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Soziale Nachhaltigkeit: Die unbekannte Dimension

 

Der Großteil der Gesellschaft setzt sich inzwischen mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander. Damit verbinden wir in Deutschland in erster Linie umweltbewusstes Verhalten und den Versuch, das Klima zu schonen. Die soziale Nachhaltigkeit spielt ebenfalls eine große Rolle – ist aber weitaus weniger bekannt. Was bedeutet sie und wie betrifft sie Unternehmen und Konsumenten?

Müll vermeiden, Energie sparen, Fleischkonsum reduzieren und weniger fliegen – das alles sind Schritte in Richtung eines nachhaltigeren Lebens. Aber Nachhaltigkeit ist mehr als „nur“ Umweltschutz. Das zeigt das sogenannte Drei-Säulen-Modell. Es wurde erstmals im Jahr 2002 beim Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg als Maßstab für Nachhaltigkeit in internationalen Verträgen verwendet. Das Modell unterteilt Nachhaltigkeit in eine ökologische, ökonomische und soziale Dimension. Die ökologische Nachhaltigkeit thematisiert den Schutz unserer Umwelt, ihrer Bewohner und den verantwortungsbewussten Umgang mit endlichen Ressourcen. Hinter ökonomischer Nachhaltigkeit verbirgt sich der Anspruch, nachhaltig zu wirtschaften. Das bedeutet, dass Unternehmen nicht allein auf kurzfristige Gewinnmaximierung achten, sondern langfristige Strategien verfolgen sollten, um sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Uns interessiert an dieser Stelle der letzte Baustein des Modells: die soziale Nachhaltigkeit.

Der Mensch im Mittelpunkt

Soziale Nachhaltigkeit beschäftigt sich mit dem Menschen und seinen Rechten. Sie basiert auf einer anthropologischen Grundannahme, die in Deutschland sogar im Grundgesetz verankert ist: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. In anderen Worten: Jedem Menschen stehen ein gewisses Minimum an Grundrechten und Freiheiten zu, die weder vom Staat noch von Unternehmen und Arbeitnehmern beschränkt werden dürfen. Akteure im Bereich soziale Nachhaltigkeit versuchen einerseits, Verstöße gegen diese Werte zu bekämpfen. Andererseits ist es ihr Ziel, die Lebensqualität von Menschen zu steigern. Das klingt zunächst abstrakt – gemeint ist unter anderem die Förderung von Bildung, Gesundheit und Chancengleichheit.

Soziale Nachhaltigkeit ist daher auch in den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen verankert, um beispielsweise Kinderarbeit oder Ausbeutung zu stoppen. Ein zentraler Aspekt für soziale Nachhaltigkeit ist die Lohnarbeit: Arbeit ist sozial nachhaltig, wenn Arbeitgeber Arbeitsrechte und Sozialstandards wahren, die Gesundheit der Mitarbeiter schützen und sie für ihre Arbeit gerecht bezahlen. Auch eine inklusive Arbeitskultur und das Bereitstellen von Weiterbildungsmöglichkeiten fördern die soziale Nachhaltigkeit. Eng verbunden mit dem Aspekt der Arbeit ist die Teilhabe an der Gesellschaft. Gemeint ist einerseits die materielle Teilhabe, die durch gerechte Bezahlung ermöglicht wird, aber auch Teilhabe im Sinne von Zugehörigkeit zur Gesellschaft und Schutz vor Diskriminierung und Rassismus.

Ein untrennbarer Zusammenhang

Wichtig ist außerdem, dass soziale Nachhaltigkeit nicht getrennt von den anderen beiden Säulen zu betrachten ist. So sind Handlungen aus allen drei Nachhaltigkeitssäulen erforderlich, um beispielsweise Generationengerechtigkeit – die gerechte Verteilung der zu tragenden gesellschaftlichen Lasten zwischen den Generationen – sicherzustellen. Der Schutz und der Erhalt unserer Umwelt sind ebenso notwendig wie die Etablierung von gesellschaftlichen Strukturen, die langfristig Sicherheit, soziale Integration und somit Wohlbefinden für alle Mitglieder der Gesellschaft schaffen.

