Handwerkermangel
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Handwerker, heiß begehrt

 

Ihr könnt es sicherlich bestätigen: Handwerker sind schwer zu finden. Was das speziell für unsere Heizungen, unseren Wohnkomfort und die Energiewende bedeutet? Wir haben nachgeforscht!

Laut Umfrage des Öko-Instituts haben 40 % der Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern Schwierigkeiten, geeignete Handwerksbetriebe für geplante Sanierungsmaßnahmen zu finden. Woran liegt das? Vor allem am boomenden Neubau- und Modernisierungsgeschäft: Nach Einschätzung des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) macht das Neubaugeschäft knapp 30 % das Umsatzes der gut 50.000 SHK-Betriebe in Deutschland aus, gut 70 % stammen aus dem Modernisierungsgeschäft, wobei Leute wie Du und ich mit über 60 % die Hauptauftraggeber sind – gefolgt von gewerblichen Kunden, Wohnungsbaugesellschaften und öffentlicher Hand. In Deutschland herrscht Handwerkermangel – im SHK-Bereich und auch darüber hinaus.

Es gibt viele Baustellen, aber zu wenige Auszubildende im Handwerk

Offene Lehrstellen gibt es mehr genug – aber nicht genug Auszubildende. Wenn es um die Frage geht, ob Handwerk oder Studium, scheinen viele Jugendliche eine akademische Laufbahn vorzuziehen, weil die Vorteile einer Ausbildung zur/zum Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik vermutlich nicht kennen: gute Chancen auf Übernahme, Weiterbildung und -entwicklung bis hin zur Selbständigkeit, ein ordentliches Gehalt und vor allem das gute Gefühl, mit moderner und immer sauberer Technik die Energiewende mitzugestalten – weg von den fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbaren Energien. Dass der Beruf attraktiv ist, lässt sich auch an den Zahlen erkennen: Trotz eines hart umkämpften Arbeitsmarktes steigt die Zahl der Beschäftigen im SHK-Handwerk seit 2007 jährlich im Schnitt um rund ein Prozent – auf 369.219 im Jahr 2017.

Ohne Handwerk keine Energiewende, einem weiteren großen Wachstumstreiber

Trotz steigender Beschäftigungszahlen berichtet fast jeder zweite Innungsbetrieb von offenen Stellen. Kein Wunder, denn ohne Heizungs- und Sanitär-Spezialisten werden wir weder die benötigten altersgerechten Bäder stemmen noch die Energiewende. So geht das Öko-Institut davon aus, dass wir zusätzlich rund 100.000 Heizungsbauer, Fensterbauer, Maler und Stuckateure benötigen, um die Klimaziele im Jahr 2050 erreichen zu können: EU-weit 80 % weniger CO2-Emissionen als 1990. Da wir im Gebäudebereich rund 40 % der Emissionen verursachen, sind die Fortschritte hier entsprechend bedeutend. Ohne Handwerk keine Nachhaltigkeit.

Niemand muss frieren, denn das SHK-Handwerk ist auf Notfälle eingestellt

Wer heute bei einem Heizungsfachbetrieb anruft, muss davon ausgehen, dass dieser die nächsten zehn bis elf Wochen ausgebucht ist. Längere Wartezeiten sind somit zwar vorprogrammiert, aber niemand muss ohne Heizung oder fließendes Wasser auskommen. Denn auf Notfälle ist das SHK-Handwerk eingestellt: Sie sind Teil des Geschäfts. Hinzu kommt, dass Kapazitäten je nach Dringlichkeit, Materialverfügbarkeit und Baufortschritt verschoben werden können. Außerdem werden einfache Standardaufgaben im Neubaubereich – zum Beispiel das Verlegen von Fußbodenheizungsrohren – immer häufiger an Monteure und Nachunternehmer vergeben, um die Fachkräfte in den Betrieben zu entlasten. Zusätzliches Potenzial birgt nach Einschätzung von Branchenexperten die Prozessoptimierung und Digitalisierung.

Tipp: Legt die Heizungswartung oder -modernisierung in den Sommer!

Mit Beginn der Heizsaison stehen die Telefone bei den Heizungsfachbetrieben nicht mehr still. Die Heizungen laufen nach längerer Zeit erstmals wieder auf Hochtouren – alte oder schlecht gewartete Modelle können dann schon einmal ausfallen. Jetzt muss schnell gehandelt und repariert werden! Wartungen und Modernisierungen dagegen sind gut planbar – und für Eure Heizungspartner leichter und kurzfristiger in der warmen Jahreszeit realisierbar. Interessiert? Die Vaillant Fachpartner zum Beispiel helfen Euch gerne weiter! Lasst Euch jetzt hier zur Modernisierung beraten.

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2 Kommentare

Henryk

Und dennoch ist das Handwerk sehr in Verruf. Die Bezahlung ist schlecht und im Volksmund sind Handwerker meist dumm und dreckig. Das Handwerk ist kein angesehener berufszweig. Schuld daran sind unter anderem Sendungen und Satire Shows, schlechte Bezahlung und fehlender Arbeitsschutz. Zudem sind viele Betriebe bereit mit dem Minimum zu arbeiten um selbst mehr Geld zu verdienen. Es ist schade das das Handwerk den Bach runter geht….

MBWUpmEH

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