Ein bisschen grüner geht immer
Die Türken leben am umweltfreundlichsten, Deutsche sind dagegen nur grünes Mittelmaß – das hat eine internationale Studie ergeben. Und ich? Bin ich ein grüner Superheld oder geht da noch was? Der Selbsttest bringt die Wahrheit ans Licht.
Ich spare Wasser, wo ich kann. Meistens jedenfalls. Im Supermarkt greife ich eher zu losem als zu abgepacktem Obst und Gemüse und achte darauf, dass es nicht um die halbe Welt geflogen wurde. Meinen Müll trenne ich auch: Neuerdings knibbele ich sogar den Papiermantel von meinem Joghurtbecher, um ihn fachgerecht zu entsorgen. Mit anderen Worten: Ich tue mein Bestes, um möglichst grün zu leben. Mehr geht nicht. Oder doch?
Der Selbsttest unter www.mygreenIQ.com soll Aufschluss bringen. Schon bei den ersten Fragen sammele ich fette Minuspunkte. Mobilität ist eindeutig meine Schwachstelle. Es geht ernüchternd weiter: Verzicht auf Lederprodukte dem Tierschutz zuliebe? Nicht wirklich. Ob ich Produkte meide, die Palmöl enthalten? Ähm… Am Ende kommt raus: Ich habe einen Green IQ von 91,5 und bin ein Green Sceptic. Oha. In punkto grünes Verhalten ist also noch jede Menge Luft nach oben.
Für die europaweit erste Studie zu grüner Intelligenz haben Vaillant und TNS Infratest rund 13.000 Menschen in 13 Ländern zu ihrem Alltagsverhalten befragt. Auf Grundlage von über 100 Fragen aus Bereichen wie Mobilität, Einkaufsgewohnheiten oder Energie- und Heizverhalten wurde der grüne Intelligenzquotient, der Green IQ, berechnet. Das Ergebnis: Die Türkei, Österreich und Italien sind Spitzenreiter in Sachen Nachhaltigkeit, das Schlusslicht im internationalen Vergleich bilden Großbritannien, Russland und Polen. Überraschend: Deutschland belegt den 7. Rang und ist damit nur grünes Mittelmaß. Immerhin scheinen die meisten hierzulande den Slogan „Jute statt Plastik“ inzwischen verinnerlicht zu haben. Acht von zehn Befragten nehmen immer wiederverwendbare Körbe oder Taschen mit zum Einkaufen. Top sind wir Deutschen auch beim Wassersparen. 83 Prozent schalten beim Zähneputzen stets den Wasserhahn ab. Beim Mülltrennen ist Deutschland ebenfalls vorbildlich und belegt Platz 2, nur in Belgien ist die „Trennungsrate“ noch höher. Dagegen hört der Spaß für viele auf, wenn es an den Geldbeutel geht. Nur etwa jeder elfte Deutsche ist beispielsweise bereit, mehr für fair gehandelte Produkte zu bezahlen. Insgesamt scheint es mit dem „grünen Gewissen“ nicht weit her zu sein. Lediglich rund zehn Prozent der Befragten geben an, ihr Konsumverhalten in den letzten Jahren aufgrund von Klimaerwärmung, Reaktorunfällen und Lebensmittel-skandalen bewusst geändert zu haben.
Spannend ist auch ein Blick auf die anderen Länder. So sind ausgerechnet die Italiener die umweltfreundlichsten Autofahrer, Österreicher kaufen die meisten Bio-Eier und in den Niederlanden ist der Anteil derjenigen am höchsten, die auf Coffee-to-go und andere Produkte zum Mitnehmen verzichten. Tatsächlich scheint fast jedes Land sein eigenes „grünes Steckenpferd“ zu haben. Drei von vier Franzosen nutzen elektronische Geräte beispielsweise so lange, bis sie kaputt gehen und ersetzen sie erst dann. In der Türkei ist der Anteil der überzeugten Veganer mit neun Prozent am höchsten.
Darüber, dass immer noch ein bisschen mehr geht, herrscht länderübergreifend große Einigkeit. Zwei Drittel aller Befragten glauben, im täglichen Leben mehr tun zu können, um die Umwelt zu schonen.
So wie ich. Ich nehme mir fest vor, ab sofort noch bewusster einzukaufen, auf meinen Energieverbrauch zu achten und zumindest für kurze Strecken öfter mal das Fahrrad zu nehmen. Und in ein paar Wochen mache ich den Test nochmal.
2 Kommentare
Den Test kann ich leider nicht fortsetzen, da die Fragenbeantwortung unter dem unteren Bildschirmrand liegt. Schade!
Hallo Herr Klusch,
vielen Dank für Ihr Kommentar.
Wir würden gerne überprüfen warum Sie den Test nicht durchführen konnten.
Können Sie uns hierzu bitte eine E-Mail an blog@21-grad.de, mit den Hinweisen zu Ihrem Endgerät (PC, Tablet oder Smartphone) und Betriebssystem, schicken?
Besten Dank und viele Grüße
Das 21 grad Team