Wasser keine großen Gedanken machen. Den Unterschied von 12dH auf auf 8dH wird man vermutlich nur minimal wahrnehmen. Bei einem Wert von über 14dH wird man den Unterschied schon deutlicher merken. Ansonsten lass Dich gerne vom Heizungsbauer oder Sanitärspezialisten beraten. Dieser kann Deine persönlichen Gegebenheiten vor Ort am besten beurteilen und eine Empfehlung aussprechen.

Liebe Grüße,
Jacquelien vom 21grad Team

gvDIgrDT

1

Schreibe gerne einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.