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Infrarotheizung

Vielen Menschen ist Infrarotstrahlung vorwiegend aus dem Gesundheitsbereich bekannt. Mit Infrarot-Panels lässt sich aber als eine Form der Elektroheizung auch hervorragend und schnell heizen. Wir bringen Fakten und Empfehlungen zur Infrarotheizung als Baustein der Heizanlage.

Wie funktioniert eine Infrarotheizung?

Stellen Sie sich vor, an einem kalten, aber sonnigen Januartag bei Minusgraden in Ihrem Wintergarten zu sitzen. Sie spüren die Sonnenstrahlen im Gesicht, eine wohltuende und intensive Wärme. Langsam heizt sich auch der Wintergarten auf, zunächst das Mobiliar und die Wände, anschließend die Luft. Genau das ist das Prinzip der Infrarotheizung. Die elektrisch erzeugte Strahlungswärme wärmt zunächst nur feste und flüssige Objekte. Wenn diese aber ihre aufgenommene Wärme wieder abgeben, erwärmt sich dabei auch die Luft.

Infrarotstrahler aus dem Sanitätsbereich veranschaulichen dies sehr gut: Ihr Gesicht erwärmt sich nach dem Anschalten der Lampe sehr schnell, weil es die Strahlung in Form von Wärmeenergie aufnimmt. Die Luft im Umkreis der Infrarotlampe erwärmt sich dagegen weniger stark, da sich die Wärmestrahlung schlecht auf gasförmige Stoffe überträgt. Das Prinzip der Strahlungswärme ist auf die Infrarotheizung übertragen worden, die nichts anderes als eine spezielle Form der Elektroheizung ist. Konvektionsheizungen wie konventionelle Heizkörper arbeiten anders, denn sie müssen auf kleiner Fläche und mit hohen Vorlauftemperaturen die vorbeistreichende Luft aufheizen, die ihre Wärmeenergie im Raum zirkulierend abgibt. Sie geben zwar auch Strahlungswärme ab, im Vergleich zu einer Infrarotheizung aber deutlich weniger, da sie zum großen Teil Luft erwärmen.

Infrarotstrahlung besteht aus langwelligen elektromagnetischen Strahlen, die für den Menschen nicht sichtbar, aber als Wärme auf der Haut spürbar sind. Es handelt sich dabei um absolut ungefährliche Strahlen, die der natürlichen Sonnenstrahlung entsprechen. Wie lässt sich aber Infrarotstrahlung erzeugen?

Der technische Aufbau einer Infrarotheizung ist simpel: Der Heizleiter (ein stromdurchflossener Draht) sitzt hinter der vorderen Abdeckung und erwärmt diese auf Temperaturen zwischen 75 und 200 °C (Wandheizelemente arbeiten mit niedrigeren Temperaturen als Deckenelemente). Hinter dem Heizleiter der Elektroheizung befindet sich eine thermisch isolierende Schicht, die dafür sorgt, dass die Wärme ausschließlich nach vorne abgegeben wird. Aufgrund der hohen Temperaturen wird es möglich, dass die Heizflächen zu einem großen Teil Strahlungswärme – und damit Infrarotstrahlung – abgeben können. Die langwelligen Infrarotstrahlen treffen dann auf Wände, Einrichtungsgegenstände, aber auch Personen, die wiederum die Wärme aufnehmen.

Wussten Sie eigentlich, wie man im Weltraum heizt?

Richtig, mit einer Infrarotheizung. Die russische Raumstation MIR war schon 1986 mit Infrarotpanels ausgestattet, die von Solarzellen versorgt wurden.

Gesundes Heizen mit Infrarot

Wärme von Infrarotheizungen wird von Menschen allgemein als sehr angenehm empfunden. Die Rotlichtlampe aus dem Sanitätsbereich haben wir bereits erwähnt. Sie soll Schmerzen lindern und gegen Entzündungen helfen. In vielen Spa- und Wellness-Einrichtungen sind Rotlichtkabinen mit Infrarotstrahlern inzwischen eine Alternative zur Sauna. Die Wärme wirkt direkt auf den Körper und muss nicht erst durch Luft und Wasserdampf übertragen werden.

