Was ist ein Schnüffelstück?
Unter dem Schnüffelstück versteht man im Heizungs- und Sanitärbereich eine Entlüftungsvorrichtung, um Gase aus Behältern und Rohrleitungen zu entfernen. Schnüffelstücke oder Schnüffelventile sind oft automatisch ausgelegt und öffnen, sobald sich genügend Gas im Ventilkopf angesammelt hat. Sie befinden sich an exponierten bzw. hochgelegenen Stellen des Heizsystems, zu denen das Gas aufsteigt. Die manuelle Variante findet sich an vielen Heizkörpern und wird mit einem Vierkant-Heizungsschlüssel entlüftet.
Gase (Luft ist nichts anderes als ein Gasgemisch) lösen sich je nach Druck und Temperatur unterschiedlich gut in Flüssigkeiten. Beim Befüllen einer Heizanlage befindet sich bereits Luft im Wasser gelöst. Diese kann sich beim Heizbetrieb akustisch bemerkbar machen: es gluckert und blubbert, die Heizkörper werden nicht mehr gleichmäßig warm, eine Solaranlage kann in Einzelfällen sogar den Betrieb einstellen. Deshalb müssen die Gase aus dem System abgeleitet werden. Gleichzeitig wird die Korrosionsgefahr gemindert, denn Luftsauerstoff reagiert in Verbindung mit Metallen und Feuchtigkeit zu Rost.
Die Bezeichnung „Schnüffelstück“ wurde übrigens erst im Film „Werner – Beinhart“ einer breiten Masse bekannt. Dort spricht Meister Röhrich von einem selbsttätigen Entlüftungsventil, das Gluckern und Blubbern der Heizkörper verhindern soll.