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Trockener Sommer: Wie helfe ich Tieren in der freien Natur? (Artikel 1 von 2)

 

Kein Regen wochenlang, dafür anhaltende Hitze. Solche Dürreperioden gibt es in Deutschland immer häufiger. Unter den hohen Temperaturen und dem Wassermangel leiden Wildtiere genauso wie die Menschen. Wie kann man ihnen am besten helfen?

Wer Haustiere hat, weiß, wie sehr Tiere in einem heißen Sommer leiden. Hunde lassen unentwegt die Zunge baumeln, um ihre Körpertemperatur zu regulieren, und Katzen ziehen sich erschöpft in dunkle Ecken zurück. Haustiere haben immerhin einen Menschen um sich herum, der sie mit Wasser und Abkühlung versorgt. In der freien Natur müssen die Tiere mit den Bedingungen einfach zurechtkommen, was sie in vielerlei Hinsicht sogar tun.

Wie reagieren Wildtiere auf Hitze?

Wildtiere können sich meist besser anpassen, als man denkt. Viele Waldbewohner machen es den Hunden nach: Sie nutzen die Zunge als Verdunstungsplattform und hecheln die Hitze weg. So machen es beispielsweise Fuchs und Kaninchen. Um Überhitzung zu vermeiden, nutzen Hasen die Oberfläche ihrer Löffel, indem die Durchblutung bei großer Hitze dort zunimmt. Tiere, die in einem Erdbau leben, wie Dachs oder Wildkaninchen, trifft man in Hitzeperioden überwiegend in ihrem kühlen Zuhause an. Und so wie sich Katzen an ein schattiges Plätzchen verziehen, tun es auch Rehe oder Wildschweine.

Wildtiere brauchen ungestörte Rückzugsorte

Grundsätzlich fahren Tiere während einer Dürreperiode ihre Aktivitäten so gut es geht zurück. Der gängigste Hitzeschutz ist die Suche nach einem möglichst kühlen, leicht windigen und ruhigen Ort. Dort sitzen sie die heißen Tage aus. Nahen jedoch Besucher, schrecken die Tiere auf und fliehen, was den Körper während der Hitze zusätzlich belastet. Und noch schlimmer: Sie verlieren diesen Rückzugsort. Darum ist es eine große Hilfe für die Tiere, wenn Menschen solche Plätze meiden. Gleiches gilt für die wenigen Wasserstellen, die in einer Dürreperiode bleiben. Sie sind in der Dämmerung sehr beliebt; einige Wildtiere wie Rehe oder Hirsche nehmen dann nämlich ein kühles Bad.

Künstliche Wasserstellen helfen Waldbewohnern

Bei hohen Außentemperaturen benötigen Tiere natürlich ausreichend Wasser. Trocknen angestammte Stellen wie Bäche oder Flussläufe aus, können manche Tiere ihren Bedarf eine Zeit lang recht gut über den Morgentau oder die Nahrung decken. Bei anhaltender Dürre wird es für Vögel, Igel oder Eichhörnchen beispielsweise schwierig.

Dann helfen den Tieren künstliche Wasserstellen. Das können mit Wasser gefüllte alte Blumentöpfe, Eimer oder Schalen sein – einfach an einem geschützten und ruhigen Plätzchen im Wald aufgestellt.

Wichtig ist es, das Wasser möglichst täglich auszutauschen und die Behälter mit heißem Wasser zu spülen. Ansonsten können sich Keime bilden, an denen die Tiere erkranken.

Gartenteiche absichern

Kleinere Wildtiere zieht es auf der Suche nach Wasser an Gartenteiche. Sind diese bereits etwas ausgetrocknet und der Abstand zwischen Ufer und Wasser entsprechend groß, kann dies für die Tiere zur gefährlichen Falle werden. Gartenbesitzer sollten daher darauf achten, ihre Gartenteiche so aufzufüllen, dass das Ufer möglichst flach ist. Dann können die Tiere unbeschadet an Land klettern, selbst wenn sie in den Teich gefallen sind. Die Deutsche Wildtierstiftung empfiehlt, unterhalb der Wasseroberfläche Holzbretter anzubringen. Dann können auch Füchse oder Eichhörnchen sicher aus dem Teich trinken.

Wasserschalen für Vögel und Insekten

Vögel und Insekten haben ganz besonders Probleme, Wasser zu finden. Sie brauchen möglichst flache Wasserstellen, die in der Regel als Erstes austrocknen. Für diese Artgenossen reichen kleine Wasserschalen aus. Damit die durstigen Gäste nicht ertrinken, legt man Moos, Steine oder Murmeln in das Wasser, und zwar so, dass sie ein wenig herausragen. Auch hier ist es wichtig, die Schalen täglich zu reinigen und das Wasser auszutauschen. Die Tränken werden ansonsten schnell zur Brutstätte für Stechmücken und Keime.

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