Energie sparen in der Küche – Stromverbrauch von Kühlschrank und Co senken
Elektrische Küchengeräte erleichtern das Leben enorm, sind jedoch große Stromfresser im Haushalt: ganze 27,5 Prozent fallen laut des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft für Kochen, Spülen, Kühlen und Gefrieren an. Mit kleinen Kniffen für den Alltag lässt sich schon viel Energie sparen.
Wie den Stromverbrauch des Backofens senken?
Beim Backofen zahlt es sich aus, mit dem eigenen Gerät vertraut zu sein. Moderne Backöfen haben oft zahlreiche Funktionen, die durch verschiedene Symbole gekennzeichnet werden: Dampfgaren, Grill, Intensivbackfunktion, Bratautomatik, Pyrolyse und vieles mehr. Das richtige Programm zu wählen, ist nicht nur wichtig für die optimale Zubereitung der Gerichte, sondern kann auch Energie sparen. Vorreiter bei den energiesparenden Einstellungen sind Heiß- und Umluft. Hier reichen 20 bis 30 Grad weniger als beispielsweise bei Ober-/Unterhitze. Im starken Kontrast steht hingegen die Pyrolyse. Das spezielle Selbstreinigungsprogramm erzeugt eine Hitze von 500° bis 600° Grad und dauert bis zu drei Stunden. Wer sich diesen hohen Energieverbrauch sparen will, greift lieber zum Lappen und wischt den Backofen regelmäßig aus. So brennen die Speisereste gar nicht erst ein. Bei vielen Gerichten muss der Backofen zudem nicht vorgeheizt werden; dies trifft besonders bei Heiß- oder Umluft zu. Nur sehr empfindliche Speisen wie Soufflée oder Biskuitböden profitieren von einem vorgeheizten Backofen. Ist das Vorheizen unumgänglich, lieber die Backbleche und Backformen vorher aus dem Ofen nehmen. Diese mit aufzuheizen, verbraucht zusätzlich Energie.
Bei vielen Speisen lohnt es sich zu hinterfragen, ob der Backofen überhaupt die richtige Wahl ist. Aufbackbrötchen lieber auf dem Toaster, die Reste von gestern in der Mikrowelle erwärmen und Pommes in der Heißluftfritteuse.
Heißluftfritteuse oder Backofen – was ist sparsamer?
Heißluftfritteusen, auch bekannt als Airfryer, garen Lebensmittel mit heißer Luft, ähnlich wie ein Backofen. Der Stromverbrauch beider Geräte unterscheidet sich laut Stromrechner kaum. Jedoch verteilt sich die Luft in der Heißluftfritteuse schneller: Bis zu 70 km/h können erreicht werden. Dadurch wird das Essen nicht nur besonders knusprig, sondern benötigt auch deutlich weniger Zeit zum Garen und senkt damit den Stromverbrauch. So benötigen Pommes frites beispielsweise nur 15 statt 25 Minuten und werden besonders kross. Ganz ohne Backofen geht es in der Regel jedoch nicht – einem Kuchen oder Braten ist die Heißluftfritteuse noch nicht gewachsen.
Wie lässt sich beim Kochen Strom sparen?
Tee- und Kaffeewasser im Wasserkocher zu erhitzen – das liegt nahe. Aber das Wasser für Nudeln oder Reis im Wasserkocher auf Temperatur zu bringen und dann in den Topf umzuschütten, kann ebenfalls Energie sparen. Das gilt zumindest für ältere Herde, die nur langsam und ineffizient erhitzen. Moderne Herde, insbesondere mit Induktion, können hingegen mit dem Wasserkocher mithalten und sind bei großen Wassermengen sogar effizienter.
Auch die Herdplatten richtig einzusetzen, hilft Energie zu sparen. Die Redensart „Für jeden Topf gibt es einen passenden Deckel“ offenbart sich als gute Empfehlung für die Küche. Denn mit dem (passenden) Deckel erhitzen der Topf und sein Inhalt schneller. Außerdem ist wichtig, die passende Herdplatte zu wählen: Ein zu kleiner oder zu großer Topf kostet beim Kochen mehr Energie.
Wie beim Kühlschrank Strom sparen?
Das Kühlen und Gefrieren verbraucht in der Küche am meisten Strom – rund ein Zehntel des gesamten Haushaltverbrauchs. Der Grund: Die Geräte laufen durchgehend. Trotzdem kann man auch hier mit ein paar Tricks Energie sparen. Ein wirksamer Hebel ist, die richtige Temperatur für den Kühlschrank festzulegen. Meist reichen 6 bis 7 Grad im mittleren Fach. Ein echter Hack ist, Speisen erst auf Zimmertemperatur abkühlen zu lassen, bevor sie im Kühlschrank landen. Beim Einräumen stets die Tür so kurz wie möglich geöffnet lassen. Ein voller Kühlschrank hilft zudem, die Temperatur zu halten, denn die gekühlten Lebensmittel binden die Kälte. Gefrorene Lebensmittel, die im Kühlschrank auftauen, fungieren als effektive Kälteakkus. So dauert das Auftauen zwar etwas länger, spart aber Energie. Auch die richtige Positionierung des Kühlschranks kann Storm sparen: Es empfiehlt sich, mindestens 5 cm Abstand zwischen Kühlschrank und den Wänden zu halten. So kann die Abwärme besser in die Umgebungsluft entweichen. Außerdem ist es sinnvoll, den Kühlschrank nicht ins direkte Sonnenlicht und entfernt von Heizung und Herd aufzustellen.
Strom sparen muss nicht kompliziert sein
In der Küche Energie sparen – das geht schon mit ein paar leicht umsetzbaren Kniffen. Denn das Sparpotenzial in der Küche, einem der Räume im Haus mit dem höchsten Energieverbrauch, ist groß. Mit den Geräten bewusst umzugehen und langfristig kleine Gewohnheiten umzustellen, kann bereits einen bemerkbaren Effekt haben. Und das hat nicht nur einen positiven Einfluss auf den Geldbeutel, sondern schont auch unsere Ressourcen.