Aufzüge
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Aufzüge als Energiespeicher: Eine Lösung zur dezentralen Energiespeicherung

 

Die Energiewende ist aktuell in aller Munde. Vor allem die Nachfrage nach erneuerbaren Energiequellen wie Wind- und Solarenergie wird immer größer. Die große Herausforderung: die ungleichmäßige Energieversorgung. Nur, wenn die Sonne scheint oder der Wind weht wird Strom produziert. Dieser wird direkt ins Netz gespeist. Überschüssiger Strom kann also schlecht bis gar nicht zwischengespeichert werden. Es besteht also ein großer Bedarf an Technologien, die eine langfristige Energiespeicherung ermöglichen. Ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Österreich hat nun einen Weg gefunden, Aufzüge und leere Wohnungen in Hochhäusern genau dafür zu nutzen.

Grafik GroßstadtZur Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden gibt es verschiedene Lösungen, zum Beispiel den Tausch von Heizungen und Fenstern. Lösungen zur Stromerzeugung gibt es dagegen kaum. Auch Lösungen, um überschüssige Energie zu speichern und bei Bedarf wieder freizusetzen, gibt es aktuell nur wenige. So kann zum Beispiel Sonnenenergie, die über Photovoltaik-Anlagen gewonnen und nicht direkt benötigt wird, in Batterien oder Pumpspeicherwerken gespeichert werden. Batterien sind eine alternative Lösung zu Pumpspeicherwerken, können aber auch nur kleinere Energiemengen für wöchentliche, monatliche und saisonale Zyklen speichern. Ein österreichisches Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat nun einen Lösungsansatz präsentiert, Aufzüge und leere Räume, wie zum Beispiel Serviceräume, leerstehende Büros oder gar Wohnungen in Hochhäusern als Energiespeicher zu nutzen.

Aufzüge als alternative Energiespeicher

AufzugschachtEine Möglichkeit zur Energiespeicherung ist zum Beispiel der Einsatz von Aufzügen. Diese Art der Speicherung beruht auf Schwerkraft und nennt sich Lift Energy Storage Technology (LEST). Überschüssige erneuerbare Energie wird in oder an Aufzügen in Hochhäusern als großes Gewicht nach oben transportiert und dort gespeichert. Wird die Energie gebraucht, werden die Gewichte wieder nach unten befördert und so die Energie durch Bewegung freigesetzt.

Die Energie wird durch die Bewegung von meist nassen Sandsäcken oder anderen Materialien mit hoher Dichte gespeichert. Ein bereits vorhandener Aufzug wird genutzt, um die Sandsäcke ferngesteuert von den unteren Räumen in die oberen Räume zur Energiespeicherung und von oben in die unteren Räume zur Stromerzeugung zu transportieren. Die leeren Wohnobjekte dienen dabei als Zwischenlager, beziehungsweise Energiespeicher, für die Sandsäcke.

Die Forschungen zu dieser Methode sind aktuell abgeschlossen, trotzdem müssen noch einige Fragen geklärt werden, bevor es zu einem großflächigen Einsatz dieses Modells kommen kann. Weltweit stehen dafür über 18 Millionen Aufzüge zur Verfügung – ein großes Potenzial zur langfristigen Energiespeicherung in Großstädten.

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