Erde mit Würmern
12 Lesern gefällt das

Wurmkompostierung: Da steckt der Wurm drin!

 

Würmer sind nicht nur nützliche Helfer im Boden, sondern auch echte Superstars des Kompostierens. Mit ihrer Hilfe können wir aus Küchenabfällen wertvollen Dünger für Garten und Balkon gewinnen. Die Rede ist von der Wurmkompostierung, einer recht einfachen Methode, um Abfälle in fruchtbaren Kompost zu verwandeln.

KomposterWas ist Wurmkompostierung?

Eines vorweg: Selbst wenn Ihr Würmer eher ekelig findet, Wurmkompostierung ist es nicht. Weder muss man mit den Würmern groß in Berührung kommen, noch stinkt der Kompost.

Die Wurmkompostierung, auch als Vermicompostierung bekannt, ist ein Vorgang, bei dem Würmer organisches Material abbauen und in nährstoffreichen Kompost verwandeln. Bei herkömmlichen Kompost findet die Zersetzung durch Mikroorganismen wie Pilze und Bakterien statt. Außerdem gilt Wurmkompost als besonders nährstoffreich: Den Kompost kann man im Garten auf die Beete streuen. Dort reichert er den Boden mit wichtigen Nährstoffen an. Das wiederum freut die Pflanzen und sie bedanken sich mit entsprechendem Wachstum.

Vorteile von Wurmkompostierung

Ihr seid noch nicht ganz vom Wurmkompost überzeugt? Dann schaut Euch an, was sie alles zu bieten hat:

  1. Abfälle reduzieren:
    Dank Wurmkompostierung können Küchenabfälle wie Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz oder Eierschalen sinnvoll genutzt werden, statt sie in den Müll zu werfen.
  2. Kompost zum Nulltarif:
    Der von den Würmern erzeugte Kompost ist ideal für den Garten und kostet rein gar nichts.
  3. Raumwunder: Die Wurmkompostierung benötigt sehr wenig Platz. Sie kann problemlos auf dem Balkon oder in einem kleinen Garten durchgeführt werden. Es gibt sogar Wurmkisten mit einem Sitzkissen, die im Haus als Sitzgelegenheit genutzt werden können.
  4. Geringer Geruch: Wurmkompostierung erzeugt keinen unangenehmen Geruch. Ganz im Gegenteil: Wurmkompost sollte wie frischer Waldboden riechen. Ansonsten stimmt etwas nicht.
  5. CO2-Fußabdruck reduzieren: Eure Abfälle in Kompost umzuwandeln, trägt aktiv dazu bei, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
  6. Der Zersetzungsprozess läuft im Vergleich zum herkömmlichen Kompost dank der Würmer deutlich schneller ab.

Grafik WurmkompostierungAuf den Wurm gekommen: Wurmkompostierung selbermachen

Eine kleine Wurmfarm ist schnell eingerichtet:

Die Wurmkiste
Beschafft Euch eine geeignete Wurmkiste oder einen Kompostbehälter. Diese gibt es im Gartencenter und kosten zwischen 50 und 200 Euro. Der Behälter sollte groß genug sein, damit er die Abfälle, die normalerweise im Haushalt anfallen, fassen kann. Auch die Würmer brauchen noch Platz darin.

Tipp:
Man kann eine Wurmkiste auch selber bauen, zum Beispiel aus einer alten Holzkiste oder Plastikwanne. Allerdings muss man ausreichend Löcher oder Schlitze einbauen, damit die Luft zirkulieren kann.

Einstreu
Die Würmer mögen eine Art Einstreu, beispielsweise aus zerkleinertem Papier, Kokosfaser oder Holzstreu. Sie ziehen sich gerne dorthin zurück.

Die Würmer
Fügt Kompostwürmer hinzu. In der Regel nutzt man Rotwürmer (Eisenia fetida). Rotwürmer sind robuste Gesellen. Sie vermehren sich schnell und können Abfälle sehr schnell abbauen. Sie mögen feuchte Umgebungen und können in einem breiten Temperaturbereich leben. Geeignete Würmer bekommt man teils in Gartenbaufachgeschäften oder in spezialisierten Internet-Shops.

Tipp: Die Anzahl der Würmer ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Grob kann man sagen, dass man für 0,5 bis 1 Kilogramm organisches Material ca. 500 bis 1000 Würmer benötigt. Man darf aber nicht vergessen, dass die Würmer sich bei guten Bedingungen vermehren. Lasst Euch in diesem Punkt am besten im Fachhandel beraten.

Die Wohlfühl-Umgebung
Damit die Würmer fleißig kompostieren können, brauchen sie zwar wenig, haben aber doch einige Ansprüche. Ihre Wohlfühltemperatur liegt in der Regel zwischen 15 bis 25 Grad. Außerdem mögen sie es gerne feucht. Es ist daher hilfreich, den Kompost regelmäßig mit Wasser zu besprühen. Im Winter kann die Wurmkompostierung problemlos weitergeführt werden. Es kann jedoch sinnvoll sein, die Wurmkiste vor Kälte zu schützen, in dem man sie abdeckt oder beispielweise in die Garage stellt.

Informiert Euch vor der Anschaffung über die Anforderungen der jeweiligen Wurmart, damit sie sich im neuen Zuhause wohlfühlen.

Kompost AbfälleDie Abfälle
Würmer mögen nahezu alle Küchenabfälle. Allerdings sollte man mit zu viel Fleischresten und Milchprodukten vorsichtig sein. Auch zu fettige oder saure Abfälle können Probleme in der Wurmkiste verursachen. Ab und zu könnt Ihr den Kompost vorsichtig durchmischen, damit das organische Material ausreichend durchlüftet ist.

Die Ernte
Nach drei bis sechs Monaten ist der erste Wurmkompost bereits fertig und kann entnommen werden. Die Würmer sollen natürlich in der Kiste bleiben. In vielen vorgefertigten Behältern fällt der Kompost darum automatisch auf eine untere Ebene herab und die Würmer bleiben im oberen Bereich, wo sich die Küchenabfälle befinden.

Dann lässt sich die Erde leicht entnehmen. In einer Wurmkiste aus Eigenbau kann die Komposterde ebenfalls von unten entommen werden. Dann müsst ihr allerdings aufpassen, dass ihr die Würmer vom Kompost trennt. Dafür gibt es sogenannte Wurmscheidungsmatten oder Wurmsiebe.

Habt Ihr nun auch Lust auf Eure eigene, kleine Wurmfarm bekommen? Wir freuen uns über Eure Kommentare!

 

12 Lesern gefällt das

Schreibe gerne einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.