Heizung modernisieren: Das ist zu bedenken!
Mehr in unserem Online-Ratgeber „Heizung modernisieren lohnt sich“
Ist der Austausch einer alten Gasheizung gegen ein neues Gasgerät sinnvoll?
Sollte Ihr Gasgerät noch nicht die moderne Gas-Brennwerttechnik nutzen, sparen Sie durch den Austausch Ihrer alten Heizung auf jeden Fall Gas und damit Geld. Im Vergleich zur veralteten Heizwerttechnik steigert die moderne Brennwerttechnik die Wärmemenge, die aus der Gasverbrennung gewonnen wird, um bis zu 11 Prozent. Gas-Brennwertgeräte mit verschiedenen Leistungsmerkmalen und Leistungsgrößen finden Sie auf diesen Seiten.
Kann ich meine Gasheizung um eine Wärmepumpe erweitern, um unabhängiger von Gas zu werden?
Grundsätzlich ist das machbar. Dafür gibt es zwei Lösungen. Zum Beispiel eine Luftwärmepumpe, die die Grundlast an Wärme und Warmwasser abdeckt. Ihre bestehende Gasheizung schaltet dann nur ein, wenn sie effizienter Wärme erzeugt als die Luftwärmepumpe, beispielsweise an sehr kalten Wintertagen. Details zur Funktion solcher Gas-Hybridheizungen mit Wärmepumpe erfahren Sie hier.
Eine weitere Möglichkeit ist die Installation einer Warmwasser-Wärmepumpe. Sie arbeitet autark vom Heizsystem und dient ausschließlich der Trinkwassererwärmung. Auch dadurch lässt sich der Gasverbrauch senken. Denn sobald keine Raumwärme benötigt wird, können Sie die Gasheizung ausstellen.
Ich habe eine Gasheizung mit zentraler Warmwasserbereitung. Kann ich die Warmwasserbereitung auf eine Elektroheizung umstellen, um Gas zu sparen?
Das ist technisch möglich, aber selten wirtschaftlich. Wenn Sie bereits einen Trinkwasserspeicher für Warmwasser installiert haben, lässt sich hier unter Umständen ein Heizstab nachrüsten. Darüber dauerhaft das Trinkwasser zu erwärmen, ist jedoch mit sehr hohen Stromkosten verbunden. Mit einer Photovoltaikanlage ließen sich diese Kosten nur bedingt reduzieren – und zwar, um Stromüberschüsse im Sommer für die Trinkwassererwärmung zu nutzen, statt einzuspeisen.
Kann ich meine Gasheizung um eine Elektroheizung erweitern?
Das ist grundsätzlich möglich, allerdings nur in Ausnahmen eine wirtschaftliche Lösung. Zum Beispiel, wenn Sie bereits dezentral Warmwasser über Elektro-Durchlauferhitzer erzeugen und Sie die Gasheizung ausstellen können, sobald keine Raumwärme benötigt wird. An kühlen Abenden oder morgens im Bad können Sie dann beispielsweise mit einer elektrischen Infrarotheizung den Raum sehr schnell und effizient erwärmen, statt die Gasheizung zu nutzen.
Die Umstellung einer zentralen Warmwasserbereitung von Gas- auf Elektroheizung ist dagegen nicht zu empfehlen. Eine autarke Warmwasser-Wärmepumpe ist hier die bessere Wahl.
Sind Gasheizungen künftig noch erlaubt?
Das generelle Verbot, fossile Brennstoffe für die Wärmeerzeugung einzusetzen, wird heiß diskutiert. Die Abschaffung von Ölheizungen ist bereits bis auf wenige Ausnahmen beschlossen. Derzeit ist ein Gesetzesvorhaben in Arbeit, das ab 2024 für neu installierte Heizungen einen Anteil erneuerbarer Energie von mindestens 65 Prozent vorschreibt. Reine Gasheizungen wären dann nicht mehr erlaubt, sondern nur in Ergänzung beispielsweise zu einer Wärmepumpe. Eine Ausnahme bilden Gas-Etagenheizungen. Alle neuen gesetzlichen Regelungen, die die Energieversorgung Ihres Hauses betreffen, erfahren Sie immer aktuell in unserem Ratgeber zum Klimaschutzgesetz.
Welche Alternativen zur Gasheizung gibt es?
Um von fossilem Erdgas unabhängig zu werden, gibt es nur wenig Alternativen, die wirklich nachhaltig und wirtschaftlich sind. Eine davon: die Wärmepumpe. Für die meisten Hausbesitzer wird der Umstieg auf diese ressourcenschonende Heiztechnik am einfachsten sein. Welche Voraussetzungen Ihr Gebäude und Ihre Wärmeverteilung dafür erfüllen sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber Wärmepumpen im Altbau.
Eine andere Option, die jedoch nur einem begrenzten Nutzerkreis zur Verfügung steht, ist der Anschluss an ein nachhaltig betriebenes Fernwärmenetz.
Um den Verbrauch und die Abhängigkeit von Erdgas zu reduzieren, können Sie Ihre Gasheizung aber auch mit erneuerbaren Energien kombinieren. Dazu zählt beispielsweise eine Hybridheizung, die ein Gas-Brennwertsystem mit einer Wärmepumpe kombiniert.
Eine rein ökologische Alternative ist der Wechsel zu einem Versorger, der Biomethan liefert. Biomethan ist aufbereitetes Biogas und kommt dem Erdgas gleich. Es wird vom Erzeuger ins allgemeine Erdgasnetz eingespeist; vergleichbar mit Strom, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird.
Kann ich eine Photovoltaikanlage nachrüsten, um die Versorgungsicherheit zu erhöhen?
Mit Photovoltaik selbst Strom zu erzeugen, bringt ein gutes Stück Unabhängigkeit vom Versorger und der unsteten Preisentwicklung. Ob sich das Dach Ihres Hauses oder andere Flächen dafür eignen, kann Ihr Fachhandwerker ermitteln. Ihre Heizkosten sinken durch eine Photovoltaikanlage allerdings nur dann, wenn Sie die PV-Anlage mit einer Wärmepumpe kombinieren. Denn die Wärmepumpe benötigt Strom als Antriebsenergie, um aus der Umwelt kostenlos Wärme zu gewinnen. Wir bieten solche abgestimmten Systemlösungen. Wie ein Photovoltaiksystem aufgebaut ist und wie Sie den eigenen Solarstrom auch für andere Anwendungen optimal nutzen können, erfahren Sie in unserem Ratgeber Photovoltaik.
Was ist Fernwärme und wie kann ich sie nutzen?
In Fernwärmenetzen wird das Heizwasser in einem Kraftwerk erzeugt und über ein Rohrleitungssystem den einzelnen Häusern zugeleitet. Eine Übergabestation im Haus macht das Heizwasser für die Heizung und Warmwasserbereitung nutzbar.
Ob in Ihrer Region ein solches Fernwärmekraftwerk arbeitet und ob ein Anschluss Ihres Hauses möglich ist, erfahren Sie beispielweise von den Stadtwerken. Inwieweit ein Fernwärmekraftwerk nachhaltig arbeitet, hängt stark von den eingesetzten Energieträgern und dem Konzept ab. Häufig wird zum Beispiel Abwärme genutzt, die bei der Müllverbrennung oder Industrieprozessen ohnehin entsteht – also eine sehr ökologische Variante, da die Wärme andernfalls verloren ginge. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie auf unserer Ratgeberseite.