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Klimawandel ohne Komfortverzicht – Ökostrom

 

Klimaschutz ist wichtig, keine Frage, aber irgendwie ganz schön anstrengend – oder nicht? In unserer Artikelreihe beleuchten wir Maßnahmen, die die Umwelt aufatmen lassen, aber ohne großen Komfortverzicht einhergehen. Los geht’s mit grünem Strom.

Erneuerbare Energie ist ein wichtiges Standbein im Klimapaket. Die Bundesregierung legt darin fest, dass 65 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland schon in zehn Jahren aus erneuerbaren Energien kommen sollen. Da liegt noch etwas vor uns: In 2019 betrug der Anteil erst 42 Prozent.

Immerhin sind wir auf einem guten Wege. Im ersten Quartal 2020 wurde in Deutschland erstmals mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt und in das Stromnetz eingespeist als aus konventionellen Energieträgern.

Grünstrom verkleinert den ökologischen Fußabdruck

Wer als Privatperson in puncto Klimaschutz einen Beitrag leisten möchte, kann in diesem Feld einiges erreichen – indem man auf konventionellen Strom verzichtet. Der Kohlendioxidausstoß eines Haushaltes sinkt nur durch diese eine Maßnahme bereits um rund 20 Prozent. Außerdem stärkt eine steigende Nachfrage nach Ökostrom die erneuerbaren Energien. Der Einfluss großer Stromkonzerne nimmt dadurch ab, weil der Wettbewerb im Strommarkt größer wird. Die Vorteile liegen für Haushalte also auf der Hand.

Der einzige Nachteil sind aktuell die höheren Kosten, wobei es mittlerweile sehr wettbewerbsfähige Ökostromtarife gibt. Grüner Strom ist nicht per se teurer als konventioneller Strom oder zumindest nur auf einem verträglichen Niveau. Vaillant hat bereits Anfang 2017 große Teile des Strombezugs auf Ökostrom umgestellt. Dadurch sparen wir jährlich 12.631 Tonnen CO2 ein. Das sind uns die Mehrkosten wert.

Wissenschaftler sehen die Energiewende in Deutschland übrigens durchaus positiv. Das Fraunhofer Institut zum Beispiel hält es nicht für unrealistisch, dass wir 2050 unsere gesamte Energieversorgung aus erneuerbaren Energien decken können. Dafür benötigt Deutschland allerdings einen deutlichen Zubau an entsprechenden Anlagen: Solarparks sind wieder stark auf dem Vormarsch, denn die Photovoltaik-Anlagen profitieren sehr davon, dass die Sonne in Deutschland immer mehr scheint. Auch hier können Privathaushalte einsteigen, denn freie Dächer gibt es überall in den Städten.

Die Förderung für kleine Solaranlagen bleibt

Moderne PV-Anlagen können bereits auf kleinem Raum einen lohnenswerten Ertrag liefern. Der Bund fördert kleine Solaranlagen schon seit 2010 mit einem festen Vergütungssatz pro Kilowattstunde für den Strom (EEG-Zulage), der über den Eigenverbrauch hinausgeht und in das öffentliche Netz eingespeist wird. Dieser Zuschuss sollte eingestellt werden, wenn Deutschland eine installierte Leistung von 52 Gigawatt erreicht. Der Wert müsste im Sommer 2020 erreicht werden. Im Klimapaket ist allerdings auch verankert, dass diese Deckelung aufgehoben werden soll. Auch wenn die Koalition dafür noch keinen konkreten Vorschlag entwickelt hat, kann man davon ausgehen, dass die EEG-Förderung für kleine Solaranlagen weiterlaufen wird. Hinzu kommen günstige Kredite der KfW-Bank und Zuschüsse in den Ländern für den Bau einer PV-Anlage.

Neben dem Wechsel zu einem Ökostromanbieter ist auch der Bau einer eigenen kleinen Solaranlage für Privatpersonen durchaus attraktiv: Man nutzt fortan Ökostrom, den man lokal selber produziert, und hat für die Errichtung diverse Fördermöglichkeiten. Wer keinen Platz auf dem Dach hat, kann auch sonnige Freiflächen nutzen. Außerdem gibt es einzelne Sonnenkollektoren für den Balkon oder Patio-Konstruktionen für den Garten, die Photovoltaikmodule enthalten.

Die Geräte im Haus laufen sowieso ganz normal weiter, ob mit Grün- oder konventionellem Strom. Der Wechsel zu Ökostrom ist also eine effektive Klimaschutz-Maßnahme, die ohne jegliche Komforteinbußen einhergeht.

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