Bei der Elektroheizung mit Infrarot spielt ein weiterer Aspekt eine wichtige Rolle, der eine Infrarotheizung besonders für Allergiker geeignet macht: Da sich durch Strahlungswärme – wie bei einer Fußbodenheizung – die Luft nur als Folge erwärmt, kommt es kaum zu Staubaufwirbelungen. Auch Asthmatiker profitieren deshalb von dieser Heizungsart. Gleichzeitig verhindert die Wärmeabstrahlung auf Böden, Wände, Decken und Möbel effektiv die Schimmelbildung (siehe auch unser Artikel zur Nachtabsenkung), denn durch die Speicherung der Wärme und das trockene Raumklima tritt Feuchtigkeit nicht mehr auf.

Übrigens:

Infrarotheizungen erzeugen besonders schnell behagliche Wärme, da die Strahlungswärme direkt und ohne Umwege vom Gebäude, dem Mobiliar und den darin lebenden Menschen aufgenommen wird.

Wo setzt man eine Infrarotheizung sinnvoll ein?

Die Infrarotheizung hat zahlreiche Vorteile, kommt aber auch mit Einschränkungen einher. Da es sich um eine Elektroheizung handelt, sollte man die Energiepreise bei der Kalkulation nicht außer Acht lassen. Strom vom Elektrizitätswerk ist zum Beispiel als Energiequelle deutlich teurer als Gas. Trotz aller Effizienz und dem wartungsfreien Betrieb kann eine Infrarotheizung also nicht die Rolle der Hauptheizung übernehmen. Sie entwickelt ihre Stärken vielmehr im Zusammenspiel mit verschiedenen Heizsystemen und beim gezielten Einzeleinsatz.

Infrarotheizung im Neubau

Gut gedämmte Häuser, Niedrigenergie- und Passivhäuser sind optimal für die Verwendung von Infrarotheizungen, denn hier lohnen wegen des geringen Energiebedarfs die Anschaffungskosten für eine konventionelle Heizung oft nicht. Eine detaillierte Kalkulation kann ermitteln, ob sich die Infrarotheizung rechnet oder nicht. Als Zusatzheizung in Verbindung mit Photovoltaik und Stromspeicher ist die Infrarotheizung dagegen sehr gut geeignet, da der benötigte Strom selbst und kostenfrei produziert wird.

Infrarotheizung im Altbau

Altbauten können ebenfalls mit Infrarotheizungen ausgerüstet werden, falls eine Wirtschaftlichkeitsberechnung grünes Licht gibt. Entweder handelt es sich um selten genutzte Räume oder einen hervorragend gedämmten Altbau, dessen Heizwärmebedarf gering ist. Gelegentlich versucht man auch, durch den kompletten Verzicht auf zusätzliche Dämmung mit neuen Fenstern und die damit verbundene Einsparung eine Infrarotheizung im Altbau rentabel zu machen – was selten gelingt. Die Flexibilität der Infrarotheizung ist jedoch nicht zu unterschätzen: ein Stromanschluss genügt für eine Elektroheizung. Somit ist das unkomplizierte Zuheizen bei Bedarf kein Problem.

Infrarotheizung im Freizeitraum

Ein Freizeitraum wird weniger oft genutzt als die Wohnräume. Es kann sich deshalb rentieren, auf die teure Erweiterung der Heizanlage zu verzichten und stattdessen eine Infrarotheizung einzusetzen. Damit wird Wärme schnell und nur bei Bedarf produziert, was die Energiekosten niedrig hält. Ähnlich verhält es sich mit Gästezimmern, Gästebädern oder Garagen: Räume, die nicht ständig in Nutzung sind und während der Heizperiode konstant Wärme benötigen, müssen nicht aufwändig ans Heizsystem angeschlossen werden. Eine Infrarotheizung kann daher wirtschaftlich Sinn machen.

Der Designaspekt bei einer Infrarotheizung

Infrarotheizungen können entweder unauffällig oder als Bestandteil des Interior Designs eingesetzt werden. Was mit keinem anderen Heizkörper geht, wird mit einer elektrischen Heizung zur Realität. Wie funktioniert das?

Infrarot-Panels sind nichts anderes als dünne Platten, die den Heizleiter beinhalten und nach einer Seite Wärme abstrahlen. Die völlig ebene Vorderseite lässt sich mit hitzebeständigen Folien, aber auch ausgefallenen Texturen und Materialien wie Stein und Keramik bekleben. Da es lediglich auf die Erwärmung der Front ankommt, ist das Aussehen oder die Form unerheblich, solange das Material Wärme transportieren und abstrahlen kann. Der Fantasie sind deshalb keine Grenzen gesetzt. So gibt es inzwischen Infrarotheizungen, die mit eigenen Bildern beklebt werden können, als Kunstwerk ins Ambiente integriert sind oder im Bad als Spiegel verkleidet sind.

