Ein Mann denkt über sein Haus nach. Wertvolle Erinnerungen, aber auch notwendige Sanierungen gehen ihm durch den Kopf.
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Individueller Sanierungsfahrplan für Euer Haus: Von A wie Antrag bis Z wie Zuschuss

 

Eigenheim – ein Begriff, beim dem ganz viele Gefühle mitschwingen: Das nach den eigenen Wünschen gestaltete Zuhause. Der Ort, der mit wertvollen Erinnerungen verbunden ist – und das umso mehr, je älter das Haus ist. Die Kehrseite der Medaille: Kommt das Eigenheim in die Jahre, werden Reparaturen fällig. Mehr noch: Der Energieverbrauch ist unverhältnismäßig hoch. Denn gerade in den letzten 20 Jahren hat sich die Effizienz der Heizung und Qualität der Gebäudehülle deutlich verbessert. Was also tun, um den Wert des Eigenheims zu erhalten und den Energieverbrauch zu senken? Der wirtschaftliche Ausweg: ein individueller Sanierungsfahrplan.

Was ist ein individueller Sanierungsfahrplan?

Eigentümer und Energieeffizienz-Experten gehen um das Haus, damit ein individueller Sanierungsfahrplan erstellt werden kann.

Ein geförderter iSFP folgt einer festgelegten Struktur. Dazu gehört beispielsweise die Bestandsaufnahme der energetischen Situation des Hauses vor Ort.

Der individuelle Sanierungsfahrplan – abgekürzt iSFP – zeigt, in welchen Teilschritten ein Altbau zu einem Effizienzhaus saniert werden kann. Dazu wird Euer Haus von einem Energieeffizienz-Experten inspiziert. Er stellt fest, wo Wärmebrücken sind, also Heizenergie über Wände und Mauerecken verloren geht. Er begutachtet, wie dicht die Fenster sind, wie gut das Dach isoliert ist – und vor allem: wie effizient Eure Heizung arbeitet. Denn hier lässt sich mit wenig Aufwand richtig viel Geld sparen.

Das sind nur einige Beispiele, was in einem iSFP per vorgegebener Checkliste ermittelt und ausgewertet wird. Die Ergebnisse bespricht der Energieeffizienz-Experte dann mit Euch, um den gesamten Sanierungsbedarf in sinnvolle Maßnahmenpakete zu gliedern. Das hat zwei Vorteile. Erstens: Die Sanierungskosten können gestreckt werden, denn der Sanierungsfahrplan wird auf 15 Jahre angelegt. Und zweitens: Mit jedem realisierten Maßnahmenpaket spart Ihr sofort Geld, denn der Energieverbrauch verringert sich ja entsprechend.

Was spart der individuelle Sanierungsfahrplan?

An der Wand, neben einem neuen Fenster, ist ein Raumthermostat montiert und zeigt die angenehme Innentemperatur von 21,5°C an.

Energetische Verbesserungen der Gebäudehülle aus einem geförderten iSFP – beispielsweise der Fenstertausch – werden mit einem zusätzlichen Bonus von 5 Prozent belohnt. Schon bei der Umsetzung einer einzigen Maßnahme ist dieser Förderbonus in der Regel höher als der Eigenanteil für die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans.

Natürlich ist es möglich, ein Haus ohne iSFP zu sanieren. Doch wer die Kosten für die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans scheut, verschenkt sogar Geld! Warum? Weil das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) jeden iSFP mit 80 Prozent fördert – bis maximal 1.300 Euro bei Einfamilienhäusern. Damit ist Euer Kostenanteil für die Arbeit des Energieberaters meist nur noch sehr gering. Dafür bekommt Ihr jedoch – zusätzlich zu anderen möglichen Förderungen – vom BAFA einen Bonus von 5 Prozent auf jede Einzelmaßnahme, die den Wärmeverlust über die Gebäudehülle reduziert. Für besser isolierte Haustüren und Fenstern, für die Dämmung von Dach, Fassade oder die Decken unbeheizter Kellerräume gibt es also jeweils den Extra-Bonus von 5 Prozent. Im Verlauf der Sanierung summiert sich allein der iSFP-Bonus schnell zu einem vierstelligen Betrag.

Ein individueller Sanierungsfahrplan spart abgesehen von den sinkenden Energiekosten auch in anderer Hinsicht Geld: Im Gespräch mit dem Experten lassen sich die Maßnahmen so bündeln, dass ohnehin erforderliche Reparaturen eingeschlossen werden. Als sogenannte Umfeldmaßnahmen sind sie dann unter Umständen ebenfalls förderfähig. Wenn beispielsweise das Dach in die Jahre gekommen ist, könnt Ihr im Zusammenhang mit einer entsprechenden Dämmung eine Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM) für die Gesamtkosten (!) beantragen und zusätzlich die 5 Prozent iSFP-Bonus geltend machen.

Um diesen Bonus zu erhalten, sind allerdings bestimmte Formalien zu erfüllen.

Wer erstellt einen individuellen Sanierungsfahrplan?

Entscheidend für einen iSFP ist die Anerkennung des Beraters durch die Förderinstitutionen BAFA und KfW. Solche offiziell bezeichneten Energieeffizienz-Experten findet Ihr auf der Internetseite energie-effizienz-experten.de. Ein Handwerker, den Ihr zum Beispiel mit Arbeiten an eurem Haus beauftragt, kann euch vielleicht ebenfalls eine Art Sanierungsfahrplan anbieten. Das ist dann aber kein iSFP. Denn ein förderfähiger Sanierungsfahrplan muss bestimmten Vorgaben entsprechen und von einem unabhängigen Experten erstellt werden. Der also nicht von der Umsetzung der Maßnahme profitiert.

Zu den wichtigen Formalitäten zählt außerdem, dass der Energieeffizienz-Experte die Erstellung des iSFP durch das BAFA fördern lässt. Das ist nicht nur wichtig, weil es Euch wie zuvor beschrieben Geld spart: Der iSFP ist so automatisch beim BAFA registriert – auch das eine Voraussetzung, um später den Bonus zu erhalten.

Der Energieeffizienz-Experte wird Euch im Verlauf der Sanierungsmaßnahmen weiter unterstützen. Er beantragt zudem auf Wunsch sämtliche Förderzuschüsse und führt gegenüber dem BAFA die Nachweise der fachgerechten Umsetzung der Sanierung. Das spart außer Zeit und Geld auch Nerven. Also: Schaut mal auf der Internetseite energie-effizienz-experte.de nach einem anerkannten Berater in Eurer Nähe.

Mehr Informationen zu den Fördermöglichkeiten für die Sanierung oder den Neubau Eures Hauses findet Ihr auf der Internetseite von Vaillant unter Förderung und Finanzierung.

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