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Plogging: Joggen und die Umwelt schützen

 

Eigentlich kennt man David Sedaris als scharfzüngigen Humoristen und Bestsellerautor. Wer hätte gedacht, dass ihm in seiner Heimat Horsham District ausgerechnet ein Müllauto gewidmet wurde? Der Grund dafür: Sedaris hat dort selbst eine Menge Unrat weggeräumt, denn er ist begeisterter Anhänger der Plogging-Bewegung.

Dabei ist Bewegung genau das richtige Stichwort, denn der Sporttrend, der im Jahr 2016 in Skandinavien gestartet ist, verbindet Jogging und Umweltschutz miteinander. Beim Laufen wird, ausgerüstet mit Handschuhen und Tüte, Müll aufgesammelt und anschließend entsorgt.

Ein Schwede räumt die Welt auf

Die Idee dazu hatte der in Stockholm lebende Erik Ahlström, den es ärgerte, wie viel Müll in der Stadt herumlag. Seine Lösung, um etwas gegen das Problem zu tun: Joggen gehen und eben diesen Müll aufsammeln. Kurzerhand erfand er auch einen passenden Namen, nämlich das Kofferwort „Plogging“, gebildet aus den Bestandteilen plocka (Schwedisch für „aufheben, pflücken“) und Jogging. Eine passende Website, viele Events sowie der Hashtag #plogging (293 k Beiträge auf Instagram) auf Social Media machten die sportliche Variante des Umwelt-Cleanups bekannt – inzwischen sollen es im Schnitt rund 20.000 Menschen sein, die täglich weltweit ploggen und so die Vermüllung der Landschaft bekämpfen.

Wie lassen sich Laufen, funktionales Training und Umweltschutz verbinden?

Die Vorteile für die Umwelt sind offensichtlich. Doch auch aus Sicht der Laufenden hat Plogging einiges für sich: Das Lauftraining wird um weitere Trainingsaspekte bereichert, denn beim Müllaufsammeln können Übungen wie Kniebeugen, Ausfallschritte oder Rumpfbeugen fast wie von selbst ins Workout integriert werden. Hinzu kommt das unschlagbare Gefühl, etwas Sinnvolles für die Umwelt zu tun und ganz nebenbei den eigenen ökologischen Fußabdruck, der auch durch Laufschuhe und -kleidung entsteht, etwas zu verkleinern. Und natürlich kann für manche auch die Aussicht auf Ruhm und Ehre ein Ansporn sein, denn „Wenn man es nur häufig genug tut, wird vielleicht eines Tages ein Müllauto nach einem benannt“, resümiert David Sedaris im Gespräch mit der West Sussex County Times.

Übrigens: Wer mit Jogging nun so gar nichts anfangen kann, dem sei alternativ „Pliking“ ans Herz gelegt – die folgerichtige Kombination von „Picking up litter“ und „Biking“.

Ein paar Tipps, mit denen Plogging noch mehr Spaß macht:

  • Handschuhe verwenden (zum Beispiel einfache Arbeitshandschuhe aus Baumwolle, die sind günstig und wiederverwertbar)
  • Öfter mal den „Tütenarm“ wechseln, damit die immer schwerer werdende Tüte nicht zu stark einschneidet
  • Gemeinsam in der Gruppe ploggen, das macht mehr Spaß und der Müllberg hinterher kann schnell imposant werden
  • Mach mit bei Plogging-Events, z. B. im Zusammenhang mit dem Earth Day (22. April) oder dem World Cleanup Day (3. Samstag im September)
  • Nicht zu verbissen sammeln – du kannst nicht alles mitnehmen, sonst kommst du nicht mehr zum Laufen (es kann helfen, nur bestimmte „Müllarten“ zu sammeln)
  • Eine Challenge daraus machen: Wer sammelt am meisten?
  • Sei stolz auf deine Plogging-Erfolge und teile sie zum Beispiel auf Social Media – vielleicht inspirierst du so die eine oder den anderen zum Ploggen!
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