In einem sonnendurchfluteten Wohnzimmer sitzen zwei jüngere Mädchen zwischen Sofa und Sesseln auf einem weißen flauschigen Teppichboden, umgeben von hellen Kissen sind sie versunken in ihr ruhiges Spiel mit bunten Kugeln.
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Gesund wohnen: 12 wichtige Ökosiegel für Baustoffe

 

Energie sparen und das Klima schonen – auch beim Bauen und Sanieren wird das immer wichtiger. Seit Jahren werden deshalb Gebäude immer luftdichter, damit verdient das Raumklima besonderes Augenmerk. Immerhin verbringen wir den überwiegenden Teil unserer Zeit in geschlossenen Räumen, sei es im Büro, in der Schule oder zuhause. Neben der Qualität der Luft spielen hier Baustoffe und Inneneinrichtung eine tragende Rolle: Geben sie dauerhaft Schadstoffe in die Luft ab, kann das Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit auslösen.

Junge Frau entspannt zuhause auf dem Sofa.Gute Orientierung bieten Siegel und Zertifizierungen, die auf den Produkten selbst oder der Verpackung zu finden sind. Sie zeigen, welche Baustoffe geprüft sind – entscheidend für Gesundheit und Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner. Außerdem wichtig: Die Rohstoffe sollten möglichst nachhaltig produziert werden. Aber auch bei den Siegeln und Zertifizierungen lohnt es sich genauer hinzusehen. Wer vergibt sie und welche Kriterien werden genau bewertet? Manche sind von staatlicher Stelle initiiert, manche von privatwirtschaftlichen Unternehmen. Wir geben einen Überblick.

12 wichtige Öko-Siegel für Baustoffe:

Der blaue Engel
Von Spülmittel über Computertastaturen bis zum Kantinenbetrieb – den blauen Engel gibt es in vielen verschiedenen Kategorien. Für das Siegel prüft RAL, wie ein Produkt oder eine Dienstleistung direkt oder indirekt Klima, Wasser, Boden, Luft oder die eigene Gesundheit belastet. Mehr als 30.000 Produkte sind mit dem Siegel ausgezeichnet.

Cradle2Cradle
Die Cradle to Cradle (C2C) Zertifizierung bewertet im Sinne der Nachhaltigkeit, wie Produkte sich wiederverwerten lassen, entweder natürlich wie Textilien aus Naturfasern oder technisch in gleicher Form oder aufgearbeitet als „technischer Nährstoff“. Verliehen wird das Siegel vom Cradle to Cradle Products Innovation Institute in San Francisco, USA. Das Siegel gibt es in Bronze, Silber, Gold und Platin. Aktuell sind 930 Produkte ausgezeichnet, vor allem Baumaterialien wie Steinwolle, Glas oder Bodenbeläge oder Inneneinrichtungsgegenstände wie Bürostühle, aber auch Kosmetikprodukte wie Body Spray.

Eco-INSTITUT Label
Das eco-INSTITUT prüft Bauprodukte, Möbel und andere Einrichtungsgegenstände wie Latexmatratzen, Türen oder Parkettböden auf Schadstoffe. Es versteht sich als Orientierung bei der Auswahl gesundheitlich unbedenklicher Produkte, die arm an Emissionen und schädlichen Inhaltsstoffen sein sollen.

EU Ecolabel
Das von der Europäischen Kommission initiierte EU Ecolabel können verschiedene Produkte tragen, darunter Wasch- und Reinigungsmittel, Textilien und Schuhe, aber auch Schmierstoffe, Farben und Lacke und sogar Campingplätze. Untersucht und bewertet werden unter anderem die Herkunft, chemische und biologische Eigenschaften, Zusammensetzung, Recycling- und Entsorgungsfähigkeit, aber auch Inhaltsstoffe und Emissionen gefährlicher oder gesundheitsgefährdender Stoffe.

Eurofins
Eurofins Scientific ist eine international agierende Labor-Gruppe, die mit mehr als 200.000 Analysemethoden Sicherheit, Identität, Zusammensetzung, Authentizität, Herkunft und Reinheit vieler Produkte prüft. Dazu gehören unter anderem Lebensmittel und Kosmetik, aber auch Non-Food-Artikel wie Baustoffe und Heimwerkerbedarf.

FSC-Siegel
Mit dem FSC-Siegel gekennzeichnete Holz- und Papierprodukte, wie zum Beispiel Gartenstühle oder Notizblöcke, bestehen aus Recyclingmaterial aus kontrollierter und legaler Herkunft bzw. Mischungen aus FSC-zertifizierten Rohmaterialien.

GEV-Emicode
Fliesen, Parkettlack, Dämmstoffe und viele weitere Bauprodukte für den Innenraum können das Siegel GEV-Emicode tragen. Die Produkttester achten vor allem auf flüchtige organische Verbindungen (VOC), die bei Raumtemperatur aus Wand-, Decken- und Bodenbeläge ausdünsten und eine Gefahr für den menschlichen Organismus darstellen können.

GUT
Das GUT-Siegel ist ein Signet für Teppichböden. Die Gemeinschaft umweltfreundlicher Teppichboden (GUT) ist ein Herstellerverband. Das Siegel bewertet, ob die Teppichböden umweltschonend produziert und von unabhängigen Instituten auf Schadstoffe, Emissionen und Gerüche geprüft sind.

Natureplus
Der Verein natureplus setzt sich für ein klimaschützendes und gesundheitsverträgliches Bauen und Wohnen mit nachhaltigen Baumaterialien und Bauweisen ein, beispielsweise Putzmörtel, Fenster oder Wandfarben. Das Umweltzeichen soll Orientierung bieten bei der Wahl der Baustoffe.

PEFC
Das internationale Siegel PEFC des Programme for the Endorsment of Forest Certification Schemes garantiert, dass die ausgezeichneten Holz- und Papierprodukte wie Dielen, Fußleisten und Türen aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammen. Die PEFC-Variante „regional“ bürgt zudem für zu 100 Prozent zertifiziertes Material aus der genannten Region.

RAL-Gütezeichen
Das RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung kennt man vom Farbsystem. Im Baubereich kennzeichnet das Siegel Produkte und Dienstleistungen vom Kinderbett über Heizkörper bis hin zu Blitzschutzsystemen. Seit 2013 vergibt RAL auch die Kennzeichnung Stiftung Warentest.

Sentinel Haus Institut
Das Sentinel Haus Institut (SHI) hat ein Verfahren entwickelt, die Qualität der Innenraumluft in verschiedenen Gebäuden zu bestimmen. Die Grenzwerte richten sich beispielsweise an die Empfehlungen des Umweltbundesamtes oder der WHO. Getestet werden viele verschiedene Produkte wie Montageschaum, Fußleisten oder Acryl.

Welche Kriterien werden bei den Siegeln genau bewertet? Hier lohnt sich ein Blick auf die Websites der jeweiligen Unternehmen und Institute.

 

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