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Wohnungsbauprojekt vereint soziale, städtebauliche und ökologische Aspekte

Lebenshilfe-Vorstand Bernd Gärtner und Wohnheim-Leiterin Carmen Stein-Eichhorn sind über das gelungene Projekt von Stellberg Wohnbau glücklich, weil der Bedarf an geeigneten Wohnungen für Außenwohngruppen das Angebot bei weitem übersteigt – und eine derart passgenaue Lösung wirklich Seltenheitswert hat.

Energieeffizienz über Bauqualität, flexoTHERM exclusive-Wärmepumpe und Photovoltaik ganzheitlich aufgesetzt

Mit dem Neubau eines Mehrfamilienhauses mit acht Wohneinheiten hat die Stellberg Wohnbaugesellschaft in Graben-Neudorf (Baden-Württemberg) einen ökologisch wie sozial wie gesellschaftlich Zeichen setzenden Prototypen des „Bauens der Zukunft“ realisiert: Das nachhaltige „Green Building“-Objekt führt zentrale Anforderungen der Stadtentwicklung mit grundlegenden gesellschaftlichen Anforderungen – nämlich Mieterdurchmischung und Inklusion – perfekt zusammen.

Bei der Neuentwicklung eines Stadtteils in Graben-Neudorf (Landkreis Karlsruhe) wurden seitens der Kommune klare Vorgaben gemacht. Gefordert wurden unter anderem ein möglichst geringer Flächenbedarf, eine ressourcenschonende Bauweise (hier: Energieniveau „Effizienzhaus KfW 40 plus“) und eine ausgewogene soziale Durchmischung. Gemeinsam mit der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten konzipierte die ortsansässige Stellberg Wohnbaugesellschaft in enger Abstimmung ein Mehrfamilienhaus mit insgesamt acht Wohneinheiten, wobei im Erdgeschoss eine Außenwohngruppe der Lebenshilfe einzog. „Ein zukunftsweisendes Wohnmodell im Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen“, so Lebenshilfe-Vorstand Bernd Gärtner.

Allgemeine Informationen zum Haus und zur Heizungsanlage

Fakten zum Haus

Installierte Heiztechnik

Fakten zum Haus

  • Gebäudetyp: Mehrfamilienhaus
  • Wohnfläche: 950 m²
  • Ausstattung: Flächenheizung
  • Primärenergiebedarf: 14 kWh/m²a

Installierte Heiztechnik

Beim Entwurf des Objektes wurden die baulichen und technischen Einflussgrößen auf die Gesamtenergieeffizienz optimal austariert. (Foto: Stellberg Wohnbaugesellschaft)

Der Hausentwurf

Hohe Bauqualität mit Nutzungsbreite

Bei der Konzeption des Mehrfamilienhauses stand Diplom-Bauingenieur Oliver Stellberg als Entwurfsverfasser und Mit-Investor vor zwei entscheidenden Fragen: „Was müssen wir tun, um kostenmäßig tragfähig auf das Niveau ,Effizienzhaus KfW-40 plus‘ zu kommen? Und wie können wir die Vorgaben aus der Heimstättenverordnung, die bei Nutzung der Räume durch die Lebenshilfe greifen, in einem ,ganz normalen‘ Mehrfamilienhaus technisch und wirtschaftlich umsetzen?“

Im Ergebnis entwickelte Oliver Stellberg einen kompakten, qualitativ hochwertigen Baukörper, in dem Bau- und Energietechnik mit der hoch gesteckten Zielsetzung „Passivhaus“ bis ins Detail austariert wurden.

Geschäftsführer von Stellberg Wohnbaugesellschaft, und SHK-Meister Jan Schwartz haben das nachhaltige Energiekonzept gemeinsam im engen Austausch entwickelt.

Das Energiekonzept

Mit Wärmepumpe – und bis ins Detail optimiert

Bei dem von Gebäudeenergieberater und Heizungsbaumeister Jan Schwartz, Geschäftsführer der Schwartz GmbH (Graben-Neudorf) ganzheitlich aufgesetzten Energiekonzept aus Luft/Wasser-Wärmepumpe, kontrollierter Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung und Photovoltaikanlage zur Eigenstromversorgung kommt der Wärmepumpe flexoTHERM exclusive mit zweimal aroCOLLECT-Außeneinheiten eine Schlüsselrolle zu: Deren 15 kW Leistung (A-7/W35) reichen in Kombination mit dem nachgeschalteten 1.100-Liter-Pufferspeicher vollkommen aus, um den durchschnittlichen Heizwärmebedarf und den für Trinkwasser warm abzusichern. Wird kurzfristig mehr Leistung beispielsweise für die thermische Desinfektion der Trinkwasseranlage benötigt, schaltet sich ein Gas-Brennwertgerät vom Typ ecoTEC exclusive mit bis zu 30 kW Leistung modulierend auf.

Weil das aber tatsächlich nur an wenigen Tagen im Jahr notwendig ist, wird dank der rund 160 m2 großen Photovoltaikfläche auf dem Hausdach zur Eigenstromversorgung der Wärmepumpe sogar ein Energieüberschuss erzielt. Jan Schwartz: „Dafür muss die TGA aber in ihrer Gesamtheit betrachtet und sehr präzise ausgelegt werden. Deswegen gibt es beispielsweise auch den großen Speicher, der nicht nur die komfortable Versorgung sicherstellt, sondern zusätzlich als Energiepuffer für überschüssigen Solarstrom dient.“

Durch die Nutzung von Fördermitteln, beispielsweise für selbst erzeugten Solarstrom, hat sich der Neubau in Graben trotz – oder gerade wegen? – des hohen energetischen Niveaus und der Qualität der Bauausführung gerechnet

Die Kosten-/Nutzenbetrachtung

Attraktive Förderung für niedrigen Mietzins

„Natürlich hatten die Mehr-Investitionen in die Gebäudehülle und die TGA mit den zentralen Komponenten Luft/Wasser-Wärmepumpe, KWL mit Wärmerückgewinnung und Photovoltaikanlage zur Eigenstromversorgung im wahrsten Sinne des Wortes ihren Preis“, so Oliver Stellberg. Die Mehrkosten wurden aber letztlich durch Fördermittel (15.000 Euro pro Wohnung) weitestgehend abgefangen, so dass jetzt vergleichsweise günstiger Wohnraum mit dauerhaft niedrigen Nebenkosten angeboten werden kann. In konkreten Zahlen bedeutet das eine Gesamtinvestition von rund 2,2 Millionen Euro – und trotzdem liegt der Mietzins mit etwa 8,70 Euro warm/m² etwa 40 Prozent (!) unter dem Durchschnitt in der Region.

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