Für Decken sind zahlreiche Varianten der Infrarotheizung erhältlich, die entweder unauffällig als Deckenpaneel oder auffällig als Gestaltungselement angebracht sind. Ein großer Pluspunkt der Infrarotheizung ist die flexible Gestaltungsmöglichkeit, denn das Heiz-Panel lässt sich formen und ist nicht auf die Optik einer flachen Platte beschränkt. Die Befestigung an der Decke hat den weiteren Vorteil, dass die Wärme von oben gleichmäßig und ohne Hindernisse abgestrahlt wird.

Was kostet eine Infrarotheizung?

Bei Infrarotheizungen sind hinsichtlich der Kosten immer zwei Faktoren zu bedenken: der Anschaffungspreis und die Heizkosten in Form von Strom. Im Vergleich zu konventionellen Gas- und Ölheizungen ist die Anschaffung deutlich günstiger. Der Großteil der Kosten fällt also für Strom an, der bekanntlich erst teuer erzeugt werden muss. Eine Ausnahme bildet die Kombination von Photovoltaik und Batteriespeicher mit Infrarotheizung, denn hier produziert und verbraucht der Hausbesitzer seinen eigenen Strom.

Günstige Infrarotheizungen in verschiedenen Leistungsstufen beginnen ab 100 Euro, für qualitativ hochwertige Produkte aus deutscher Fertigung ist deutlich mehr zu rechnen. Wichtig ist dabei, die benötigte Fläche und Leistung zu kennen, um die Infrarotheizung richtig dimensioniert zu kaufen. Man rechnet pro Quadratmeter Wohnfläche mit 40 bis 80 Watt Leistung, die eine Infrarotheizung erbringen muss und die abhängig von der Wärmedämmung ist. Ein weiteres wichtiges technisches Merkmal ist der Infrarot-Strahlungsanteil der Heizung: mindestens 50% werden gefordert, Werte zwischen 60 und 80% sind üblich. Bei übertrieben hohen Werten (95% oder mehr) sollte man misstrauisch werden, denn diese sind physikalisch nahezu unmöglich.

Es macht deshalb Sinn, einen Fachmann zurate zu ziehen, der Ihre Heizsituation vor Ort untersucht und Ihnen anschließend ein passendes Angebot machen kann. Arbeiten Sie selbst mit unbekannten Produkten und fehlerhaften Berechnungen, besteht die Gefahr, dass die Infrarotheizung nicht befriedigend heizt und im ungünstigen Fall viel Geld verbrennt.

Haben Sie Interesse an einer Infrarotheizung für Ihr Heim?

Lassen Sie sich von einem unserer Fachpartner beraten, denn Ihre vorhandene Heizungsanlage und die Wirtschaftlichkeitsrechnung spielen eine wesentliche Rolle dabei, ob sich die Infrarotheizung für Sie rentiert.

Tipp:

Infrarotheizungen sind meist sehr flach gebaut und können unauffällig montiert werden. Die Vaillant eloMENT VEI ist beispielsweise nur 17 Millimeter tief und in Leistungsstufen von 320 bis 1000 Watt verfügbar.

Vorteile und Nachteile der Infrarotheizung

Wie jede Technologie weist auch die Infrarotheizung Vor- und Nachteile auf. In der folgenden Tabelle stellen wir übersichtlich dar, was bei dieser elektrischen Heizungsart positiv oder negativ ins Gewicht fällt.

VorteileNachteile
Günstig in der AnschaffungHohe Betriebskosten mit Strom als Energieträger
Keine Wartungskosten bei langer LebensdauerHaus muss gut gedämmt sein bzw. niedrigen Energiebedarf haben
Leicht und unauffällig zu installieren, geringer PlatzbedarfMeist nur als Zusatzheizung rentabel
Kann als Designelement gestaltet werdenÖkologisch sinnvoll nur in Kombination mit Photovoltaik
Arbeitet Hand in Hand mit Photovoltaik 
Gutes Raumklima durch Strahlungswärme, geeignet für Allergiker 
Schnelle Aufheizung 
Kann Schimmel verhindern 

Haben Sie Interesse an einer Infrarotheizung für Ihr Heim? Lassen Sie sich von einem unserer Fachpartner beraten, denn Ihre vorhandene Heizungsanlage und die Wirtschaftlichkeitsrechnung spielen eine wesentliche Rolle dabei, ob sich eine elektrische Heizung für Sie rentiert.