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Beton-Recycling: Wie aus Bauschutt Neues entsteht

 

Auch die Bauindustrie muss und will umweltfreundlicher werden. Keine einfache Aufgabe, denn Bauen ist meist mit hohem Energie- und Materialeinsatz verbunden. Ein wortwörtlich wichtiger Baustein für den Wandel zu mehr Nachhaltigkeit ist das Recycling von Baustoffen, insbesondere von Beton.

BetonBeton ist der weltweit am meisten verwendete Baustoff. Seine Herstellung ist jedoch energieintensiv: Schon der Abbau von Zement, Eisenerz und Sand, den Hauptbestandteilen von Beton, kostet viel Energie und führt zur Landschaftszerstörung.

Zement wird im weiteren Prozess in besonderen Öfen bei Temperaturen von bis zu 1.450 °C gebrannt, wofür fossile Brennstoffe wie Kohle oder Erdgas nötig sind. Bis zur Verarbeitung von Beton finden noch weitere Schritte wie Mahlen, Mischen, Aushärten und der Transport statt. Zusammenfassend lässt sich daher sagen, dass Beton weit weg davon ist, ein nachhaltiger Baustoff zu sein.

Beton: Beliebt, aber umweltschädlich

Dennoch ist Beton in der Bauindustrie nach wie vor sehr beliebt. Denn das vielseitige Material besitzt eine besondere Festigkeit und bietet einen hohen Brandschutz. Im Vergleich zu anderen Baustoffen ist Beton zudem sehr günstig.

Trotz dieser Vorteile ist es wichtig, die durch die Betonherstellung verursachte Umweltbelastung zu reduzieren. Dafür bietet das Beton-Recycling eine nachhaltige Lösung.

Was ist Beton-Recycling?

BetonAus altem, verbautem Beton kann Beton für neue Bauvorhaben hergestellt werden, ohne dass neue Rohstoffe benötigt werden. Dafür werden Gebäudeteile zunächst in ihre Bestandteile wie Stahl, Holz oder eben Beton zerlegt. Die Betonreste werden zerkleinert und nach Korngrößen sortiert. Dieser sogenannte Betonabbruch kann dann als Gesteinskörnung für neuen Beton genutzt werden, indem er mit Zement, Wasser und weiteren Materialien gemischt wird. Guter Recycling-Beton ist also deutlich weniger ressourcenintensiv und produziert weniger CO2. Dennoch bietet er alle Vorteile von herkömmlichem Beton.

Recycling-Beton kann für verschiedene Anwendungen eingesetzt werden, darunter

  • Fundamente,
  • Straßenbau,
  • Betonfertigteile oder
  • Schüttgüter

Recycling-Beton: Die Qualität muss stimmen

WerkzeugtascheAllerdings ist das Beton-Recycling nicht gänzlich ohne Herausforderung. So kann die Qualität des recycelten Betons stark variieren. Um dies zu verhindern, sind aufwendige Prüfungen nötig. Das wiederum kann die Kosten für den Recycling-Beton erhöhen. Auch fehlt es aktuell noch an Normen und Richtlinien in der Bauindustrie.

Nichtsdestotrotz ist das Beton-Recycling ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Bauindustrie. Die Vorteile des Beton-Recyclings überwiegen deutlich die Herausforderungen.

Der Beweis wurde bereits erbaut

In Deutschland gibt es bereits mehrere Unternehmen, die sich auf das Recycling von Baustoffen spezialisiert haben. Eines davon ist die Firma Betonwerk Büscher aus dem westfälischen Sendenhorst. Das Unternehmen stellt Recycling-Beton her, um diesen für die eigenen Bauvorhaben zu verwenden. Erst kürzlich wurde so ein Drei-Familien-Haus errichtet, bei dem alle Innenwände aus 100 Prozent Recycling-Beton bestehen.

In Zukunft wird das Beton-Recycling voraussichtlich eine immer größere Rolle spielen. Die Nachfrage nach nachhaltigen Baustoffen steigt und das Beton-Recycling bietet eine gute Möglichkeit, diese Nachfrage zu bedienen.

Würdet ihr Recycling-Beton für ein Bauprojekt einsetzen oder lieber auf den herkömmlichen Baustoff setzen?

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