Heizwerttechnik raus? Erneuerbare Energie rein! – Teil 1
Ihr möchtet oder müsst eure Heizung modernisieren? Und von Öl- oder Gas-Heizwert- auf Brennwerttechnik umsteigen? Dann lohnt es sich in jedem Fall, diese mit Solarthermie zu kombinieren. Außerdem solltet Ihr einen Umstieg von Öl auf Gas in Betracht ziehen, denn auch der kann sich für euch rechnen. Wieso, weshalb, warum, erfahrt Ihr hier!
Ausgangsituation: Ihr nutzt Öl
Wer sein veraltetes Heizwertgerät austauschen möchte oder muss – ab einem Alter von 30 Jahren schreibt dies die EnEV in den meisten Fällen vor – steigt idealerweise auf ein modernes Öl-Brennwertgerät um, das er zum Beispiel mit Solarthermie kombiniert. Die Brennwerttechnologie ist State of the Art: Spitzenkessel erreichen 96 Wirkungsgrad, das heißt, nur vier Prozent der Energie aus Öl (und auch Gas) geht verloren, der Rest wird in Wärme umgewandelt. Eine Ergänzung des Brennwertgeräts durch Solarthermie reduziert den Verbrauch fossiler Brennstoffe zusätzlich. Um für sein ökologisches Engagement Fördermittel zu erhalten, muss die Solarthermie der Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung dienen. Da moderne Heiztechnik systemfähig ist, kann die Solarthermie auch zu einem späteren Zeitpunkt aufs Dach gebracht werden – zum Beispiel, um die Kosten für Komponenten nicht auf einmal aufbringen zu müssen. Unser Tipp: Da Ihr bei der Nutzung von Solarthermie mit einem „normalen“ Warmwasserspeicher nichts anfangen könnt, solltet ihr gleich einen bivalenten Solarspeicher beziehungsweise einen Pufferspeicher installieren lassen. Und auch wenn der Öltank deutlich länger lebt als Eure Heizung, solltet Ihr ihn ebenso wie auch die Ölleitungen auf einwandfreie Funktion überprüfen lassen.
Vorteile Öl-Brennwerttechnik + Solar:
- Schnelle und saubere Heizungsmodernisierung
- Zusätzliche Reduzierung des Energieverbrauchs und der Emissionen durch Solarthermie
- Fördermittel bei Nutzung von Solarthermie zur Heizungsunterstützung und Warmwasserbereitung
- Solarthermie kann in einem zweiten Stepp installiert werden, um Kosten zu splitten
- Öl kann dann eingekauft werden, wenn es besonders günstig ist
Option: Umstieg auf Gas
Gerade wenn Ihr nicht nur ein neues Heizgerät, sondern auch einen neuen Öltank benötigt, lohnt es sich, über einen Umstieg auf Gas nachzudenken. Zum einen entfällt die Geruchsbelästigung durch das Öl. Und zum anderen gewinnt Ihr wertvollen Wohnraum. Ob Euer Haus ans Gasnetz angeschlossen werden kann und was dies im Einzelfall kostet, erfahrt Ihr beim örtlichen Gasversorger. Die Kosten für die Entsorgung des Öltanks erfragt Ihr am besten bei einem Entsorgungsfachbetrieb – oder bei Eurem Heizungspartner, der sich darum ebenso gerne kümmert wie um die Beantragung des Gasanschlusses. Bis dieser Antrag bearbeitet ist, kann es schon einmal ein Weilchen dauern. Dann lässt die Stadt die Straße aufreißen, den Bürgersteig und, sofern vorhanden, Euren Vorgarten. Außerdem muss ein Durchbruch in die Kellerwand, um die Leitung ins Haus zu bringen. Ab dem Anschluss ist dann Euer Heizungsfachmann verantwortlich, der die neue Heizung in ein bis zwei Tagen installiert. Dass Ihr auch Euer neues Gas-Brennwertgerät idealerweise mit Solarthermie kombiniert, haben wir zuvor schon beim Öl-Brennwertgerät erläutert.
Vorteile:
- Gewinn von wertvollem Wohnraum durch Umnutzung des Tankraums
- Keine Geruchsbelästigung mehr
- Keine gesonderten Bestellungen und keine Brennstofflieferungen mehr erforderlich
- Kochen mit Gas möglich
Ausgangssituation: Ihr nutzt Gas
Wenn Ihr Euer Zuhause mit einem ineffizienten Gas-Heizwertgerät heizt, dann lohnt es sich, auf Brennwerttechnologie in Kombination mit Solarthermie umzusteigen – und bei Gas zu bleiben. Hierfür sprechen die gleichen Argumente wie bei der Nutzung von Öl.
Vorteile Gas-Brennwerttechnik +Solar:
- Gas wird stets bedarfsgerecht ins Haus geliefert
- Gas-Brennwertsysteme mit Solarthermie arbeiten äußerst sparsam und senken Heizkosten dauerhaft
- Fördermittel bei Nutzung von Solarthermie zur Heizungsunterstützung und Warmwasserbereitung
- Solarthermie kann in einem zweiten Stepp installiert werden, um Kosten zu splitten
Alternative: Flüssiggas
Wer weit weg vom Gasnetz wohnt, kann sich alternativ einen Flüssiggastank im Garten aufstellen oder – noch besser – vergraben lassen. Möglich ist dies übrigens auch problemlos in Wasser- und Naturschutzgebieten. Flüssiggas besteht aus Propan, Butan oder anderen Gemischen, die sich bereits unter geringem Druck verflüssigen lassen. Auf diese Weise ist es möglich, relativ große Energiemengen in vergleichsweise kleinen und leichten Tanks zu lagern. Diese könnt Ihr kaufen oder auch mieten. Wer mietet, muss sich während der Vertragslaufzeit kaum noch um etwas kümmern – je nach Vereinbarung. Der Partner übernimmt die Planung, Montage und Aufstellung, die Gas-Hausanschluss- und Zähler-Installation, die Wartung und Prüfung, mögliche Reparaturkosten und die Befüllung des Tanks. Die Abrechnung des Flüssiggases erfolgt nach Verbrauch.
Alle Informationen zum Umstieg auf Umweltwärme, welche Ihr mit einer Wärmepumpe nutzt, oder zum Umstieg auf CO2-neutral verbrennende Pellets erfahrt Ihr in unserem zweiten Post, der am 28. Juni erscheint.