Trend zur Selbstoptimierung: Quelle neuer Lebensenergie oder kontraproduktiv?
Schöner, fitter, schlanker – das möchten die meisten sein. Insbesondere zum Jahresanfang ist die Motivation groß. Jedoch verliert der Hype, sich selbst zu optimieren, nach Prognosen der Zukunftsforscher zukünftig an Bedeutung.
Wer träumt nicht davon, gesund und schön, vielleicht sogar perfekt zu sein? Viele tun auch etwas dafür, ernähren sich bewusst und bewegen sich regelmäßig. Doch manche tun dafür alles und werden zu Kämpfern an vielen Fronten: sechs Mal die Woche Training im Fitnessstudio statt Frisbee spielen mit den Freunden. Abgewogene, portionierte Mahlzeiten nach strengem Diät-Plan statt Bier und Würstchen vom Grill. Die aufgenommene Kalorienzahl darf dabei die abtrainierte nicht übersteigen! Schnell noch ein Foto vom Tageserfolg bei Instagram, Facebook & Co hochgeladen. Doch bleibt bei einem solch durchgetakteten Tag noch Zeit für Entspannung und das Tanken von frischer Energie?
Soziale Medien sind die Bühne, auf der wir das selbstoptimierte Ich zelebrieren
Das Netz bietet uns die Möglichkeit zur Zensur. Es wird so lange auf den Auslöser gedrückt, bis das Selfie unserer Vorstellung vom perfekten Ich entspricht. Doch ist es wirklich so schlimm, sich auch mal nicht perfekt zu zeigen? Sind wir wirklich weniger glücklich, wenn wir ein paar Pfund mehr auf den Rippen haben? Das Ziel, sich ständig selbst zu optimieren, um besser zu sein und die Anerkennung Anderer zu erlangen war nie wichtiger als heute. Eine einseitige Lebensweise und das Nachjagen von angesagten Trends können jedoch auch schnell zu einem hohen Stressfaktor werden.
Vom übermäßigen Streben nach Selbstoptimierung zum Mind Balancing
Die gute Nachricht: Die Experten vom renommierten Zukunftsinstitut in Frankfurt glauben, dass der starke Drang zur Selbstoptimierung nicht mehr lange anhalten wird. Die Gesellschaft werde sich stattdessen rückbesinnen – immer mehr beeinflusse die Suche nach Lebensenergie und Gelassenheit unseren Lebensstil. Mind Balancing heißt das neue Lebenskonzept und beschreibt eine Grundeinstellung des Menschen sich auch mal zurückzunehmen, loszulassen, die Gedanken zu entschleunigen und damit den Druck zu verringern. Erholung und Entspannung, nicht nur im Urlaub und nach Feierabend, sondern auch im Alltag führen zu einem neuen Denken, Handeln und mehr Lebensenergie.
Es geht vermehrt also darum, sein eigenes Potenzial zu nutzen und zu schützen, anstatt sich am Potenzial – und den Selfies – anderer Menschen zu messen.