Verknüpfungen zwischen den Säulen finden sich auch, wenn wir nach den Ursachen für Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung suchen. Die Belastung ist in den ärmeren Ländern der Welt oft besonders hoch. Das zeigt eine Studie der Umweltorganisation Ocean Conservancy und der Unternehmensberatung McKinsey:

Allein Indonesien, die Philippinen, Vietnam, Thailand und China sind für 60 Prozent der Plastikverschmutzung der Ozeane verantwortlich. Wichtig ist hier allerdings auch ein Blick auf die Entstehung des Plastikmülls: Zum einen ist er eine Folge der schnell wachsenden Wirtschaftskraft der Länder, zum anderen wird er durch Tourismus und europäische Müllexporte erst in die Länder gebracht. Der Grund für die Plastikverschmutzung der Ozeane durch diese Länder liegt daher nicht etwa an Unachtsamkeit oder einem fehlenden Verantwortungsgefühl, sondern an Missständen wie mangelnden Bildungsmöglichkeiten und fehlenden Recyclingstrukturen – also einer geringen sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit.

Soziale Nachhaltigkeit bei Vaillant

Für internationale Unternehmen ist es wichtig, auch im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit Verantwortung zu übernehmen – sowohl in Bezug auf ihre wirtschaftlichen Aktivitäten und Produktionsketten als auch in Bezug auf das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter. Vaillant beschäftigt sich intensiv mit sozialer Nachhaltigkeit und berücksichtigt das Thema in seinem Nachhaltigkeitsprogramm SEEDS (Sustainability in Environment, Employees, Development & Solutions and Society). Die Nachhaltigkeitsstrategie umfasst die Bereiche Umwelt, Mitarbeiter, Entwicklung & Lösungen sowie Gesellschaft – vier Fokusfelder, die für Vaillant Nachhaltigkeit ausmachen. „Wir haben uns in allen vier Feldern messbare Ziele gesetzt und konkrete Maßnahmen entwickelt, deren Erfolg wir laufend prüfen. Relevant ist nicht nur das ‚Was‘, also unsere Produkte, sondern eben auch das ‚Wie‘, also unsere Art zu wirtschaften und unsere Unternehmensverantwortung“, erklärt Claudia Altenrath, Leiterin Nachhaltigkeitsmanagement der Vaillant Group.

Ob SOS-Familienzentren, Kinderdörfer oder Dorfgemeinschaft: Als Spezialist für umweltfreundliche Heiztechnik hilft Vaillant da, wo neben menschlicher Wärme auch räumliche gebraucht wird.Neben der Verantwortung für die Achtung der Menschenrechte in der eigenen Lieferkette setzt Vaillant einen besonderen Fokus in puncto sozialer Nachhaltigkeit im Engagement für benachteiligte Kinder und im Wohlergehen seiner Mitarbeiter. So unterstützt das Unternehmen im Zuge einer internationalen Partnerschaft seit 2014 die Arbeit von SOS-Kinderdörfer weltweit und SOS Kinderdorf e.V. in Deutschland – klassisch durch Spendengelder, aber auch durch die Ausstattung der Dörfer mit modernster Heiztechnik. „Uns ist wichtig, dass wir vor allem mit unserem persönlichen Einsatz, unserem Know-how und unserer Technik bedürftigen Kindern, Jugendlichen und Familien helfen können“, betont Claudia Altenrath. Die regelmäßigen Heizungsmodernisierungen schaffen einen warmen Ort für die Bewohner und Mitarbeiter und reduzieren gleichzeitig die Energiekosten der Einrichtungen, die fast ausschließlich aus Spenden und öffentlichen Mitteln finanziert werden. Mit der Partnerschaft unterstützt Vaillant die auf Bildungs- und Chancengleichheit ausgerichtete Arbeit und leistet einen wichtigen Beitrag zur Schaffung einer inklusiven Gesellschaft. „Wir sind Familienunternehmen durch und durch, genau wie ein Großteil unserer Partner aus dem Fachhandwerk. Den Kindern ein warmes zu Hause zu schenken und mit besserer Bildung zu neuen Möglichkeiten zu verhelfen, ist für uns eine Herzenssache“, so Claudia Altenrath.

GlückstourHilfe und soziales Engagement wird aber auch an anderer Stelle und nicht in Form von moderner Heiztechnik benötigt. Daher unterstützt Vaillant zum Beispiel auch die Glückstour des Schornsteinfegerhandwerks – mittlerweile seit über einem Jahrzehnt. Bei der Glückstour legen Schornsteinfeger innerhalb einer Woche rund 1.000 Kilometer mit dem Rad quer durch die Republik zurück, um Spenden für Initiativen, Elternvereine, Kliniken und Forschungsprojekte zu sammeln, die sich für krebskranke Kinder einsetzen.

KiTa HoppelhasenAuch für das Wohl seiner Mitarbeiter steht Vaillant ein: Eines der Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens ist es, „Arbeitgeber der Wahl“ zu sein. „Ganz nach dem Motto ‚der Mensch im Mittelpunkt‘ ist es unser Anspruch, mit verschiedenen Angeboten unsere Mitarbeiter individuell bestmöglich dabei zu unterstützen, ihr persönliches Potenzial zu entfalten“, erzählt Claudia Altenrath. Dazu gehören umfassende Angebote zur Weiterbildung, aber auch die Bereitstellung eines betrieblichen Kindergartens. Die Kita „Hoppelhasen“ hilft seit 2013 den Mitarbeitern Familie und Beruf durch eine ganztägliche Betreuung zu vereinen. „Eine Kita zu gründen, war uns ein besonderes Anliegen. Das positive Feedback unserer Mitarbeiter und die steigende Nachfrage macht sie zu einer echten Erfolgsgeschichte“, erzählt Claudia Altenrath.

Neugierig geworden? Noch mehr über Vaillant Projekte mit dem SOS Kinderdorf e.V. und das soziale Engagement des Unternehmens gibt es zum Nachlesen im Über uns Bereich der Vaillant Homepage.

Wie kann ich als Konsument sozial nachhaltig handeln?

Auch Konsumenten können auf soziale Nachhaltigkeit achten, zum Beispiel mit bewussten Kaufentscheidungen. Dabei helfen Fairtrade-Siegel, die das Erkennen von fair produzierten Produkten erleichtern. Aber Vorsicht: Siegel ist nicht gleich Siegel. Eine Orientierungshilfe im Dschungel der Siegel, Zertifikate und Gütezeichen gibt es hier.
Zudem besteht die Möglichkeit, eine Patenschaft für ein Kind in Not zu übernehmen – zum Beispiel bei einem SOS-Kinderdorf. Wer eine solche Patenschaft übernimmt, spendet regelmäßig für die Bildungschancen und die Zukunft seines Patenkindes und hilft so besonders nachhaltig.
In der aktuellen Pandemie-Situation kann man aber auch in der direkten Umgebung sozial nachhaltig handeln und von der Pandemie stark betroffenen Menschen unter die Arme greifen. Ihr könnt etwa die Einkäufe der älteren Nachbarn erledigen und kontaktfrei übergeben oder ab und zu beim eigenen Lieblingslokal bestellen. Schon solche vermeintlich kleinen Gesten leisten einen wertvollen Beitrag. Wer darüber hinaus aktiv werden möchte, kann gemeinnützige Organisationen mit Spenden oder ehrenamtlicher Arbeit unterstützen.

 

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